Mittwoch, 12. Dezember 2018

12.12 - Writing Friday Special (Der erste Schnee)






Heute an diesem Tag darf ich euch eine kleine Geschichte zeigen - genauer gesagt ist es eine kurze Fanfiktion zum Anime "Detektiv Conan", welche im Winter spielt :-)
Als Genres würde ich hier Drama, Fluff, und Slice of Life nennen.
Zur kurzen Erklärung, für alle, die Detektiv Conan nicht kennen, das hier ist im Groben die Story und alles, was man vllt vorher wissen sollte, um die FF ein bisschen besser zu verstehen:

Spoiler (kopiert aus conanwiki.org)
Nach der Lösung des ersten Falls der Serie wird Shinichi Kudo im Tropical Land von der Schwarzen Organisation das Gift Apoptoxin 4869 verabreicht, das ihn töten soll.[1] Statt zu sterben, verjüngt sich sein Körper jedoch um zehn Jahre. Da ihm als Kind kein Polizist Glauben schenkt, vertraut er sich Hiroshi Agasa an. Gemeinsam vereinbaren die beiden, dass niemand von seiner wahren Identität erfahren soll.[2]
Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Freund trifft Ran Mori in Shinichis Haus auf die beiden. Sie fragt ihn, wie er heiße, was Shinichi mit „Conan Edogawa“ beantwortet. Agasa bittet Ran daraufhin, Conan bei sich zu Hause aufzunehmen,[2] was sie nach Absprache mit ihrem Vater Kogoro Mori akzeptiert.[3]
Durch seine Verjüngung verlor Shinichi zwar seine Größe und Kraft, nicht aber seine Intelligenz. So gelingt es ihm nach wie vor, Fälle zu lösen. Er wird dabei durch die verschiedensten Erfindungen von Professor Agasa unterstützt. Besonders das Narkosechronometer und der Stimmentransposer finden bei der Lösung des Falls durch den schlafenden Kogoro oft Verwendung. Durch diese Technik erlangt Kogoro Mori schnell nationale und auch internationale Bekanntheit.
Neben dem Professor gelingt es später auch weiteren Personen, hinter Conans wahre Identität zu gelangen. Sie gelten fortan als Geheimnisträger, behalten dies jedoch stets für sich. Zu besagten Personen zählt Ran Mori jedoch nicht. Sie hatte bereits öfters den Verdacht über Shinichis wahre Identität,[4][5] doch bestätigt wurde sie darin nie.[6][7]










