Klappentext:
»Der Wüstendrache hat seinen Hort verlassen. Und er geizt nicht mit seinem Feuer.«
Die Stadt Mesrée leidet unter einer langen Dürre. Schlimmer noch, ein kriegerisches Wüstenvolk zieht gegen die stolzen Mauern. Während die Eliten Mesrées zittern, kommt der Ratsschreiber Sajit mit einer mythischen Macht in Berührung. Einer Macht, die Mesrée nun dringend braucht, denn auch hinter dem Angriff der Wüstensöhne steckt mehr, als das Auge zunächst sieht. Sajit aber fühlt sich als Sandkorn in dem Sturm, der über seine Heimat hereinbricht. Er will keine Macht, er will nur Misha retten, seine Geliebte.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Hachja, das Buch hatte es nicht immer leicht mit mir. Erst habe ich es nicht geschafft, es auf mein Kindle zu bekommen, da musste mir erst mein Freund nachhelfen, damit ich es hinbekommen habe^^°
Anschließend kam mir immer mal wieder was dazwischen und dann hab ich ich auch noch mein Kindle für ne Woche bei meinem Freund liegen lassen. Daher kommt die Rezension erst jetzt.
Aber gut, weg von mir und zurück zum Buch. Das hier habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks geschenkt bekommen und mich hat sowohl die Beschreibung, wie auch das Cover ziemlich schnell angesprochen. Beim Lesen hat mir das Setting gefallen, ich konnte mich ziemlich schnell in die Welt, in der die Geschichte spielt, hineindenken, aber man bekam auch nicht alles vorgekaut. Vieles konnte man sich selbst immer noch vorstellen. Ganz am Anfang des Buches befindet sich eine Karte, was ich jedoch vorm Lesen übersehen habe und so hatte ich Mesrée spiegelverkehrt in der Vorstellung drin. Was ich jetzt nicht negativ betrachte.
Auch die Charaktere waren alle vielschichtig und interessant, da haben wir den Hauptcharakter, welcher seinem Gewissen folgt und von Unsicherheit geprägt ist, aber das Herz am rechten Fleck hat und auch für sich einstehen kann, wenn er es muss. Es gab noch andere Charaktere, die auf positive oder negative Art herausgestochen sind und die Geschichte interessant gemacht haben.
Apropos Geschichte, die Story war mal was anderes, was ich immer wieder sehr erfrischend finde. Auch der Fantasy-Anteil war ziemlich cool und hat auch mit der Logik der Welt gepasst, es war magisch, aber auch nicht so übertrieben, dass es wie ein Fremdkörper wirkte. Überhaupt fand ich den Teil mit der Wassermagie, bzw dem Wasserbändigen ziemlich cool, besonders, da ich vor kurzem erst noch zusammen mit meinem Freund die Serie "Avatar - The Last Airbender" wie auch "The Legend of Korra" geguckt habe und das Bändigen der Elemente dort auch immer wieder besonders schön finde. Dass es der Charakter, dem das Talent des Wasserbändigens übergeben wurde, nicht immer damit zurecht kommt, fand ich auch ziemlich realitisch, wenn man mal bedenkt, dass er nicht mit den Kräften auf die Welt kam und eigentlich niemand derartige Kräfte besitzt. Auch ist er nicht gerade der fitteste Mensch in der Stadt, da ist es auch nicht besonders gut um seine Ausdauer bestellt. Und es hat ihn nicht zu stark gegenüber den anderen dort gemacht, immerhin hatte er durch die Fähigkeit an sich schon einen Vorteil gegenüber den anderen. Dass er immer versucht hat, überall Wasser zu finden und auch gemerkt hat, dass es eigentlich alle Flüssigkeiten betrifft, fand ich ziemlich klasse. "Du denkst nun wie ein wahrer Wasserbändiger", um mal die eine Oma aus Avatar zu zitieren. Wobei ich ehrlich sein muss, als es mal kurz ums Blut in dem Thema ging, hab ich dann doch etwas Muffensausen bekommen.
Überhaupt ist die Art, wie die Geschichte erzählt wird, interessant und man hängt auch nicht nur an einem oder zwei Charakteren fest, nein, man wechselt die Perspektive wie es gerade gebraucht wird und wie es für die Geschichte am besten ist. Das Tempo ist gerade richtig, es geht nicht zu schnell und auch nicht zu langsam. Auch gab es hier und da Wendungen, die ich nun wirklich nicht hätte vorhersehen können, egal, wie sehr ich es auch versucht hätte.
Ich hatte das Buch als Ebook auf meinem Kindle, zu dem Taschenbuch kann ich daher nichts sagen. Auf dem Kindle ist es auf jeden Fall gut zu lesen und ich hatte keine Probleme.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und auch sehr leicht zu verstehen, nur bei der Kampfszene bin ich nicht immer mitgekommen, wobei ich nicht sagen kann, obs nun am Buch lag oder an mir. Ich tue mich gerne mal bei geschriebenen Kampfszenen schwer, ob nun als Leser oder selbst bei meinen Geschichten.
Leseprobe:
Nifek balancierte zwischen Himmel und Erde.
Die Mauer war lang, die Aussicht über die Wüste grandios. Aber er sah nicht hoch. Seine Aufmerksamkeit galt allein der Rinne rechts von ihm. Er blieb stehen, stieß mit der Eisenstange nach einer Kalkablagerung in dem künstlichen Wasserlauf, einmal, zweimal. Hielt den Kescher darunter und fing die gelöste Kruste mit dem Netz auf. Noch ein Stoß. Ja, das hatte sich gelohnt. Kescher ausleeren, links über den Mauerrand. Shaim, sein Partner, würde unten aufkehren, sobald Nifek die Hälfte der Strecke hinter sich hatte. Sie machten das schon länger zusammen.
Es war eine gute und wichtige Arbeit, den Aquädukt instand zu halten. Ganz Mesrée hing von seinem Wasser ab. Zwanzigtausend Menschen, die sonst auf dem Trockenen saßen, abgesehen von den Zisternen und ein paar Brunnen, die jedes Jahr tiefer ausgeschachtet werden mussten. Die Dürre schenkte ihnen keinen Tropfen, Nifek war sich dessen sehr bewusst. Ein halber Tag in der prallen Sonne auf dem Aquädukt, und er fühlte sich wie ein Stück Dörrfleisch. Wenigstens war ein Schluck hier oben stets nah, und der Lohn stimmte auch.
Fazit:
Ich kam zwar aus mehreren Gründen nicht immer zum Lesen, aber wenn ich doch mal dazu kam, dann hatte ich doch recht viel Spaß beim Lesen. Ich finde es nur schade, dass man am Ende nicht so viel für manche Charaktere und ihren weiteren Verlauf erfährt, habe aber zufällig mitbekommen, dass es wohl einen zweiten Teil geben soll, der genau diese Themengebiete abdecken soll. Da freue ich mich schon darauf. Nun, zurück zu diesem Teil. Er hat mich wirklich gut unterhalten und ich kann mir vorstellen, dass ich das Buch irgendwann wieder lesen werde. Von mir bekommt es insgesamt 5 Rubine.
Quelle:
Selbst geschossen
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