Dienstag, 22. August 2017

[Rezension #52] Wie ich in High Heels durch die Zeit stolperte



Name: Wie ich in High Heels durch die Zeit stolperte
Autor: Mandy Hubbard
Genre: Hetero, Teenie, Mystery
Preis: € 12,99[D] | € 13,40 [A]
Seiten: 318 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN: 978-3-473-40129-1
Verlag: Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH




 Klappentext:
So hatte Callie sich die Klassenfahrt nach London nicht vorgestellt: Nach zwei Schritten in ihren nagelneuen High Heels stolpert sie - und landet im 19. Jahrhundert.

Zum Glück findet sie Unterschlupf im eleganten Herrenhaus von Harksbury. Doch das Leben in der Vergangenheit steckt voller Tücken. (Drei Worte: Korsett. Knicks. Kringellöckchen.)

Und dann ist da noch der unglaublich arrogante, aber leider auch unglaublich gut aussehende Lord Alex ...


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Als ich gerade in der Bücherei war und die zwei Filme "Rubinrot" und "Saphirblau" zurückgegeben habe, war ich irgendwie in der Stimmung für ein weiteres "Buch mit Zeitreisethema". Zwar habe ich nicht aktiv danach gesucht, aber als ich es zukünftig entdeckt habe, wurde ich dann doch neugierig darauf. Auch fand ich den Titel ziemlich interessant, dachte, das wäre doch mal was anderes. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde, dennoch war ich neugierig. Also habe ich mir das Buch ausgeliehen und durchgelesen.

Ich hatte es recht schnell durch, da die Schrift recht groß ist und das Buch auch nicht so viele Seiten enthält. Es war nett zu lesen, der Schreibstil hatte was, aber irgendwie war ich mir nicht sicher, wie viele Sterne ich an das Buch vergeben soll. Ein, zwei oder fünf kamen dafür auf keinen Fall in Frage. So blieb ich zwischen drei und vier hängen, aber ich war mir einfach nicht sicher. Was dafür wäre passender? Soll ich dem Buch vier Sterne geben? Aber dann würde ich es auf eine Stufe mit den Eberhofer-Krimis geben, denen ich fast allen vier Sterne verpasst habe und das kam mir dann auch nicht richtig vor. Doch bei drei Sternen dachte ich, das wäre vielleicht doch zu wenig. Also habe ich mir ein paar Tage Zeit gegeben und darüber nachgedacht. Schließlich kam ich auf drei Sterne und ich kann nun auch genau den Finger darauf legen, was mir gefehlt oder was mich gestört hat.

Wie gesagt, der Stil war sehr angenehm zu lesen, sehr leb- und bildhaft. Die Hauptcharakterin ist ein typisches Mädchen in der Pubertät, hat mit den üblichen Problemen zu kämpfen und hat auch die üblichen Gedanken, die der eine oder andere hatte. "Was denkt dieses oder jenes Mädchen von mir?", "Bloß nicht negativ auffallen!", "OMG, das war jetzt so peinlich ... " - Callie ist nicht gerade die Selbstbewusstheit in Person. Im Laufe des Buches ändert sich etwas daran und es ist schön, dass sie eine derartige Entwicklung gemacht hat. Allerdings kann man diese Entwicklung nicht zu 100% nachvollziehen. Woher sie dieses Selbstbewusstsein genau hat. Es gibt zwar ein paar Konfliktpunkte, aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass sie jetzt groß daran gewachsen ist.

Die meisten Nebencharaktere wirken eher flach, dafür hat man dann aber mehr Mitgefühl für die anderen Hauptcharaktere. Oder die, die zumindest etwas wichtiger sind. Anderere dagegen bleiben mir kaum im Gedächtnis und man könnte sagen, dass sie mir so gut wie egal sind.

Außerdem wird das Verhältnis zwischen dem Lord und Callie nicht wirklich ... gut beleuchtet. Ich habe schon viele Anime und Mangas gelesen, in dem sich der Hauptcharakter und der/das Loverinterest lange Zeit nicht verstehen, trotzdem gibt es den einen oder anderen Moment zwischen den Beiden, in dem es funkt. Diese Momente gab es nicht so wirklich oder ich habe sie leider nicht herauslesen können.

Dafür fand ich die Idee und die Umsetzung gut, interessant. Es wirft Fragen auf und man macht sich Gedanken um das Wie und Warum. Das finde ich dagegen toll und bis zu einem gewissen Grad lädt es dazu ein, eine Fanfiktion dazu zu schreiben. Mal sehen, vielleicht mache ich das auch, denn das wäre auch ziemlich interessant und würde mir bestimmt Spaß machen. Dennoch war die Geschichte zu kurz, wodurch manches nicht genug ausgearbeitet wurde und das finde ich sehr schade. Besonders das Ende kam mir etwas zu kurz vor, hier wurde leider ein wenig verschenkt. Außerdem gibt es auch süße Momente der Geschichte, die ich mag.


Leseprobe:
Es ist allgemein bekannt, dass ein sechzehnjähriges amerikanisches Mädchen auf ihrer ersten Reise nach England einen Riesenspaß haben sollte.
Zumindest theoretisch. Die Realität sieht leider anders aus: Ich sitze hier in meinem Hotel mitten in London und es geht mir beschissen. Warum wollte ich noch mal unbedingt mitfahren? Ich habe zwei ganze Wochen gebraucht, um Mum davon zu überzeugen, dass ich für die Reise nach England verantwortungsbewusst genug war und, vor allem, dass ich nicht den Rest des Sommers bei meinem Dad verbringen wollte. Es dauerte acht Tage, um den Reisepass ausstellen zu lassen. Und dann noch genau vierundzwanzig Stunden, um das Ganze zu bereuen. Es ist mein erster Tag in London, doch anstatt den Buckingham-Palast zu besichtigen oder an der Themse entlangzuschlendern, hänge ich im hoteleigenen Café Belgaro's fest. Allein.

Laut Flyer soll uns diese Fahrt Londons historische Sehenswürdigkeiten näherbringen und als Vorbereitung für das nächste Schuljahr dienen. Schließlich steht in der zehnten Klasse "Europäische Geschichte" auf dem Stundenplan. Außerddem ist es nie zu früh, sich über Collegebewerbungen Gedanken zu machen und seinen Lebenslauf aufzupimpen. Das war zumindst der Plan.


Fazit:
Trotz der ganzen Kritikpunkte bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben, da ich dennoch sehr viel Spaß dabei hatte. Auch wurde ich bisher noch nie dazu angetrieben, aufgrund eines Buchs eine Fanfiction zu schreiben, das wird also meine erste Premiere. Vermutlich werde ich mir das Buch noch einmal ausleihen müssen, wenn es mal soweit ist und mich nochmal reinlesen müssen, um die betreffenden Charaktere richtig gut treffen zu können. Das sehe ich dem Buch positiv an, auch wenn es über die für mich leider nicht so guten Punkte keineswegs kaschieren oder verbergen können. Empfehlen würde ich das Buch an jedem, der trotzdem Interesse hat - es ist nicht schlecht, aber auch nicht meisterhaft. Man kann es gut im Urlaub oder an einem harten Tag lesen, wenn man was zur Entspannung braucht. Das Buch bekommt von mir drei Rubine.




Quelle:
Selbst geschossen

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