Klappentext:
Ein dÀmlicher Mordfall im Ruhrputt, eine Geburtstagsfeier mit der Oma oder ein Wochenende mit dem Simmerl, dem Flötzinger und mindestens 17 Stamperln Himbeergeist:
SchrÀge, urkomische und herzerweichende Geschichten vom Franzl und dazu ein bayrisch-hochdeutsches Glossar, hilfreich kommentiert vom Eberhofer persönlich.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Es ist ein kleines Buch mit kleinen Geschichten drin, sprich, eine kleine Kurzgeschichtensammlung. Ich hab schon auf Amazon mitbekommen, dass sich viele Leute ĂŒber das Buch aufgeregt haben, dass es Geldmacherei ist und die Geschichten schon jeder kennt. Nun ja, die Geschichte, wie der Franz an den Ludwig gekommen ist, kannte ich auch schon, man konnte sie auch im letzten Eberhoferband lesen, dort war sie ganz am Schluss im Buch drin, als kleines Extra. Die restlichen Geschichten wurden ebenfalls an verschiedenen Stellen veröffentlicht, wie man im Buch nachlesen kann, allerdings kenne ich weder die genannten Stellen, noch die drei restlichen Geschichten. FĂŒr mich waren sie etwas komplett neues. Aber selbst wenn ich die bereits gekannt hĂ€tte, ich finde es ziemlich praktisch, wenn man solche Einzelgeschichten, die irgendwo verteilt zum Lesen sind, an einer Stelle gebĂŒndelt werden zu einem Einzelband. Ist doch bei den Sherlock Holmes Einzelgeschichten nicht anders, die werden doch auch gerne mal zu GesamtbĂ€nden zusammengefasst und da beschwert sich auch keiner, dass es Geldmacherei ist oder dass die Sammlung unnötig ist.
Wie dem auch sei, mir haben die Kurzgeschichten ziemlich gut gefallen, sie allen hatten dieses typische Eberhofer-Feeling und das hat sich wie immer sehr heimisch und angenehm angefĂŒhlt. Sie waren sehr amĂŒsant zu lesen, es wĂ€re nur schön gewesen, hĂ€tte es ein paar mehr solcher Geschichten gegeben. UnabhĂ€ngig davon, ob sie in Tageszeitung XY bereits erschienen sind oder nicht. Das Cover ist so passend wie immer.
Leseprobe:
Geschlagene zwei Stunden und vierzig Minuten bin ich mit der Susi jetzt schon beim Einkaufen. Genauer gesagt beim Shoppen, wie sie es nennt. Ein Partykleid muss her, koste es, was es wolle. Weil morgen Silvester ist, und da muss man ja schlieĂlich gut ausschauen, sagt die Susi. Dabei gehen wir sowieso bloĂ auf ein oder zwei Bier zum Wolfi rĂŒber. Aber meine Susi, die will halt trotzdem gut ausschauen.
Wir sind nach Landshut gefahren, weil's bei uns daheim in Niederkaltenkirchen nur ein einziges BekleidungsgeschÀft gibt, und die haben alles nur in XXL. Da passt die Susi freilich nicht rein. Drum eben Landshut.
Aber jetzt wird's mir wirklich langsam zu blöd, muss ich schon sagen. Weil, nachdem sich die Susi zuerst in aller AusfĂŒhrlichkeit mit der rothaarigen VerkĂ€uferin ĂŒber die Problemzone Bauch unterhalten hat, reden sie anschlieĂend und genauso ausfĂŒhrlich ĂŒber die Problemzone Arsch. Ich kann's wirklich kaum glauben. Hocke in einem pinkfarbenen Designersessel und spiel mit meinem Telefon rum, und irgendwie hoffe ich instĂ€ndig, es möge lĂ€uten und mich aus diesem Delirium retten. TatsĂ€chlich lĂ€utet es kurz darauf, aber es ist leider nicht meines, sondenr das von der Susi. Das merke ich gleich am Klingelton. Kein AC/DC, sondern Shakira tönt uns entgegen.
Fazit:
Ja, das Buch hĂ€tte wirklich das eine oder andere Geschichtchen mehr vertragen können, damit es nicht so arg dĂŒnn ist. Denn so interessant die Geschichten auch sind, ich hatte sie recht schnell durchgelesen und hatte noch Lust auf mehr, da war ich bereits mit dem Buch durch. Ansonsten habe ich nichts daran auszusetzen, es ist ein kleines Aperitif vor dem (hoffentlich) nĂ€chsten Eberhoferband? Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Rubine.
Quelle:
Selbst geschossen
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