Mittwoch, 15. Februar 2017

[Rezension #32] Die Erben Kains

Name: Die Erben Kains
Autor: John Jakes
Genre: Drama, Historisches, Romantik, Slice of Life
Preis: Früher hat es DM 9.80 gekostet | Auf Amazon kann man es in einer Preisspanne zwischen 0,01 und 37,95 Euro finden.
Seiten: 777
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1987
ISBN: 3-404-10847-1
Verlag: Bastei Lübbe

Rückentext:
Im Mittelpunkt stehen zwei Familien: die Hazards, ein Industriellenclan in Pennsylvania, und die Mains, Plantagenbesitzer und Sklavenhalter in South Carolina. Ihre Söhne begegnen sich auf der Militärakademie von West Point. Sie werden Freunde und sind wie Brüder zueinander. Noch ahnen sie nicht, daß ein mörderischer Krieg sie bald zu Todfeinden machen wird ...


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ich kann ehrlich gesagt nicht mehr sagen, wie ich an das Buch gekommen bin, ich glaube, ich habe es irgendwo kostenlos erhalten, zusammen mit Band 2 und 3. Das hier ist der erste Band der Trilogie rund um die Mains und Hazards. Das Buch fängt mit den "Gründern" der beiden Famillien an, wie sie aus verschiedenen Gründen nach Amerika gehen und dort ein komplett neues Leben beginnen. Dann wandert man ein paar wenige Generationen nach vorne und erfährt den Alltag von George Hazard und Orry Main, man erfährt, wie sie sich kennenlernen und sehr gute Freunde, nein, Brüder werden. Aber man erlebt auch viel von ihren Familienmitgliedern, wie diese sich ein eigenes Leben aufbauen und wie jeder mit seinen eigenen (Liebes)Problemen zu kämpfen hat. Viele Aktionen ziehen Reaktionen nach sich und es gibt ein paar Charaktere, die lernt man zu hassen, aber das ist Absicht.
Hin und wieder kommt es einem seltsam vor, wenn sich ein männlicher Charakter verliebt und quasi alles in den Wind wirft, weil er unbedingt diese Dame haben möchte. Das hat nach einer Zeit ein wenig genervt, aber ich dachte mir dann, das ist wohl so üblich gewesen damals.
Auch ist es interessant zu erfahren, wie die Leute damals gelebt und gedacht haben, auch wenn ich es nicht unbedingt nachvollziehen kann. Ich kann die Leute, die an der Sklaverei festhalten bzw festgehalten haben, nicht verstehen. Besonders die nicht, die sagen, dass die Sklaven keine Menschen seien. Auf der anderen Seite verstehe ich die nicht, die sagen, man kann die Sklaverei nur mit Gewalt entfernen. Das Ganze ist bzw war ein sehr schweres Thema und ich wüsste auch nicht, wie man es lösen könnte, vor allem, da beide Seiten recht dickköpfig waren. Der Norden wollte den Sklaven die Freiheit schenken, der Süden wollte seine Unabhängigkeit und nicht, dass der Norden ihm etwas vorschreibt.
Das Buch ... nun, wenn man es liest, es kommt einen vor, als würde man eine Serie lesen, eben weil so viele Charaktere vorkommen, weil so viel an Handlung passiert (ich glaub, ich habe noch nie so viel Handlung in einem Buch gesehen), hin und wieder ist es ein wenig ermüdend oder langgezogen. Dennoch ist es einfach und leicht zu lesen. Auch habe ich das Gefühl, dass Rache oft eine große Rolle spielt, neben der Liebe und der Sklavenfrage.
Es gibt auch spannende Momente, in denen man mit den Charakteren entweder mitleidet oder mitfiebert. Überhaupt ist der Text sehr lebhaft geschrieben, nur so manche Reaktion fällt immer mal wieder ähnlich aus.


Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
"Es ist nun wirklich an der Zeit, daß der Junge meinen Namen annimmt", sagte Windom nach dem Abendbrot. Die Sache verdroß ihn: Jedesmal, wenn er zuviel getrunken hatte, kam er darauf zu sprechen. Die Mutter des Jungen saß neben dem kleinen Feuer und schloß die Bibel, die sie auf den Knien hielt. Bess Windom hatte sich selbst, wie jeden Abend, etwas vorgelesen. Der Junge konnte an ihren Lippenbewegungen erkennen, daß sie nur langsam vorwärtskam. Sie war gerade bei ihrem Lieblingsvers im 5. Kapitel des Matthäus-Evangeliums angelangt: "Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmrelreich", als Windom mit seiner Bemerkung herausplatzte.
Der Junge, Joseph Moffat, saß mit dem Rücken zur Kaminecke und schnitzte ein kleines Boot. Er war zwölf, von untersetztem Körperbau wie seine Mutter, mit breiten Schultern, hellbraunem Haar und blaßblauen Augen.
Windom warf seinem Stiefsohn einen finsteren Blick zu. Frühlingsregen prasselte auf das Strohdach.


Fazit:
Das Buch ist mal was anderes, es ist, wie ich bereits erwähnt habe, wie eine Art Serie als Buchversion. Da ist es kein Wunder, dass die Bücher zu einer TV-Serie verfilmt wurden, genug an Charakteren und Story sind dafür ja vorhanden gewesen. Man muss es mögen, es kann einen sicherlich ermüden und auch ich bin froh, dass ich endlich damit durch bin. Nicht nur, weil so unglaublich viel passiert, sondern auch, weil ich die letzten Wochen kaum gelesen habe. Aber wenn man die Lust und die Geduld hat, dann kann man es durchlesen. Ich selbst fand es nicht schlecht, denke aber nicht, dass ich es ein weiterers Mal lesen werde. Auch werde ich mir erstmal ein paar Bücher schnappen, bevor ich mit den zwei anderen Bänden weitermache. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Rubine.












Quelle:
Lovelybooks

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