Mittwoch, 13. September 2017

[Rezension #54] LeberkÀsjunkie



Name: LeberkÀsjunkie
Autor: Rita Falk
Genre: Regionalkrimi, Humor
Preis: € 15,90 [D] | € 16,40 [A]
Seiten: 317 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2016
ISBN: 9783-423-26085-5
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG




 Klappentext:
Schwere Zeiten fĂŒr den Eberhofer. Franz' Cholesterinwerte sind so hoch wie seine Laune im Keller. Dr. Brunnermeier rĂ€t: dringend auf Entzug! Das bedeutet: keine Warmen vom Simmerl, statt Schlemmerorgien bei der Oma nur noch Kaninchenfutter auf dem Teller. Nein, danke. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling. Knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, in denen der Franz den kleinen Paul sehen darf, da kennt die Susi kein Pardon. Dabei hat der Franz sich nicht nur kopfĂŒber in seinen Sohn verknallt, sondern auch einmal mehr in die Susi ...

Und ausgerechnet jetzt steht er vor dem schwierigsten Fall seiner Ermittlerkarriere: Eine Tote im Fremdenzimmer von der Mooshammer Liesl, mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstĂŒmmelt. Wer ist diese Unbekannte? Und warum sie jemand auf so grausame Weise aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerĂ€t, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf. NatĂŒrlich nicht ohne seinen Birkenberger ...


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Uff, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich sagen soll. Oder genauer gesagt, ich weiß, was ich sagen will, aber nicht genau, wie. Die letzten paar BĂ€nde davor haben mir sehr gut gefallen, diesen hier kann ich leider nicht mit dazuzĂ€hlen. Er hat im Gegensatz zu den anderen ein wenig geschwĂ€chelt, denn beim Lesen hatte ich stĂ€ndig das GefĂŒhl, dass hier irgendwas fehlen wĂŒrde. Es gibt im Buch grob gesagt vier Themen: Der Mord, der Hotelbau im Dorf, Susi inkl. Sohn und dann noch das mit der Gesundheit. Auch wenn alle vier Themen zusammenhĂ€ngen, kommt dieses ZugehörigkeitsgefĂŒhl nicht immer auf. Auch habe ich das GefĂŒhl, dass jedes Thema doch etwas zu oberflĂ€chlich behandelt wurde, so wirkt das Buch ein wenig ĂŒberladen und daher vermutlich auch das GefĂŒhl, dass hier etwas fehlen wĂŒrde. Es geht zwar tief in die Themen hinein, aber man hĂ€tte ruhig noch tiefer gehen können. WĂ€hrend sich das eine oder andere Thema quasi in der Luft auslöst und das etwas zu kurz/zu spontan, werden andere Themen gar nicht richtig geklĂ€rt. Es wird nicht richtig erklĂ€rt, warum der Franz nun Probleme mit dem Kreislauf etc hat, es wird nur eine Vermutung aufgestellt, danach tut sich aber nichts mehr. Franz geht nach wie vor nicht nochmal zum Arzt und dieser sagt immer nur: Kommen Sie doch mal wieder wegen ihren Werten vorbei. Ob es nun wirklich am Cholesterin liegt oder an was anderem, wird nicht wirklich geklĂ€rt. Einmal gibt es ein GesprĂ€ch zwischen Franz und dem Arzt, aber um was es in dem GesprĂ€ch geht, wird nur leicht am Ansatz erwĂ€hnt und wird danach vergessen.

Auch der Fall selbst kommt ein wenig zu kurz, was hier deutlich mehr auffĂ€llt als in den VorgĂ€ngerteilen und es ist ein wenig schade. So wirkt es, als wĂ€re der Fall noch schnell mit reingequetscht worden, damit er ĂŒberhaupt da ist. Um seine Anwesenheitspflicht zu erfĂŒllen. Franz ermittelt sehr sehr wenig in dem Fall, hier hat fast alles nur der Rudi gemacht. Welcher auch immer mehr vergisst, besonders wichtige Dinge wie den Tatort absichern. Er schiebt es auf seine Gesundheit und auf seine privaten Probleme, aber ob er das nur so sagt oder ob es wirklich daran liegt, das kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe, dass der nĂ€chste Band dann wieder besser sein wird und dass sich auch sowohl das mit dem Arzt, als auch mit der Susi endlich mal klĂ€ren lĂ€sst. Hoffentlich findet er dann auch wieder zu seiner alten Form zurĂŒck. Zumal sein ZustĂ€ndigkeitsbereich noch nicht geklĂ€rt ist, ob er nun weiterhin in MĂŒnchen eingeteilt ist oder doch wieder fĂŒr Niederkaltenkirchen zustĂ€ndig ist. So ist es das ganze Buch leider nichts halbes (bzw dreifviertel), aber auch nichts ganzes. NatĂŒrlich sind wie immer ein Glossar zum Übersetzen und ein paar Rezepte mit dabei. Und sogar ein Schlusswort vom Franz!

