Titel: Die Ermordung des Commendatore II - Eine Metapher wandelt sich
Autor: Haruki Murakami
Erschienen in Deutschland: 2018
Originaltitel: KishidanchĆ goroshi. Killing Commendatore
Erschienen in Japan: 2017
Weitere Informationen:
Genre: Slice-of-Life, ĂbernatĂŒrliches
Preis: € 26,00
Seiten: 489
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8321-9892-3
Verlag: DuMont Buchverlag
Klappentext:
Mit dem PortrĂ€t der 13-jĂ€hrigen Marie wĂ€chst allmĂ€hlich das Selbstvertrauen des jungen Malers in seinen eigenen Stil. Die wiedergewonnene Sicherheit hilft ihm, das Ende seiner Ehe zu verarbeiten. WĂ€hrend der Sitzungen freunden sich das MĂ€dchen und der Maler an. Er ist beeindruckt und erschrocken zugleich von Maries Klugheit und Scharfsinn. Mit ihr kehrt die Erinnerung an seine kleine Schwester zurĂŒck, deren Tod er nie ĂŒberwunden und nach der er in jeder Frau gesucht hat. Auch in seiner eigenen, die, wie er erfĂ€hrt, schwanger ist. Als Marie verschwindet, ist er fest davon ĂŒberzeugt, dass dies im Zusammenhang mit dem GemĂ€lde "Die Ermordung des Commendatore" steht und dass nur das GemĂ€lde und sein Maler ihm den Weg weisen können, um Marie zu finden. Ein Weg, der durch eine Luke in eine andere Welt fĂŒhrt.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Den VorgĂ€ngerband habe ich schon vor mehreren Jahren gelesen und fand es ziemlich enttĂ€uschend, dass die erste Szene, der Prolog, absolut nichts mehr mit dem Rest des Bandes zu tun hatte, vor allem, da das der Text auf dem RĂŒcken des Buches war. Mittlerweile weiĂ ich, dass das ein Fehler des Verlags war und nehme es dem Buch nicht mehr ĂŒbel. Allerdings wird erst in diesem Band erklĂ€rt, was es mit diesem Prolog aus Band 1 auf sich hat und das finde ich schade. Es gibt bestimmt noch mehr Menschen, die davon enttĂ€uscht waren, aber Band 2 nie gelesen haben.
Wie Band 1 ist Band 2 nicht sonderlich aufregend, selbst die spannenden Szenen haben eine ruhige AtmosphĂ€re an sich und sind so ruhig eine Stunde Yoga oder eine Teezeremonie. Zwar muss es in einem Buch nicht immer spannend und aufregend sein, aber so im Gesamten war das Buch dann doch ein wenig zu ruhig fĂŒr meinen Geschmack. Auch habe ich nicht ganz den Zusammenhang verstanden, den der Maler zwischen Maries Verschwinden und dem Bild gesehen hat. Ăberhaupt war die ganze Reise, die er darauf hin unternommen hat, hat nicht wirklich Sinn gemacht. Hinterher wird durch Marie erklĂ€rt, wie und warum sie fĂŒr mehrere Tage verschwunden ist; aber den Zusammenhang habe ich auch da nicht gesehen. Das fand ich dann doch etwas merkwĂŒrdig.
Das Lesen an sich hat schon SpaĂ gemacht, aber ich bin mir sicher, dass die beiden BĂ€nde zu der Sorte Buch gehören, die ich einmal lese und dann reicht es mir fĂŒr den Rest des Lebens. Dass ich nicht das BedĂŒrfnis habe, sie irgendwann wieder zu lesen. Wie auch schon beim VorgĂ€ngerband gefĂ€llt mir das bunte Cover, da das Buch jedoch nicht mir gehört und der Umschlag teilweise auf das Buch geklebt wurde, liegt an der Bibliothek, von der ich mir das Buch ausgeliehen habe. Zumindest bin ich mir jetzt sicher, dass ich den ersten Band nicht behalten werde. Das habe ich davon abhĂ€ngig gemacht, ob mir der zweite Band gefĂ€llt oder nicht; oder wie sehr. Das hier sind die einzigen zwei BĂŒcher, die ich von dem Autoren gelesen habe, ich weiĂ nicht, ob ich noch einem anderen Buch von ihm eine Chance geben werde, aber wenn, dann nicht so schnell.
Wie auch im VorgĂ€nger wurde ich mit den Charakteren nicht warm, da es immer eine gewisse Distanz gab, sie waren mir nicht so vertraut oder nahe, wie ich es sonst von BĂŒcher-Charakteren kenne. Zwar hat mir Marie am besten gefallen, aber auch sie war so weit weg beim Lesen. Das Ende hat mich ein wenig ĂŒberrascht, aber doch erfreut.
Fazit:
Wenn man mal Abstand vom Alltag braucht und einfach etwas komplett ruhiges lesen möchte, dass den Ruhepuls nicht beeinflusst; oder wenn man einfach mal ein Buch braucht fĂŒr den Balkon/Strand, dann ist das hier wohl das richtige, wobei ich erstmal mit dem ersten Band anfangen wĂŒrde. Ansonsten sollte man vom dem Buch eher Abstand nehmen. Wie auch schon beim VorgĂ€nger fĂ€llt es mir schwer, eine Bewertung zu finden. Aber ich bin dann nach vielen Stunden an Ăberlegen schlieĂlich doch noch auf einen Nenner gekommen und gebe dem Buch insgesamt 4 Sterne. Nochmal lesen werde ich allerdings wie gesagt nicht.
Quelle:
Foto: selbst geschossen
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