„Also dann, Sonoko, wir sehen uns dann nächste Woche in der Schule wieder! Und richte deinen Großvater doch bitte einen Gruß aus, er war neulich sehr freundlich zu uns!“, rief Ran ihrer besten Freundin zu, die ihr nun ebenfalls zum Abschied ein Lächeln schenkte. Freitagmittag, der Unterricht endete für ihre Klasse früher als erwartet, weshalb Ran und ihre Mitschüler bereits zur Mittagszeit nach Hause gehen konnten. Der Himmel, vollständig mit Wolken bedeckt und die trübe, farblose Atmosphäre hinterließ auch an Ran seine Spuren. Kaum war ihre beste Freundin um eine Ecke verschwunden, verschwand auch ihr Lächeln und sie blickte sehnsüchtig in den Himmel hinauf. Als würde er ihr in jeder Sekunde all seine Geheimnisse, alle Antworten auf ihre Fragen mitteilen können, sobald sich nur ein kleiner Spalt in die Wolkendecke drängen würde. Doch das Wetter war nicht auf ihrer Seite, stattdessen verdichteten sich die Wolken noch immer mehr. Nach einem kurzen Blick in jede Richtung, verstärkte Ran ihren Griff um ihre Schultaschen und schritt die Treppen hinauf.
Mit einem leichten Seufzen betrat sie das Büro ihres Vaters, aktivierte den Lichtschalter und schob die Tür langsam hinter ihr zu. Wie erwartet fand sie das Büro leer vor und es gab auch keine Anzeichen dafür, dass sich jemand vor ihr in dem Zimmer aufgehalten hatte. Ihr Vater war, wie er ihr hastig am Telefon erklärt hatte, spontan von seinen Freunden, mit welchem er sich seine wöchentlichen Mah-Jongg-Freuden teilte,  zu einem gemeinsam Treffpunkt in den Bergen aufgebrochen. Sie wusste, dass dieses Treffen das komplette Wochenende für sich beanspruchen würde und sie ihm mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit vor dem nächsten Montag nicht zurückerwarten musste. Doch so sehr sie seine Spielleidenschaft nicht verstehen konnte, war sie doch um ein paar wenige Tage frei von der Detektivarbeit ihres Vaters erleichtert. Zwei weitere Morde hatten die bisherige Woche bereits gekennzeichnet, ein Schicksal, an welches sie sich nie gewöhnen konnte. An welches sie sich nicht gewöhnen wollte. Es würde ein ruhiges und entspanntes Wochenende werden, das hatte sie sich fest vorgenommen.
Vielleicht kann ich ja Conan dazu überreden, dass wir uns zusammen einen Kinofilm ansehen oder etwas anderes unternehmen. Er ist zwar heute mit seinen kleinen Freunden bei Professor Agasa, aber die restlichen zwei Tage soll er sich ja auch nicht allzu sehr langweilen …
Sie legte ihre Tasche auf dem Sofa ab und sah aus dem Fenster hinaus. Etwas hatte aus dem Augenwinkel heraus ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen und erst jetzt erkannte sie, worum es sich handelte. Viele weiße Flocken, erst kleine, dann große flockige, fielen in einem wirren Tanz in verschiedenen Richtungen vom Himmel hinab auf die Erde. Der Boden war bereits so weit herunter gekühlt, dass der Schnee problemlos liegen bleiben konnte. Ran trat an das Fenster heran, betrachtete abwechselnd den fallenden Schnee und die Menschen, die sich auf den Gehwegen vor ihrem Haus aufhielten. Manche von ihnen hatten sich bereits vorbereitet und öffneten ihre Schirme, um sich vor der kalten Pracht zu schützen. Andere wiederum sahen die Angelegenheit locker oder beschleunigten ihr Tempo, um so wenig Schnee wie möglich abzubekommen. Ran beobachtete sie alle, bis sich ihre Sicht mit einem Mal verschlechterte, ihre Augen brannten und ihre Sicht wurde immer verschwommener.
Warum nur?,  sagte sie ihn Gedanken und begann, ihre Tränen wegzuwischen.
Warum nur kannst du nicht endlich nach Hause kommen? Du bist schon so lange weg und ich vermisse dich so. Dabei hatte ich so darauf gehofft, dass wir uns den ersten Schnee des Jahres gemeinsam ansehen könnten. So wie früher, wenn unsere Schneeanzüge angezogen haben, damit wir mit dem ersten Schnee etwas zusammen bauen konnten, selbst, wenn es eigentlich nicht zusammengehalten hat. Wo bist du nur? Warum kannst du nicht endlich zu uns zurückkommen?
Ran unterdrückte ein Schluchzen, doch die Tränen, die ihr immer mehr und mehr aus der Seele und damit aus ihren Augen flossen, konnte sie nicht mehr aufhalten.
Ich wollte doch nicht mehr weinen – und doch tut es so weh. Warum tust du mir nur so weh damit? Wie lange wird es dauern, bis wir uns wiedersehen? Bis ich wieder deine Stimme hören kann? Bis du dich dazu entschließt, für immer bei mir zu bleiben?
Erneut wischte sie ihre Tränen weg, mehrere Male, doch dann gab sie es schließlich auf.
Ich wollte doch stark sein. So oft muss ich stark sein, aber ich kann es nicht, ich kann es nicht mehr. Bitte, Shinichi, ich kann es nicht mehr. Es ist so schwer und du bist nicht bei mir,  um mit mir den ersten Schnee zu betrachten, wie wir es sonst immer getan haben. Ob du jetzt in diesem Moment auch an einem Fenster stehst? Siehst du dir jetzt auch den gleichen Himmel an, den gleichen Schnee? Ach Shinichi, wenn ich doch nur wüsste, was mit dir los ist …