Leseprobe:
"Bei der Mooshammerin brennt's, Bub", schreit mich die Oma vom TĂŒrrahmen her an, dass ich beinah vom Kanapee flieg. "Jetzt komm schon, steh auf und zieh dir was an!"
"Ich bin bei der Polizei, Oma, das weißt doch, und nicht bei der Feuerwehr. Außerdem ist MĂŒnchen jetzt mein Revier und nicht Niederkaltenkirchen", schrei ich aus meinen Federn her zurĂŒck und fuchtle dabei auch noch mit HĂ€nden und FĂŒĂŸen, weil die Ohren von der Oma seit geraumer Zeit eher dekorative Zwecke erfĂŒllen als funktionale. Ich schauf auf den Wecker, es ist Viertel nach zwei. Der Ludwig liegt vor mir am Boden und blickt von der Oma zu mir und wieder zurĂŒck, gĂ€hnt einmal tief durch, dreht sich ab und schlĂ€ft seelenruhig weiter. Hund mĂŒsste man sein.
"Bei der Mooshammerin brennt's, Franz", brummt jetzt auch noch der Papa, grad wie er zur TĂŒre reinschlurft.
"Und was, bitte schön, soll ich da machen? DrĂŒberpieseln, oder was?", frag ich ehrlich genervt und setze mich auf. "Herrschaftszeiten, bin ich denn hier fĂŒr alles verantwortlich!?"
"Ja, hinfahren vielleicht, immerhin bist ja bei der Polizei", sagt er weiter und krault dem Ludwig ĂŒbern SchĂ€del.
"Du sagst es, bei der Polizei und nicht bei der Feuerwehr. Vielleicht rufst du einfach mal bei denen an, was meinst?"
"Die sind schon vor Ort."
"Dann ist ja alles paletti, oder`?" Und jetzt raus hier, ich muss in drei Stunden zum Dienst", knurr ich noch so, leg mich wieder nieder und zieh mir die Decke ĂŒbern Kopf. Die zwei verziehen sich nörgelnd, und dann kehrt endlich wieder Ruhe ein. Aus der Ferne kann ich durchs Fenster hindurch das Blaulicht erkennen. Das ist schön, irgendwie beruhigend, wie es so leuchte und kreist, und schon schlaf ich wieder ein. Allerdings wohl nur ein paar AtemzĂŒge lang. Weil dann lĂ€utet mein Telefon. Es ist zum VerrĂŒcktwerden in diesem Kaff hier, es geht praktisch zu wie am Stachus. Der Ludwig sendet mir vorwurfsvolle Blicke. Ich schau ihn kurz an und zuck mit den Schultern.
"Hm?", grunze ich in den Hörer.
"Eberhofer", kann ich unseren werten Herrrn BĂŒrgermeister sofort eindeutig erkennen. "Sie mĂŒssen umgehend kommen, bei der Mooshammerin brennt's!"

Fazit:
Das Buch hat schon Spaß gemacht, aber leider ein wenig mehr als die letzten VorgĂ€nger. Manche Frage ist hier einfach zu offen geblieben, manche Dinge wurden eher nach dem Husch-Husch-Motto behandelt und andere blieben gefĂŒhlt ganz auf der Strecke. Jetzt setze ich meine Hoffnungen auf den nĂ€chsten Band, dass es darin wieder besser sein wird. Überspringen wĂŒrde ich den Band nicht, auch wenn nicht viel bewegendes passiert, aber er gehört auch mit dazu. So gebe ich dem Band insgesamt 3 Rubine.







Quelle:
Selbst geschossen

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