Gibt es Bücher, bei denen sich eure Meinung über sie beim Nochmals-Lesen vollkommen geändert hat? (inspiriert von Literarische Abenteuer))
Ja, diese Bücher gibt es tatsächlich, sowohl in die positive, als auch in die negative Richtung. Aber fangen wir mal mit der postiven Richtung an.
Das wäre nämlich das Buch "Krabat" von Otfried Preußler. Wir haben es irgendwann in Realschule gelesen, glaub, in der sechsten oder siebten Klasse, und da war ich wohl um die 12-14 Jahre alt. Allerdings konnte ich mit dem Buch überhaupt nichts anfangen und fand es langweilig, teilweise habe ich die Kapitel gar nicht gelesen, sondern nur noch den Zusammenfassungen in den Stunden danach gelauscht. Überhaupt ist es ein Wunder, dass ich nicht aufgeflogen bin, dass ich das Buch nicht gelesen habe, nur bei einem Test habe ich mich schwer getan, weil ich kaum etwas wusste. Zum Glück wurde der Test nicht benotet - glaube ich. Jedenfalls fand ich ihn sehr seltsam und sehr unlogisch, für mich hat die Handlung einfach keinen Sinn gemacht. Danach noch habe ich es einfach gehatet, weil es mich so genervt hat. Dann wurde es mir egal und es geriet bei mir in Vergessenheit.
Irgendwann 2019 kam ich dann zum Nachdenken, ich weiß nicht mehr, wie und warum, aber ich dachte mir: Hey, gib dem Buch doch einfach nochmal eine Chance. Das habe ich getan und es nicht bereut. Es ist kein Meisterwerk, aber im Gegensatz zu meinem jüngeren Ich konnte ich mich wirklich für das Buch begeistern und verstehen, was darin überhaupt passiert. Auch fand ich es viel cooler als damals und da ich es komplett lesen, als auch verstehen konnte, war für mich klar, warum das Buch so beliebt ist. Hier hat sich meine Meinung über das Buch ins Positive gewandelt.
Nun zum Negativen, das ist "Die Welle". Die haben wir im gleichen Jahr wie "Krabat" gelesen und es war eines der wenigen Bücher, die mir damals im Deutschunterricht gefallen haben. An vieles kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern, aber ich weiß noch, wie ich das Buch gut, aber auch unheimlich fand. Besonders mit dem Film, den wir am Ende angeguckt haben (nur das Ende fand ich doof). Jedenfalls bin ich letztes Jahr wieder darauf gekommen und dachte mir: Hey, das könnte ich doch mal wieder lesen. Tja, das war leider irgendwo ein Fehler.
Versteht mich nicht falsch, das Buch ist nicht schlecht, ich hab ihm damals 4 Rubine verpasst, aber ich hab gemerkt, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Zur Zielgruppe gehören eher Schüler, Teenager, die bereits reif genug sind, um zu verstehen, um was es in dem Buch geht. Aber das Buch ist viel zu dünn, die Story schreitet viel zu schnell voran, dadurch, dass der Fokus stark an der Nachricht des Buches steht. Gut, es liegt auch daran, dass es auf einer echten Story basiert und es dort genauso schnell ging wie im Buch. Dennoch geht viel unter, wie der Ausbau der Charaktere und auch der Story selbst. So sieht man, ok, hier passiert echt schreckliches, aber man leidet jetzt nicht so sehr mit den Leuten mit, wie ich es eigentlich bei Geschichten mag. Hier hab ich gemerkt: Ja, das ist ein Buch für mein jüngeres Ich, aber mein jetziges Ich mag so schnell-schnell Storys nicht und möchte die dann doch lieber etwas tiefer, breiter haben.
Hier hat sich meine Meinung über das Buch ins Negative gewandelt.
Ich bin bei Montagsfragen eher ein stiller Mitleser ;-)
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