RĂŒckentext:
Gerade lĂ€uft’s fĂŒr den Eberhofer Franz mit der Susi einwandfrei, sein heimischer Saustall ist so gut wie fertig eingerichtet, da ĂŒberschlagen sich die Ereignisse in Niederkaltenkirchen: »Stirb, du Sau!« hat jemand mit roter Farbe an Realschulrektor Höpfls Eigenheim geschmiert, und kurz drauf liegt er auch noch tot auf den Gleisen! Selbstmord? Mord? Mal wieder Stress pur fĂŒr den Franz …
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ich muss zugeben, zwischen dem ersten und den zweiten Band ist doch eine kleinere Zeit vergangen und doch war ich relativ schnell in der Geschichte wieder drin. Sowohl der Charakter, als auch die Nebencharaktere haben starken Wiedererkennungswert, selbst, wenn sie selbst nur im Hintergrund mit dem Franz agieren. Die Geschichte beginnt auch mit der typischen flotten Art und Weise, wie man sie auch aus den anderen BÀnden kennt. Ebenso ist mir der Dialekt, mit dem die Geschichte aus Franz' Sicht erzÀhlt wird, wieder mehr als vertraut und ich kann verstehen, wenn jemand sagt: Nein, mich spricht das absolut nicht an.
Der Fall selbst ist wieder interessant bzw noch interessanter als der Fall aus dem ersten Band, auch wenn es gegen Mitte des Bandes schnell klar wird, wer der TĂ€ter sein könnte und auch, was das Motiv des TĂ€ters sein könnte. Dennoch ist es interessant herauszufinden, wie das Opfer nun auf den Gleisen gelandet ist und warum genau. Das Zwischenmenschliche spielt in den Eberhofer-Geschichten auch eine sehr groĂe Rolle, so ist es kein Wunder, dass wir auch hier wieder viel von seinen Fehlgriffen bezĂŒglich seiner "Freundin" Susi lesen. Oder aber von seiner Oma, die aufgrund ihres schlechten Gehörs alle zusammenschreit oder auf der SchnĂ€ppchenjagd ist. Von seinem Vater, der am liebsten nur Gras raucht und die Beatles hört und von seinem Bruder. Welcher bei seinen Besuchen auch seine neueste Frau inkl. Kind anschleppt. Zuerst mag Franz das MĂ€dchen nilcht, aber ironischerweise mag die kleine "Sushi" ihn lieber als ihren Vater. Man kann das Buch auch fĂŒr sich lesen, man benötigt kaum Vorkenntnisse aus dem ersten Band, allerdings macht es das in wenigen Punkten leichter. Manche Dinge, wie die RivalitĂ€t zwischen Franz und seinem Bruder, werden noch einmal kurz geschildert, sodass man nicht vollkommen im Dunklen tappt.
Am Ende gibt es wieder ein Glossar, mit der Ăbersetzung gewisser Wörter und ein paar Kochrezepten der Oma.
Leseprobe:
STIRB, DU SAU!, steht auf dem Höpfl seiner Hauswand. Ărgerlich. Und nicht nur fĂŒr den Höpfl.
Weil, wenn am Montag in aller HerrgottsfrĂŒh das verdammte Telefon lĂ€utet, noch dazu das dienstliche, dann ist das halt scheiĂe. Erst recht vor dem FrĂŒhstĂŒck.
Dran ist eben der Höpfl. Der Höpfl wohnt hier am Dorfrand, ist Rektor in der Realschule und er will jetzt, dass ich komm.
Sofort.
Weil es natĂŒrlich meine Aufgabe ist, bin ich quasi schon unterwegs.
Zwei Marmeladensemmeln und die Eier mit Speck, die mir die Oma brĂ€t, mĂŒssen dann leider reichen. FĂŒr den FrĂŒchtequark bleibt keine Zeit.
"Was ist jetzt mit dem Quark?", schreit mir die Oma hinterher, grad wie ich zur TĂŒr raus will. Weil sie schon seit Jahrens nichts mehr hört, deut ich bloĂ auf die Uhr und meine Waffe und sie kapiert's.
Fazit:
Wie auch bei den anderen BĂ€nden muss man die ErzĂ€hlart, wie auch den Dialekt mögen. Oder zumindest lesen wollen, denn sonst hat man wahrlich keine Freude an dem Buch. Da ich zwar mal fĂŒr zwei Jahre in einem Dorf gewohnt habe, allerdings nicht in einem bayerischen, kann ich nicht sagen, wie das Leben hier in den Dörfern so ist. Wie authentisch die Bewohner rĂŒbergebracht werden oder wie groĂ die Unterschiede sind. Auch kenne ich mich zu wenig mit der bayerischen Polizei aus, zumindest hatte ich zum GlĂŒck kaum Kontakt mit ihnen. Allerdings kann ich sie bisher, wie ich so mitbekommen habe, ob nun direkt oder indirekt als recht kompetent in Erinnerung, was der Eberhofer Franz nun nicht wirklich ist^^°
Dennoch, obwohl er sich gerne mal wie ein Depp oder ein Riesenrindvieh auffĂŒhrt, ist es unterhaltsam, seine Geschichten zu lesen und diese hier gehört eindeutig mit dazu. Es ist einfach erfrischend, mal eine andere Sichtweise zu sehen, auch wenn ich sie nicht immer verstehe. Wie auch im VorgĂ€ngerband und auch den spĂ€teren BĂ€nden spielt der Krimiteil zu 50% eine Rolle, auch das muss man mögen. Wer jetzt CSI: Miami oder derartiges erwartet, der ist hier falsch. Wer aber gerne mal einen Lokalkrimi mit leichtem FremdschĂ€m- und Unterhaltungsfaktor mag, der ist hier richtig. Ich hatte jedenfalls wieder richtig viel SpaĂ, auch wenn der Hauptcharakter wie gesagt öfters mal ein Depp ist und vergebe dem Buch 4 Rubine.
Quelle:
Selbst geschossen
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