Donnerstag, 12. Januar 2017

[Rezension #30] Teppichporsche

Name: Teppichporsche
Autor: Sonja Ullrich
Genre: Krimi, Humor, Action
Preis: € 8,99 Kindle Version, € 9,99 Taschenbuch | Ich hab es für ein paar Euro beim Aldi bekommen.
Seiten: 321
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: ISBN-10: 3839210933 | ISBN-13: 978-3839210932
Verlag: Gmeiner-Verlag

Rückentext:
Versicherungsbetrug? Mord! Esther Roloff weiß sofort, dass mehr hinter diesem Fall steckt. Als Versicherungsdetektivin auf Probe soll sie eigentlich nur überprüfen, ob die Geschichte der Geschädigten wahr ist: Ein fast zahnloser Terrier soll ein Wasserbett zerbissen und so einen immensen Wasserschaden verursacht haben. Doch Blutspuren in den Ritzen des Parkettbodens erzählen eine andere Geschichte!

Esther wittert ihre Chance und stürzt sich in die chaotische Suche nach Täter und Opfer. Ihre Suche führt sie von Wattenscheid quer durch den Ruhrpott ...


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das hier ist wieder so ein Buch, bei dem ich nicht wirklich weiß, was ich davon halten soll. Der Anfang ist ein wenig seltsam, überhaupt ist die Spannung im Buch eher passiv. Erst gegen Ende wird es so richtig spannend, aber gleich so aufregend, dass ich mir mit meiner Meinung über das Buch nicht mehr so sicher war wie sonst bisher auch. Der Krimi ließt sich ein wenig seltsam, da die Hauptcharakterin von einem Fettnäpfchen ins nächste geht und damit auch noch irgendwie durchkommt. Irgendwann bricht sie sich das Bein und sie macht trotzdem weiter. Respekt an der Stelle, wobei es mir komisch vorkam, dass sie niemand aufgehalten hat. Ich hab mir noch nie das Bein gebrochen (toi toi toi), aber kann man damit wirklich wieder in die Arbeit gehen? Und herumgehen? Klar ist es sicherlich anstrengend, aber dass es keinem so richtig komisch vorkam, wie sie sich mit dem Gibsbein abmühte, kam mir dagegen seltsam vor. Keiner meinte "Hey, ruh dich doch mal aus" oder so.
Mit der Hauptcharakterin werde ich nicht ganz warm, die Gegend, in der die Geschichte spielt, sagt mir absolut nichts. An sich ist Esther ganz ok, aber so richtig interessant wurde das Buch und auch sie selbst erst, als ihr rätselhafter Begleiter auftaucht. Gregor, der fast nichts über sicher erzählt, aber das eine oder andere dunkle Geheimnis besitzt, ist für mich der interessanteste Charakter. Viele andere wirken dagegen eher ein wenig leer und wenig abwechslungsreich, weswegen ich auch ständig mit den Namen durcheinander kam. Irgendwann habe ich  mich weniger auf die Story und die Beteilligten daran konzentriert, sondern eher auf die Aktionen mit Esther und Gregor. Das Ende wirkte so, als gäbe es noch mehr Bände zu der Reihe, ein kurzer Blick auf Amazon hat mir verraten, dass es noch zwei weitere gibt. Ich spiele mit dem Gedanken, diese ebenfalls irgendwann zu lesen - nicht wegen der Fälle, sondern einfach weil ich wissen will, ob und wie es nun zwischen Esther und Gregor weitergeht. Sie hat so manches über ihn im Laufe des Buches erfahren und das weitere Miteinander würde mich wirklich interessieren. Zumal ich sie auch ein wenig shippe^^°

Was ich lustig fand, war ein Teil des Vorworts:
"Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Und sofern jemand doch das Gefühl hat, sich den einen oder anderen Schuh anziehen zu müssen, so möge er doch bitte vorher das Preisschild an der Sohle abreißen - denn er ist gewiss ungetragen.


Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
Mit fünf wünschte ich mir, Ponyprinzessin zu werden. Ich wollte tagsüber im Schlüpfer die Taiga von Dortmund-Eving bereiten und abends die Schweife meiner behuften Freunde  flechten. Mein Onkel Hubsi, Muttis ältester Bruder, war blond und schütter, trug gern grün und hasste Ponys. Zwei Monate nach meinem sechsten Geburtstag erwarb er eine Schreckschusspistole auf dem Flohmarkt, einen Trommelrevolver mit einem sechsfachen Patronenlagerblock und einen kindsdaumengroßen Abzugshahn. Ich mochte Onkel Hubsi nicht, hatte aber was übrig für seine Knarre. Mit sieben durfte ich den Hahn spannen, mit acht eine Feuerwerkspatrone in die Wolken ballern. Danach begann sich der Traum von der Ponyprinzessin vor meinem inneren Auge aufzulösen. Ponyprinzessinnen brauchten keine Ballermänner. Ich aber wollte unbedingt einen.
In den Sommerferien vor meinem Schulwechsel feuerte mein Onkel meiner Tante Pelagia eine Signalpatrone zwischen die Schulterblätter und wir bekamen Besuch von der Kripo, zwei jungen Männern mit verdreckten Straßenschuhen und gehalfterten Schießeisen unter den Achseln, die Paps mit einer gereiften Protion Respekt ins Haus komplimentierte. Ich hatte eine vage Erinnerung an ein blondes Kantholz mit dünnen Augenbrauen, dessen Testosteronüberschuss sich vor allem während des Kaffeetrinkens bemerkbar machte: Er hatte keinen Adamsapfel, er hatte eine Adamsmelone.


Fazit:
Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, wie ich über das Buch denken soll. Es ist gut zu lesen und auch die ganzen Sprüche, Spitznamen usw sind ganz anders als bei mir in Bayern. Ich war grad mal 2 Tage in NRW, daher habe ich von der Mentalität der Leute dort absolut keine Ahnung. Daher kann ich auch nicht sagen, ob die Charaktere authentisch sind oder nicht. Es ist zwar angenehm zu lesen, allerdings durch viele gesichtslose Charaktere ein wenig verwirrend und ich kam oft durcheinander, wer nun jetzt nochmal wer war. Die Szenen mit Esther und Gregor haben es dagegen gerettet, wie auch das spannende Ende. Hinterher saß ich da und schwankte zwischen 3 und 4 Sternen. Allerdings habe ich mich dann für 3 entschieden, da es doch etwas zu lange braucht, um richtig interessant zu werden. Ich würde sagen, ja, das kann man lesen. muss man zwar nicht, aber schaden kann es nicht. Außerdem werde ich mir wie gesagt die zwei andern Bücher irgendwann holen (vielleicht kann ich sie mir irgendwo ausleihen), aber auch nur, weil ich wegen den beiden interessanten Hauptcharakteren neugierig bin. Das Buch selbst werde ich nicht behalten, aber einer Freundin geben, die damit bestimmt auch ihre Freude haben wird.








Quelle:
Foto ist von mir.

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