Mittwoch, 13. Juni 2018

[Rezension #75] Dornengrab



Name: Dornengrab
Autor: Aikaterini Maria Schlösser
Genre: Mystery, Mittelalter
Preis: € 6,99
Seiten: 104 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3746005935
Verlag: Books on Demand




Rückentext:
Da lag sie.
Die weiße Rose auf dem Fensterbrett.
Wie sie schon so oft dort gelegen hatte, als Zeichen für ein geheimes Treffen mit seiner Geliebten.
Mit dem Unterschied, dass er seine Geliebte vor drei Tagen getötet hat.


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Von diesem süßen, kleinen Minibuch bzw der historischen Mysterynovelle habe ich ehrlich gesagt rein zufällig über eine Leseaktion bei Lovelybooks erfahren. Da mich jedoch die Beschreibung ziemlich schnell angesprochen hatte (und ich dank der Wanderhure auf Bücher aus dem Bereich gerade richtig viel Lust hatte), habe ich mich gleich mit eingetragen. Vielen Dank an der Stelle an die Autorin für den Hinweis, sonst hätte ich womöglich nicht davon erfahren^^°
Und auch für das kleine Paket mit den kleinen Sachen, wie den weißen Blutenblättern, das hat beim Lesen gleichmal ne ganz neue und andere Ebene geöffnet. Es ist überhaupt toll, wenn in einem Buch etwas erwähnt wird oder gezeigt und man besitzt diesen Gegenstand selbst. Leider hatte ich nicht mit meinem Glück gerechnet und da ich in dieser Zeit nicht zuhause war (dank Ferien), kam ich erst bei meiner Rückkehr dazu, das Buch zu lesen. Sprich, davor musste ich erstmal in Ungeduld schmoren^^°

Nun ja, was mir als erstes aufgefallen war, war das schöne Titelbild. Das Bild von der Rose, die als einziges farbig geblieben ist, hat was und es passt auch sehr gut zu dem Cover, wie auch zu der Schriftfarbe. Rote Rosen stehen ja für die Liebe, soweit ich es weiß, allerdings hat eine Rose Dornen, die einen auch verletzen können. Wie man es hier gut an der Rückenwunde erkennen kann. Das Buch selbst liegt angenehm in der Hand und die Schriftart ist auch sehr angenehm zu lesen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder eine Zeichnung, passend zum Titel und auch zur Stimmung, welche in verschiedenen Stilen gezeichnet wurden. Aber sie passen sehr gut dort hinein und stören den Lesefluss keineswegs. Es erinnert mich damit an eine Light Novel, was ich positiv finde.

Nun ja, zur Handlung, ohne, dass ich viel verrate: Der Hauptcharakter, also Hartmuth, sieht sich wieder mit dem geheimen Zeichen seiner heimlichen Geliebten konfrontiert und das auf verschiedene Art und Weisen, an verschiedenen Orten. Wie auch er habe ich mir beim Lesen die ganze Zeit Gedanken gemacht und auch wenn ich immer das Gefühl hatte: Ja, das ist doch sicher so und so; so war das Buch nie zu 100% vorhersehbar für mich und ich hatte immer wieder Zweifel. Passierten diese Dinge nun wirklich oder bildet er sich das nur ein? Steckt da wirklich die tote Geliebte dahinter oder will ihm nur jemand einen Streich spielen? Zwar war mir der Hauptcharakter nie wirklich symphathisch, aber dennoch rätselte ich mit, fragte und wunderte mich. Das Ende hat mich, trotz dass ich es irgendwie erwartet hatte, ziemlich überrascht, zumal ich mit dem konkreten Verlauf dann doch überhaupt nicht gerechnet hatte. Überhaupt hatte ich beim Lesen des Buches sehr viel Spaß, von mir aus hätte es ruhig noch ein paar Seiten mehr geben können, aber das sage ich auch nur, weil ich es immer schade finde, wenn ich ein Buch beendet habe, das mir Spaß gemacht hat^^°

Außerdem möchte ich mich an der Stelle für die süße Widmung bedanken :3


Leseprobe:
Worms, 10. Juni 1371

Da lag sie. Die weiße Rose auf dem Fensterbrett. Wie sie schon so oft dort gelegen hatte, als Zeichen für ein geheimes Treffen mit seiner Geliebten. Mit dem Unterschied, dass er seine Geliebte vor drei Tagen getötet hatte.
Hinter der Blüte rann der Regen in silbernen Schleiern vom Dach. Langsam trat Hartmuth näher, konnte den Blick nicht lösen von der Rose, die eigentlich gar nicht hier sein sollte, nicht hier sein konnte. Das Weiß der Blütenblätter stach vor dem ergrauten Holz und der von Regenwolken verdüsterten Stadt hervor. Wirkte wie das einzig Junge und Reine in einer Welt, die alt und spröde geworden war. Eine Welt, der er ihrer schönsten Blüte beraubt hatte.
Hartmuth hoffte, dass das Bild der Rose nur eine Spiegelung seiner Erinnerung war und jeden Moment im Nichts verschwimmen würde. Doch das Bild blieb. Noch mehr Einzelheiten kamen hinzu. Er beobachtete, wie die Regentropfen auf dem Fensterbrett zersprangen und die Blütenblätter wie mit feinen Tränen überzogen.



Fazit:
Wenn ich jetzt sagen würde, das Buch wäre perfekt, würde ich ein bisschen übertreiben, aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Zwar wird die Vergangenheit nicht komplett beleuchtet, aber das macht nichts, so auf die subtile Art ist es sehr gut gemacht und ich konnte mir sehr gut zusammenreimen, was genau passiert und warum es passiert ist. Wie bereits weiter oben geschrieben, habe ich auch die ganze Zeit überlegt, was es mit den ganzen Blütenblättern und Rosen auf sich haben könnte, doch so richtig auf eine Sache festlegen konnte ich mich nicht. Hier hat mich die Autorin gezielt etwas im Unklaren gelassen und ich finde, dass es ihr gut gelungen ist. Auch gefällt mir wie gesagt die Zeichnungen, sowohl auf dem Cover, als auch in dem Buch. Bei diesem Buch kann ich sagen: Ja, greift ruhig zu und lest es, ihr werdet es nicht bereuen! Außerdem vergebe ich dem Buch insgesamt 4 Rubine und ich kann mir gut vorstellen, eines Tages wieder das eine oder andere Buch der Autorin zu lesen. Dieses hier werde ich auf jeden Fall behalten.









Quelle:
Selbst geschossen

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