Montag, 17. April 2023

Montagsfrage #264 [Political correctness in Kinderbüchern?]

 

 

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WIE STEHT IHR ZUR POLITICAL CORRECTNESS IN KLASSISCHEN (KINDER-)BÜCHERN (JAY, BÜCHER WIE STERNE)?

 

 

Um ehrlich zu sein, habe ich mir da noch nie wirklich Gedanken darum gemacht. Bei den Büchern, die ich als Kind gelesen habe, war es entweder kein Thema oder ich habe es nicht bemerkt. Und heute lese ich kaum bis keine Kinderbücher mehr. Auch habe ich kein Kind in irgendeiner Form in meiner Umgebung, als dass ich damit konfrontier werden würde. Deshalb habe ich mir da, wie gesagt, nie Gedanken gemacht.

 Ich meine, ich weiß, dass es Bücher von früher gibt, die heute problematische Thematiken haben und wo man heute anders draufschaut als zur damaligen Zeit. Dass da Wörter drin sind, die man heute nicht mehr benutzen würde. Dass da Ansichten vertreten sind, die die Mehrheit der heutigen Gesellschaft eher ablehnt. Ich hatte auch schon das eine oder andere Buch dieser Art in der Hand, aber ich habe beim Lesen immer im Hinterkopf behalten, dass es eben ein Buch aus einer ganz anderen Zeit ist. Damals waren die Dinge eben anders, ganz anders als heute. Daher nehme ich es dem Buch dann nicht so arg übel, nehme es aber für mich mit, dass ich die Veränderung heute bemerke und finde dass dann positiv. Dass man z.B. nicht mehr das N-Wort benutzt, sondern passendere Begriffe, die von der Community selbst erwünscht sind.

 Zumal die Leute damals nicht ahnen konnten, wie sich die heutige Gesellschaft entwickeln würde, und damit auch die Sprache. Ich meine, so vieles war früher für die Leute damals eben normal, was wir heute als seltsam, altbacken oder abstoßend ansehen ... wer weiß, welche Wörter später verpöhnt oder seltsam sein werden? Über welches Verhalten werden unsere Nachfahren den Kopf schütteln und sich schämen? Klar, bei so manchen Dingen kann man es sich denken, aber selbst wir können das nicht zu 100% vorhersagen.

 Bei heutigen Büchern würde ich das viel enger sehen, käme aber auch auf den Kontext an. Geht es darum, dass ein Charakter sich gegen einen rassistischen Antagonisten durchsetzen muss? Da kann es leider, wie es heute ja auch in der Realität leider immer noch der Fall ist, sein, dass die Person rassistische Wörter von sich gibt. Es ist aber wichtig, dass eben herüberkommt, wie falsch das Ganze ist und es auch hoffentlich nicht folgenlos für den Antagonisten bleibt. Gilt natürlich auch für andere Szenarien. Solange der Autor oder die Autorin nichts verherrlich, sondern zeigt, welche Folgen das für Betroffene haben kann und welchen Schaden man damit anrichtet, dass man damit vllt jemanden die Augen öffnen kann, dann finde ich es vollkommen in Ordnung. Es kommt halt wirklich auf die Umsetzung an.

 Natürlich könnte man sagen: Ja, du bist ja eine weiße Cisfrau, du hast ja leicht reden als Nicht-Betroffene.

Ja, das mag sein, ist dann tatsächlich so. Auf der anderen Seite bin ich bi, möglicherweise im Autismusspektrum (hab aber noch keine offizielle Bestätigung) und bin damit auch nicht gerade auf der komplett 08/15-Normalo-Seite. Also ein bisschen mitreden darf ich auch ;-)

6 Kommentare:

  1. Huhu Kira :)

    Direkt Gedanken darum habe ich mir auch noch nicht viele gemacht, aber man streift das Thema ja an vielen Stellen immer mal.
    Ich finde es wichtig, die Bücher immer im Kontext ihrer Zeit zu betrachten - und daran auch nichts zu verändern, denn so war eben die Zeit. Dann halte ich es für wichtiger, Vor- und Nachworte einzubauen, die auf die Unterschiede hinweisen und die Thematiken erklären. Zumal ja alles einer Veränderung unterliegt und was heute korrekt ist, kann es übermorgen schon wieder nicht sein.

    Lieben Gruß
    Andrea
    Meine Antwort auf die Montagsfrage

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    1. Hallo Andrea!

      Ja, hin und wieder bekomme ich auch was, aber eher weit entfernt als mittendrin^^°
      Also mir geht es zumindest so.
      Eben, es kommt halt darauf an, wann das Buch geschrieben wurde und man kann auch viel Aufklärung im Vor- oder Nachwort betreiben.

      Liebe Grüße,
      Kira

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  2. Hey Kira,

    Kontext ist das A und O, da stimme ich dir voll und ganz zu. Wir sollten uns nicht anmaßen, frühere Generationen dafür zu verurteilen, dass sie es eben nicht besser wussten. Das gilt natürlich nicht für Bücher, die bewusst Hass verbreiten, aber um diese geht es in der Diskussion ja nicht. Meiner Meinung nach sollten wir uns vielmehr reflektiert mit der Vergangenheit auseinandersetzen, statt zu versuchen, sie zu überschreiben.

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

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    1. Hallo Elli!

      Nein, solche Bücher hatte ich jetzt ehrlich gesagt außen vorgelassen, bzw gar nicht daran gedacht. Sondern mehr an rein normale Romane, die früher zur Unterhaltung geschrieben wurden, so wie heute auch. Nur dass man dort Ansichten oder Wörter sieht, die man heute nicht mehr so haben/benutzen würde.

      Liebe Grüße,
      Kira

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  3. Hey Kira,

    ja als Kind habe ich Sprache in Büchern eigentlich auch fast nie hinterfragt. Das ist ja auch der Grund für diese Diskussion - dass man nicht unbedingt davon ausgehen kann, dass Kinder in alten Klassikern Wörter als diskriminierend erkennen.

    Liebe Grüße
    Sophia

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    1. Hallo Sophia^^

      Glaub, als Kind war das einem auch nicht so bewusst, man kannte das halt auch alles noch gar nicht. Und früher hat man da auch viel weniger darüber geredet, das war da noch viel normaler als es heute so ist.

      Liebe Grüße,
      Kira

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