Ein letztes Mal wischte sie sich mit der Handfläche über ihre Augen, zog ihre Nase hoch und sah immer weiter den Schnee an. Dabei bemerkte sie nicht, wie etwas an ihrem Winterrock zog, erst, als sie ein zartes „Ran?“ hörte, versuchte sie das Beben ihrer Brust zu kontrollieren und blickte zu dem Besitzer der Stimme herunter.
„Conan, du bist wieder zuhause?“, fragte sie, während sie versuchte, so fröhlich wie möglich zu klingen. Sie wusste, sie konnte dem kleinen, schlauen Jungen nichts vormachen, vor allem mit den verweinten Augen. Ihm entging nicht einmal das kleinste Detail, was sie wiederum erneut an Shinichi erinnerte, selbst, wenn es nicht zur Absicht des kleinen Jungen gehörte.
„Ran, ist alles in Ordnung?“, fragte Conan sanft mit seiner Kinderstimme, was ein weiteres Mal Muttergefühle in der jungen Frau erweckten. Sie tupfte sich die Augenränder mit ihrem Ärmel ab und zwang sich zu einem Lächeln, was ihr nun auch deutlich leichter fiel.
„Ja, aber auch nur aus Freude. Es ist der erste Schnee in diesem Winter und er hatte etwas … magisches an sich, da konnte ich einfach meine Freude darüber nicht verbergen. Wie du ja weißt, kann man auch weinen, wenn man sich über etwas freut, du musst dir also keine Sorgen machen, dass ich traurig bin“, versuchte sie ihn und auch ein wenig sich selbst zu überzeugen. Besorgt sah der Kleine sie an, wenige Sekunden später lag jedoch ein Lächeln auf seinen Lippen.
„Sag mal, Conan, wolltest du nicht mit deinen Freunden zu Professor Agasa gehen?“, versuchte sie das Thema in eine andere Richtung zu lenken. Worauf Conan auch gleich ansprang.
„Nun ja, das hatten wir vor, allerdings ist der Professor wohl ziemlich erkältet und er will nicht, dass wir uns bei ihm anstecken. Das mit dem Computerspiel holen wir nach, wenn es ihm wieder besser geht, hat er uns gesagt“, sagte er und ließ Rans Rock wieder los.
Erst jetzt bemerkte Ran, dass sich kleine, glitzernde Wassertropfen in den Haaren des Grundschülers befanden. Offenbar war in den Schnee hineingeraten und an seiner Schuluniform befand sich zu seinem Nachteil keine Kapuze. Ran kicherte ein wenig.
„Du Armer, du bist ja ein wenig nass geworden durch den Schnee. Ich mache dir einen Vorschlag, erst werde ich dich ein wenig trockenrubbeln und dir warme Kleidung geben. Danach werde ich uns ein kleines Mittagessen machen und wir schauen uns dann gemeinsam den ersten Schnee an? Was denkst du, ist das eine gute Idee?“, fragte sie ihn und lächelte ihn dabei an. Conan nickte, hatte er doch die Maskerade längst durchschaut, machte aber selbst gute Miene zum bösen Spiel.
„Was ist mit dem Onkelchen, wird er denn nicht mitessen?“
Dabei sah er sich demonstrativ um, so, als wäre er wie Conan bereits nach Hause gekommen, ohne, dass es jemand mitbekommen hatte. Doch Ran schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, er und ein paar Freunde sind übers Wochenende in die Berge zu fahren, um Mah-Jongg zu spielen. Ich verstehe zwar nicht, warum man dafür ausgerechnet in die Berge fahren muss, aber wenn es ihm Spaß macht, warum nicht? Außerdem haben wir dadurch ein paar Tage für uns und müssen uns nicht mit einem neuen, fürchterlichen Fall herumschlagen.“
Sie ließ einen Seufzer von sich, pure Erleichterung sprach aus ihr heraus. Eine Tatsache, die Conan durchaus nachvollziehen konnte.
„Nun gut“, sagte Ran nun etwas gefestigter, „dann warte hier kurz auf mich, ich hole dir nur schnell aus der Wohnung ein Handtuch und Wechselsachen. Leg doch schon mal deine Tasche ab und zieh deine Sachen aus, ich bin gleich wieder zurück.“
„In Ordnung“, erwiderte Conan, da hatte Ran bereits das Büro wieder verlassen. Seine Maske bekam einen Bruch und für einen kurzen Augenblick sah er ihr traurig nach.
Du musst mir nichts vormachen … ich weiß doch ganz genau, was dich beschäftigt. Es tut mir Leid, Ran, dass ich dich schon wieder zum Weinen gebracht habe. Doch ich verspreche dir, eines Tages werden wir uns den Schnee gemeinsam ansehen können, ganz so, wie du es dir wünscht.
Er betrachtete die Tür noch für einen kurzen Moment, kaum konnte er Rans Schritte auf der Treppe vernehmen, setzte er seine innere Maske wieder auf und lächelte die junge Dame an. Dabei legte er seine Schultasche neben der von Ran ab.
„Nun aber schnell raus aus den nassen Sachen. Du möchtest dich doch nicht schon wieder erkälten, oder?“
„Nein, natürlich nicht“, sagte Conan mit einer kindlichen Leichtigkeit in seiner Stimme, die auch Ran fröhlich stimmte. Diese schnappte sich das Handtuch, half Conan aus seiner halbnassen Kinderkleidung heraus und setzte ihn zu sich auf die gegenüberliegende Couch.
„Gut, das wird jetzt nicht lange dauern“, sagte sie und begann vorsichtig den Jungen vor sich abzutrocknen. „Ist dir das zu fest?“
„Nein“, sagte Conan und schüttelte leicht mit dem Kopf, was er jedoch schnell wieder bleiben ließ, verteilte er einzelne Tropfen auf dem Sofa, Ran und sich selbst. Ran kicherte.
„Ach, Conan … es ist egal, wie erwachsen du dich gibst, im Grunde bist du immer noch der gleiche, niedliche Junge“, sagte sie amüsiert.
Ja … das bin ich wohl, dachte er und ließ sich weiterhin von ihr die Haare trocknen. Dabei sah er ihr in die Augen und lächelte, was sie auf eine warme und herzliche Art erwiderte.





