
Titel: Der Wintersoldat
Autor*in: Daniel Mason
Erschienen in Deutschland: 2019
Originaltitel: The Winter Soldier
Erschienen in den USA: 2018
Übersetzer*in: Sky Nonhoff und Judith Schwaab
Genre: Historisch, Drama, Action, Hetero
Lucius ist zweiundzwanzig Jahre alt und ein hochbegabter Medizinstudent in Wien, als der Erste Weltkrieg ausbricht. In der Vorstellung, an einem gut ausgestatteten Lazarett schnell Erfahrung sammeln zu können, meldet er sich freiwillig. Tatsächlich landet er im eisigen Winter 1914 in einem abgelegenen Dorf in den Karpaten, in einer zurm Behelfshospital umfunktionierten Kirche. Allein mit einer rätselhaften, jungen Nonne namens Margarete, muss er die schwer Verletzten versorgen, er, der noch nie ein Skapell geführt hat. Margarete bingt ihm alles bei, und als sie sich verlieben, auch das. Aber wer ist sie wirklich?
Eines Tages bringt man ihnen einen bewusstlosen Soldaten, der äußerlich keine Verletzungen aufweist, aber so traumatisiert ist, dass er zu sterben droht. Ein bislang unbekanntes Krankheitsbild, Folge des ununterbrochenen Granatenbeschusses. Lucius entdeckt eine Heilungsmethode, auf die der Soldat anspricht. Aber als ein Aushebungskommando kommt und den Mann wieder an die Front schicken will, trifft Lucius gegen den Rat von Margarete eine folgenschwere Entscheidung.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Hm, ich bin ehrlich, ich habe mir das Buch ausgeliehen, weil mich der Titel an den Winter Soldier von den Marvelfilmen erinnert hat. Natürlich habe ich nicht Bucky in dem Buch hier erwartet XD
Dennoch bin ich gerade wegen dem auf den Titel aufmerksam geworden, hab mir dann die Beschreibung durchgelesen und bin auf das Buch neugierig geworden. Und ich bin auch froh, dass ich es getan habe, aber irgendwie auch wieder nicht.
Auf der einen Seite bin ich froh, weil mir das Buch gut gefallen hat. Man folgt Lucius an die Hochschule, bzw Uni und lernt dann, wie er schließlich im Krieg gelandet ist. In dem Behelfshospital und dort dann zum ersten Mal operieren muss. Wie er dann merkt, dass vieles nicht so ist, wie es ihm in der Theorie beigebracht worden ist. Und er verliebt sich dann auch in Margarete. Es passieren dann viele Dinge und bis zum Schluss bleibt es spannend, wie es mit Lucius und Margarete ausgehen wird. Aber ich finde es auch interessant zu sehen, was der Krieg mit Lucius macht, wie es ihn (negativ) beeinflusst und auch, wie es danach dann mit den Leuten bzw der Welt so weitergeht.
Auf der anderen Seite gibt es zwei Dinge, die mich an dem Buch stören. Die Art, wie das Buch geschrieben ist und wie es in seinem Leben realistisch auf und abgeht, finde ich super. Was ich dagegen meh finde, ist das Ende. Die ganze Zeit bzw in der zweiten Hälfte des Buchs geht es eben darum, dass Lucius und Margarete sich leider aus den Augen verloren haben. Dass er sie vermisst, und dass er nicht über sie hinwegkommt, egal, was er macht und versucht. Als er dann die Gelegenheit hat, macht er sich auf die Suche nach ihr. Das ist der Teil, der eigentlich die letzten 50% des Buchs ausmacht. Der Teil, bei dem ich mit Lucius mitgefiebert habe, weil ich es ihm echt gegönnt hätte. Und das lief sehr ausführlich ab.
Nur, damit es dann so ganz salopp, und schnell auf 1-2 Seiten abgefrühstückt wird. Sie kam aus Gründen, die nicht ganz geklärt werden, mit dem oben erwähnten Soldaten zusammen, heiratet ihn und ist von ihm schwanger. Nachdem er zwei Jahre lang an Herzschmerz gelitten hat, wird er einfach so rasch-rasch abgefrühstückt. Öhm, hallo, nein? O_o
Mal davon abgesehen, dass der Soldat kaum vorkam und sein Einfluss auf die Story auch recht minimal ist... also er kam mir jetzt nicht so wichtig vor, denn der Titel und die Beschreibung lassen es nämlich so aussehen. Und wie es danach mit Lucius weitergeht? Keine Ahnung. Das wird offen gelassen. Das wirkt so, als hätte er einfach sein Schicksal hingenommen und wäre heimgefahren. Gut, viel kann er dazu nicht machen? Aber was passiert dann? Keine Ahnung. Die ganze Zeit ist das Buch aus seiner Perspektive und am Ende wird man dann gefühlt aus seinem Körper gekickt. Das ganze Buch ist so, so gut... und dann scheißen die letzten 4-5 Seiten so derbe rein... hätte nicht sein müssen. Ich persönlich hätte es ihm gegönnt, dass er Margareta findet und mit ihr zusammen kommt. Love sells too, man D:
Ich bin froh, es gelesen zu haben. Auch wenn mich der Schluss total frustriert hat. Wenn das Ende nicht so gewesen wäre, wie es war... dann wäre das Buch so, wie es ist, perfekt gewesen. Aber ja, man kann ja nicht alles haben. Und so bleibt mir echt nichts anderes übrig, als hier Abstriche in meiner Bewertung zu machen. Am Ende kann ich dem Buch höchstens vier Sterne geben, denn dazu ging meine Laune von ":-)" zu "-_-" viel zu schnell. Also ja, das Buch bekommt insgesamt von mir vier Sterne.






