Klappentext:
Zuerst war da dieser Damenfinger im Schnabel einer Krähe. Zu dem Finger gehörte dann die Dirndl-Leiche im Schlachthof-Container. Jetzt zwei junge tote Dirndlträgerinnen im Neubaugebiet Freiham. Ein Mordsstress ist das in der Löwengrube. Und das ist noch nicht alles. Nur noch mal so zur Erinnerung: Da haben wir also Burschenabschied gefeiert in Niederkaltenkirchen mit dem Simmerl und dem Flötzinger und dem Wolfi. Und irgendwie hab ich mich sogar ein bisserl gefreut auf die Hochzeit mit der Susi. Jetzt ist es natürlich schade, dass ich die dann ausgerechnet verschlafen habe. Weil ich saudummerweise nach einem Spaziergang in den frühen Morgenstunden auf so einem blöden Hochsitz eingeschlafen und viel zu spät aufgewacht bin. Die Susi war zuerst stocksauer und dann auch ziemlich schnell auf und davon mit diesem Lamborghini-Deppen. Himmelherrgottnochmal, wie sol man sich denn da auf diese Wiesnmorde konzentrieren, wenn's privat gerade Kuhfladen schneit?
Drei Wiesnmorde in München, ein Bürgeraufstand in Niederkaltenkirchen - und dann diese verfluchte Sache mit der Susi. Als wär das nicht genug, straft die Oma ihren Franz mit Nichtachtung. Kein leichter Fall diesmal für den Eberhofer Franz. Gut, dass zumindest der Birkenberger Rudi zu ihm hält.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das Buch hier hat mich ziemlich überrascht, der Anfang hat an den einen oder anderen Thriller erinnert, den ich irgendwann in den letzten Jahren gelesen habe. Was jetzt nicht schlimm war, nur etwas ungewohnt und etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Doch es war ein guter Anfang und der Rest ging auch genauso gut weiter. Dieses Mal muss Franz nur in München ermitteln, doch er ist nicht alleine, denn er hat Rudi auf seiner Seite, auch wenn sie sich nicht immer so gut verstehen. Es ist also alles so wie immer. Dieses Mal ist es allerdings komplexer als die meisten Fälle vorher, er hat auch dieses Mal weniger Hinweise als vorher. Doch das hält ihn nicht so wirklich auf.
Dass es bei ihm privat nicht so gut läuft, versucht er trotzdem unter einem Hut zu bringen. So pendelt er sehr oft zwischen München und Niederkaltenkirchen hin und her und gerät zwischen zwei Fronten. Wobei eine Seite größer als die andere ist. Das dörfliche Problem hat mich persönlich jetzt eher weniger interessiert, auch wenn ich die Lösung davon irgendwie unterhaltsam fand. Viel interessanter fand ich dagegen den Fall und die Zusammenarbeit zwischen Franz und Rudi. Aber auch die Nebengeschichte mit Susi, die nicht mehr so wirklich Lust auf ihn hat. Da bekommt man fast schon Mitleid mit ihm, auch wenn man sich oft genug wieder denkt: Was für ein Depp. Doch bei der Sache mit der Hochzeit hat er mir schon richtig leid getan.
Leseprobe:
Der Birkenberger Rudi ist jetzt umgezogen. Von seiner eher charmefreien Wohnblocksiedlung am Stadtrand ausgerechnet ins Münchner Schlachthofviertel. Hört sich ekelig an? Ist es auch. Aber der Rudi sagt, es ist DIE neue Ecke in unseren wunderbaren Landeshauptstadt. Total angesagt. Der volle Hype quasi. Alles, was Rang und Namen hat, will dort jetzt hin. Und dass es fast schon sowas wie ein Sechser im Lotto ist, wenn man da überhaupt noch eine bezahlbare Wohnung bekommt. Noch dazu eine mit Balkon. Und die hat er jetzt. Ist zwar Nordseite, aber scheiß drauf, hat der Rudi gesagt. Bis mittags hat er da trotzdem irgendwie Sonne, erst ab zwölf ist sie weg. Und bis dahin ist er längst fertig mit Caffè Latte in der Natur. Seit sechs Wochen wohnt er nun dort, ich hab ihm beim Umzug geholfen, frag nicht! Obwohl er kaum was an Möbeln hat, war das das pure Chaos. Einfach, weil er alle seine Habseligkeiten in Plastiktüten verpackt hat. Kein einziger Karton, alles Plastik. Wir sind dahergekommen wie zwei Araber auf dem Weg ins Pfandhaus. Und dann hat er sich auch noch vom Blumenladen ums Eck einen Transporter geliehen. Um es auf den Punkt zu bringen, so eine Vespa Ape, also so ein Teil mit nur drei Rädern und ohne richtiges Lenkrad, dafür aber in Hellblau mit jeder Menge Blumenprints drauf und der Aufschrift "FlowerPower". Der Rudi ist relativ mittig gesessen und hat das Vehikel gelenkt. Und weil's logischerweise ziemlich eng ist da drinnen, hab ich meinen Kopf an seine Schulter legen müssen. Genau genommen haben wir ausgesehen wie zwei schwule Araber auf dem Weg zum Pfandhaus. Aber wurst.
Fazit:
Der Anfang hat sich wie gesagt ein wenig anders angefĂĽhlt, was wohl daran liegt, dass der Tatort mal nicht nur in Niederkaltenkirchen liegt, sondern nur in MĂĽnchen und man das auch viel besser mitbekommt als beim letzten Band. Der Fall wirkt dadurch auch gleich mal viel größer, viel schwerer und komplexer - das ist nun mal der Unterschied zwischen Dorf und Stadt. Wie gesagt, fand ich einen Teil der Handlung jetzt nicht so interessant, allerdings war es nur eine Seitenhandlung und man hat nicht so viel davon mitbekommen, weshalb es ganz in Ordnung war. Es war interessant den Beiden mal beim Ermitteln in MĂĽnchen zuzusehen. Mir hat der Band SpaĂź gemacht und ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es beim nächsten Buch weitergeht. Denn meist bzw fast immer enden die BĂĽcher recht klar, dieses Mal kam es mir wie ein kleiner Cliffhänger vor^^°
Das Buch bekommt von mir insgesamt 4 Rubine.
Quelle:
Selbst geschossen
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