RĂŒckentext:
In der tiefsten bayerischen Einöde: Eine ganze Familie wird in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Jetzt heiĂt er nur noch Mordhof, der einsam gelegene Hof der Danners in Tannöd und vom Mörder fehlt jede Spur ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Dieser Roman basiert auf den bis heute unaufgeklÀrten Mehrfachmord im Jahr 1922 auf dem Einödhof Hinterkaifeck, er diesem Roman als Vorlage und Inspiration. Vorher kannte ich den Fall um Hinterkaifeck nicht, ich hab zwar mal den Namen als Kind aufgeschnappt, wenn er mal in den Medien war, aber ich konnte mit dem Namen nichts anfangen. Da ich derartige Geschichten doch ziemlich interessant finde, war ich auch auf das Buch neugierig. Der Hauptgrund, weshalb ich das Buch gelesen habe, war allerdings der, dass wir es in Deutsch gelesen und damit gearbeitet haben.
Tannöd ist auf seine Art und Weise ein besonderes Buch, da es, im Gegensatz zu sehr vielen anderen Romanen, keinen festen roten Faden besitzt, sondern mehrere. Zum einen gibt es die Handlung rund um die Morde selbst, man erfĂ€hrt stĂŒckchenweise, was sich auf dem Hof zugetragen hat. Zum anderen gibt es zwischen den RĂŒckblicken diverse EinschĂŒbe, wie Zeugenaussagen, Berichte oder Gebete. Durch die Zeugenaussagen kann man sich ein Bild von den Danners machen, auch, wenn objektiv betrachtet keiner das Gesamtbild kennt. Die Spannung ich Buch baut sich immer weiter auf, auch wenn man den Ausgang der Geschichte bereits kennt. Den TĂ€ter kennt man dagegen nicht und diese Tatsache sorgt dafĂŒr, dass man sich wĂ€hrend des Lesens seine Gedanken macht. Wer ist der Mörder? Was ist das Motiv? Als Leser setzt man die einzelnen Puzzleteile, die einem das Buch nach und nach gibt, zusammen, tapp jedoch sehr lange im Dunklen.
An und fĂŒr sich mich diese Art von ErzĂ€hlung, jedoch hat es mich persönlich nicht ĂŒberzeugt. Bei einem anderen Bart fand ich es besser gelöst, zumal die einzige Spannungsquelle die Frage nach dem TĂ€ter ist, alles andere bleibt grau. Man hat kaum Mitleid mit den Danners, auĂer mit den Kindern und es lieĂt sich stellenweise ein wenig langatmig. Teilweise wollte ich Kapitel ĂŒberspringen, wusste aber nicht, ob die nicht wichtig wĂ€ren.
Leseprobe:
Den ersten Sommer nach Kriegsende verbrachte ich bei entfernten Verwandten auf dem Land.
In jenen Wochen erschien mir dieses Dorf als eine Insel des Friedens. Einer der letzten heil gebliebenen Orte nach dem groĂen Sturm, den wir soeben ĂŒberstanden hatten.
Jahre spĂ€ter, das Leben hatte sich wieder normalisiert und jener Sommer war nur noch eine glĂŒckliche Erinnerung, las ich von eben jenem Dorf in der Zeitung.
Mein Dorf war zum "Morddorf" geworden und die Tat lieĂ mir keine Ruhe mehr.
Mit gemischten GefĂŒhlen bin ich in das Dorf gefahren.
Die, die ich dort traf, wollten mir von dem Verbrechen erzĂ€hlen. Reden mit einem Fremden und doch Vertrauten. Einem der nicht blieb, der zuhören und wieder gehen wĂŒrde.
Fazit:
An sich ist das Buch ok, hat mich aber insgesamt nicht vom Hocker gerissen und ich denke nicht, dass ich es ein weiteres Mal lesen werde. Völlig unabhÀngig von der Auflösung des Buches. Man kann es lesen, muss aber nicht. Insgesamt vergebe ich 3 Rubine an das Buch. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht so wirklich meins.
Quelle:
Selbst geschossen
Hi Kira :D
AntwortenLöschenIch hab das Buch vor einiger Zeit auch gelesen, fĂŒr mich war es echt eine Qual, sowohl vom Stil, als auch vom Inhalt! ;( Es ist mir daher sehr schlecht in Erinnerung geblieben!
Liebe GrĂŒĂe
Jessi