Titel: Incarceron
Autor: Catherine Fisher
Erschienen in Deutschland: 2013
Originaltitel: Incarceron
Erschienen in (anderes Land): England
Weitere Informationen:
Genre: Fantasy, Drama, "Historisch"
Preis: € 16,99
Seiten: 476
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7645-3080-8
Verlag: Penhaligon Verlag
RĂŒckentext:
Es ist ein gewaltiges GefĂ€ngnis. Sein Inneres besteht aus gigantischen MetallwĂ€ldern, verfallenen StĂ€dten und endlosen Welten. An diesem Ort gibt es keine Freundschaft. Es gibt keine Hoffnung, kein Entkommen. Doch der junge HĂ€ftling Finn hat eine Verbindung nach AuĂerhalb, zu Claudia, der Tochter des GefĂ€ngnishĂŒters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron zu entkommen, und er wiederum ist Claudias letzte Hoffnung, dem goldenen KĂ€fig ihres eigenen Lebens zu entfliehen. Doch Finns und gröĂter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert.
Denn dieses GefÀngnis lebt!
Meinung:
Hm, ich bin mir die Zeit, wĂ€hrend des Lesens und danach, uneinig darĂŒber gewesen, was ich nun wirklich ĂŒber das Buch denke, das war hier wieder mal nicht sehr einfach. Aber ich denke, ich bekomme es langsam hin.
Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten wĂŒrde. Ich hatte mit einem normalen GefĂ€ngnis gerechnet oder mit einem Ort, der so die Arenen aus Panem aufgebaut ist, nur ohne die tödlichen Hungerspieler und die ganzen Fallen dort. Oder mit einem GefĂ€ngnis wie Askaban, aus dem man eigentlich nur sehr schwer entkommen kann (gut, manchen Zauberern ist das trotzdem gelungen). Doch mit der Art GefĂ€ngnis, die hier geliefert wurde, hatte ich nicht gerechnet. Ich bin mir nicht sicher, ob das GefĂ€ngnis eine sehr merkwĂŒrdige, kluge und lebensnahe KI ist, oder gar ein organisches Lebewesen, das wird nicht so richtig geklĂ€rt. Es beobachtet seine Insassen mit gefĂŒhlt tausend Augen, es hat eine Gestalt und irgendwie auch wieder nicht ... es ist seltsam.
Interessant fand ich dagegen die zwei StorystrĂ€nge, den von Claudia auĂerhalb und den von Finn innerhalb. Aber irgendwie habe ich das GefĂŒhl, dass hier viel angefangen und dann halbherzig verfolgt wurde. Vermutlich wollte die Autorin viel zu viel einbauen, um es unbedingt drin zu haben. Finn hat Amnesie, weiĂ nicht, ob er jetzt nun im GefĂ€ngnis geboren wurde oder nicht; und so wirklich eine Antwort findet er auch nicht darauf. Dann gibt es noch diesen seltsamen KristallschlĂŒssel, von dem keiner so genau weiĂ, wie er funktioniert und woher er ĂŒberhaupt kommt. Was dessen Sinn und Zweck ist. Dann ist da noch Claudia, die verheiratet werden soll, aus politischen GrĂŒnden. Und dann gibt es noch eine Geheimorganisation, die einen Putsch inkl. Regierungssturz plant ... auĂerdem leben die Menschen, aus Angst vor dem Fortschritt, in mittelalterlichen VerhĂ€ltnissen (daher auch das Historisch in GĂ€nsefĂŒĂchen, da sie wie Historisch leben, aber eigentlich in modernen Zeiten sind). Sie haben teilweise unglaubliche Technologien und verschwenden sie darauf, HĂ€user wie vor mehreren hundert Jahren aussehen zu lassen. Sie halten sich an uralte Protokolle und leben unnötig unmodern.
Wer bis hier hin gelesen hat, hat vielleicht rausgelesen, dass viele offene Fragen nicht geklĂ€rt wurden. Gut, es gibt noch einen Folgeband, es kann sein, dass dort alles geklĂ€rt wird, aber so wirklich es einfach total seltsam. Ich mag es, wenn eine Geschichte Fragen aufwirft und man sich denkt: Hm, was könnte da wohl die Antwort sein? Aber dieses Buch schafft es irgendwie nicht, dass ich diese Geduld, diese Neugierde ĂŒberhaupt bekomme. Das Buch lĂ€sst einen Fragen stellen, gibt einem vielleicht mal eine Antwort, aber die sorgt meistens nur fĂŒr noch mehr Verwirrung und Fragen.
Die meisten Charaktere finde ich auch ehrlich gesagt total uninteressant und das Leben im GefĂ€ngnis ist irgendwie auch nicht so gut, wie ich dachte. Ich finde es aber unheimlich, was fĂŒr ein Bild die Leute vom GefĂ€ngnis haben, die nicht darin wohnen. Die Bewohner bezeichnen es als die Hölle auf Erden, wĂ€hrend die Leute von AuĂerhalb glauben, es wĂ€re das Paradies auf Erden. Btw, was auch nicht so wirklich geklĂ€rt ist, ist die Hauptaufgabe des GefĂ€ngnisses. Erst wurde gesagt, es ist dafĂŒr da, um alle schlechten Menschen an einem Ort einzupferchen, damit es nur noch gute Menschen auf der Welt gibt. Allerdings werden dort tote Menschen "recycled" und zu neuen Menschen gemacht, da aber dem GefĂ€ngnis die organischen Materialien ausgehen, werden sie immer mehr zu Cyborgs? Und es sollte dort wohl eine Elite von Menschen gebildet werden? Ich bin mir nicht sicher, was davon jetzt wahr ist und was davon nur merkwĂŒrdige Propaganda. Vermutlich weiĂ es von den Leuten, die zu dem Zeitpunkt der Geschichte leben, eigentlich gar keiner mehr, wofĂŒr das GefĂ€ngnis eigentlich da ist.
Der Schreibstil war dagegen sehr angenehm und die Charaktere, die ich interessant fand, auch ziemlich nachvollziehbar. Auf Keiro hÀtte ich verzichten können, der hat die meiste Zeit einfach nur genervt. Attia fand ich dagegen am besten.
Fazit:
Meine Meinung ĂŒber das Buch ist echt gespalten. Ich hatte schon SpaĂ beim Lesen, aber zu viele offene Fragen und wie sie teilweise (nicht wirklich gut) beantwortet wurden, wenn ĂŒberhaupt, fand ich jetzt hier nicht so prickelnd. Zwar will ich den Folgeband auch noch lesen, aber ich denke, das ist auch wieder so eine Buchreihe, die ich einmal lese und danach nie wieder. Das Cover mit dem SchlĂŒssel finde ich ziemlich hĂŒbsch, allerdings ist er aus Gold und nicht aus Kristall, so wie im Buch beschrieben. Insgesamt gebe ich dem Buch drei Sterne.
Quelle:
Foto: selbst geschossen
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