Klappentext:
Der Vampir Mencheres ist alt und mĂ€chtig, doch er ist auch seiner Existenz mĂŒde. Die ewige Auseinandersetzung mit seinem Gegenspieler Radjedef hat ihn ausgelaugt. Als Mencheres dann auch noch seine prophetische Gabe verliert, beschlieĂt er, seiner Existenz ein Ende zu setzen. Da begegnet er der Privatdetektivin Kira Graceling, die herausfindet, dass er ein Vampir ist. Da Mencheres sie mit diesem Wissen nicht gehen lassen kann, will er ihr GedĂ€chtnis löschen - und versagt!
So wird Kira Graceling in den uralten Konflikt zwischen Radjedef und Mencheres gezogen. Bald erkennt sie, wie sehr Mencheres der Welt ĂŒberdrĂŒssig ist, doch ohne seinen Schutz wird sie Radjedef hilflos ausgeliefert sein. Wenn Kira nicht sterben will, muss sie Mencheres' Lebenswillen wiedererwecken. Aber vielleicht hat Mencheres lĂ€ngst etwas gefunden, wofĂŒr es sich zu kĂ€mpfen lohnt - die Liebe zu einer Sterblichen ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Dieses Buch habe ich vor kurzem zufĂ€llig in der Bibliothek gefunden, sie haben es neben vielen anderen kostenlos als Geschenk angeboten (man kann ihnen aber dafĂŒr eine freiwillige Spende geben). Da mich als Steven Universe Fan der Rubin im Titel angesprochen haben, wie auch die Beschreibung und auch das Cover, habe ich mich recht schnell dafĂŒr entschieden, das Buch mitzunehmen.
Und es hat mir beim Lesen recht gut gefallen. Wie auch schon in anderen Vampirgeschichten ist diese hier eher moderner angehaucht, sprich, es gibt nicht all diese Vampirklischees, sondern sie werden nach und nach vom Hauptcharakter dementiert. Ein paar EinschrĂ€nkungen hĂ€tten meiner Meinung zwar nicht geschadet, aber die, die vorhanden waren, waren ganz in Ordnung. Eine lange Zeit wusste ich nicht, was ich nun genau von dem Buch halten sollte, aber ich konnte nicht genau sagen, warum. Nun kann ich den Finger drauf legen. Und zwar liegt es daran, dass Mencheres in manchen Szenen als zu perfekt dargestellt wird; wĂ€hrend Kira wirkt wie eine dumme Pute. GlĂŒcklicherweise können sich beide Charaktere von diesem Makel befreien, auch wenn es in den entsprechenden Momenten doch ein wenig nervig war. An sich hat sich die Geschichte gut gelesen und die meisten Teile der Story haben Sinn gemacht. Ob es nun Kira, ihre Beziehung zu ihrer gesundheitlich kranken Schwester oder eben Mencheres war. NatĂŒrlich kommen auch ein paar andere Charaktere vor, die mehr oder weniger herausstechen.
Einzig und alleine Cat und Bones fand ich ein wenig blass bzw jetzt nicht so sehr interessant. Was vielleicht daran liegen könnte, dass das Buch hier nur ein Spin-Off zu einer mehrteiligen Serie ist, mit den Beiden als Hauptcharaktere. Bevor ich mir das Buch eher zufĂ€llig geholt habe, kannte ich die Serie oder die Autorin ĂŒberhaupt nicht. Aber man kann das Buch auch lesen, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, alles, was man aus den VorbĂŒchern wissen muss, wird hier ausreichend erklĂ€rt. Allerdings kann ich aber auch nicht wirklich beurteilen, wie Cat und Bones in der Hauptserie so drauf sind, meine Bewertung bezĂŒglich den Beiden basiert wirklich nur auf diesem Buch hier.
Im letzten Drittel wird Kiras Schwester ein bisschen vernachlĂ€ssigt, was ich ein wenig schade finde, da sie sonst Kiras Dreh- und Angelpunkt (oder so Ă€hnlich) in den ersten zwei Dritteln des Buches darstellt. Das kam mir ein wenig merkwĂŒrdig vor. Gegen Ende wird es dann so richtig spannend. Was mir auch gerade einfiel: Am Anfang des Buches wird ein Storyzweig aufgemacht, der im restlichen Buch nur zur HĂ€lfte weiterhin erwĂ€hnt wird. Die andere HĂ€lfte versinkt in der Dunkelheit und wird im gesamten Buch weder erwĂ€hnt noch geklĂ€rt. Was ich ziemlich schade finde, so wirkt es, als hĂ€tte die Autorin das schlicht vergessen.
Leseprobe:
Mencheres roch das Blut, bevor der erdige Geruch der Ghule zu ihm drang, die sich im Erdgeschoss des verfallenen Lagerhauses zusammengerottet hatten. Sie zeigten sich unbeeindruckt, als er eintrat. Noch ein Schnuppern, und er wusste, dass es Vampirblut war, nach dem zwei von ihnen stanken. An den anderen vier klebte das kupfrige Aroma nicht, aber den mordlĂŒsternen Blicken nach, mit denen sie Mencheres musterten, hatten sie vor, das zu Ă€ndern.
"Ein junger Vampir ist vor Kurzem hier in der Gegend verschwunden", sagte Mencheres anstelle einer BegrĂŒĂung und ignorierte die Ghule, die ihn zu umschleichen begannen. Sie wirkten wie Ă€ltere Teenager, und ihren Energiefeldern nach zu urteilen, waren sie in untoten Jahren nicht Ă€lter. "Kurzes blondes Haar, Tribal Tattoos auf den Oberarmen, Silberpiercing in der Augenbraue. Nennt sich Trick", furh Mencheres fort. "Habt ihr ihn gesehen?"
"Ziemlich unklug, sich so kurz vor Anbruch der DĂ€mmerung noch drauĂen herumzutreiben, Vampir", antwortete der am stĂ€rksten nach Blut riechende Ghul gedehnt, ohne auf Mencheres' Frage einzugehen. Dann lĂ€chelte er und entblöĂte seine spitz zugefeilten ZĂ€hne.
Fazit:
Hm, ich bin jetzt nicht von dem Buch enttĂ€uscht, aber es ist jetzt auch nichts, was mich jetzt so vom Hocker reiĂt. Klar, vom Stil her hat es schon ziemlich viel SpaĂ gemacht, aber es war jetzt auch nicht perfekt. Abgesehen von den paar schwachen Momenten, hat mir das Buch trotzdem gut gefallen. Auch, weil es sich eben von den Vampirklischees abgelöst hat und dass diese sich an diese Welt gewöhnt haben, so, wie sie jetzt ist. Nur hĂ€tte ich mir gewĂŒnscht, dass Mencheres nicht so perfekt wĂ€re, damit er und auch die ganze Geschichte einem noch besser und symphatischer vorkommen. Eine Bewertung zu finden, ist gar nicht so einfach, muss ich gestehen. Was auch lange in meiner Ăberlegung war: Behalte ich das Buch oder nicht? Am Ende habe ich mich dagegen entschieden, auch die Leseprobe am Ende des Romans hat mich jetzt leider nicht so angesprochen. Der Ausflug in die Welt des dazugehörigen Universums war schön, aber mehr brauche ich davon nicht. Dazu hat es mich am Ende doch zu wenig gefesselt. Empfehlen wĂŒrde ich es trotzdem. Das Buch bekommt von mir 3 Rubine, mit einem Trostsmiley: đ
Quelle:
Selbst geschossen
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