Hier ist die Übersicht über alle Teilnehmer der Aktion - die Blogteilnehmer, die vor und nach mir kommen, deren URLs habe ich dick markiert.



Die Fanfiktion kann jederzeit auf Animexx oder Fanfiktion.de gelesen werden. Man benötigt meines Wissens nach auf beiden Seiten zum bloßen Lesen keinen Account, nur, wenn man auch einen Kommentar hinterlassen möchte.





6 Kommentare:

  1. Hallo Kira,

    habe mich gut in die Figuren und die Handlung eingelesen! Schön, wie die miteinander umgehen.

    Heute ist dann übrigens hier mein Nachfolgebeitrag:
    https://norbertschimmelpfennig.wordpress.com/2018/12/13/drei-wuensche-im-eiszapfen-dreizack-writingfriday-special/

    Liebe Grüße Norbert

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    1. Hallo Norbert,

      vielen lieben Dank für deine netten Worte :-)
      Das zwischen Ran und Conan ist auch etwas besonderes, eben weil beide einen völlig anderen Wissenstand haben und auch, weil sie sich so gut verstehen.

      Deine Geschichte werde ich auch noch lesen ;3

      Lg,
      Kira

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  2. Eine sehr rührende Geschichte, die man auch gut ohne die Vorkenntnis lesen kann. Ich hab mir das mit Conan/Shinichi gedacht, das geht ganz gut aus deinem Text hervor - nur die Details hab ich mal bei deinem Link nachgelesen.
    Sehr süss die beiden.
    LG Rina
    https://flashtaig.wordpress.com/

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    1. Hallo und danke für deine Rückmeldung :-)
      Und auch für deinen lieben Kommentar :3
      Ich kenn die Serie schon seit einer Ewigkeit, daher war ich mir nicht ganz sicher, ob rüberkommt, was hier gerade passiert - daher auch die Erklärung drüber. Aber super, dass es auch ohne funktioniert :-)

      Lg,
      Kira

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  3. Hey Kira,
    wie cool, bei der Adventskalender-Aktion auf einen Detektiv Conan Fan zu treffen! Ich mag den Anime auch total gerne und schaue gerade fleißig die neuen Folgen... :D
    Die Fanfiktion ist dir echt gelungen, sie spiegelt die Figuren, so wie ich sie in der Serie kennengelernt habe, sehr gut wider. Vor allem die melancholische Stimmung der Geschichte hat mir super gefallen. :)
    Liebe Grüße,
    Caymon

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    1. Hey :-)
      Dito, ich freue mich ebenfalls darüber, hier einen DC-Fan zu treffen :-)
      Ich schaue sie auch immer am Wochenende zusammen mit meinem Freund, ich war total aus dem Häuschen, als ich davon erfahren habe :3
      Danke auch dir für deinen lieben Kommentar, es freut mich, dass mir die Geschichte so gut gelungen ist <3
      Lg,
      Kira

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Hallo :-)

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Lg,
Kira