Dienstag, 3. August 2021

Montagsfrage #189 - Dialog oder Beschreibungen?

 

 

Link

 

 

Sind euch Dialog oder Beschreibung in Büchern wichtiger?

 

Mir persönlich ist der Dialog wichtiger. Beschreibungen sind zwar auch wichtig, aber für mich jetzt nicht so sehr. Außerdem finde ich es nervig, wenn es eine ellenlange Beschreibung der Umgebung gibt, ist mir bei einem späteren Eragon-Band zum Beispiel negativ aufgefallen. Da landet Eragon mit seinem Gefangenen in irgendeiner bergigen Gegend und es wird gefühlt jeder Stein und jeder Grashalm ausführlich über zwei Seiten beschrieben. Sowas finde ich total unnötig. Eine grobe Umschreibung wie die Gegend aussieht, finde ich viel besser. Da kann man dann auch die besonderen oder wichtigen Punkte herauspicken, auf die man näher eingeht, aber richtig ausführlich oder detailreich muss das nicht sein.

Um ein anderes Beispiel zu nennen: Die Metzgerei vom Simmerl aus der Eberhofer-Reihe. Gut, ich weiß halt auch, wie eine bayerische Metzgerei aussieht, aber ich denke mal nicht, dass die in den anderen Bundesländern anders aussehen. Jedenfalls, es ist halt ne Metzgerei und irgendwo hinter dem Metzger ist eine Tür, die zum Schlachthaus führt und auch in den Privatbereich der Metzgerfamilie. Da wird nicht jede einzelne Wurst oder sonstige Auslage beschrieben, nur wo der Leberkäs steht und auch die Veggie-Produkte des Sohns. 

Der Leberkäs wird erwähnt, weil der Eberhofer den in fast jedem Band isst (wenn nicht sogar in jedem) und die Veggie-Produkte werden erwähnt, weil das zu einem Konflikt zwischen dem Metzger-Vater und dem Veggie-Sohn führt bzw ein Teil davon ist. 

Wenn Beschreibungen also in irgendeiner Form Relevanz haben und nicht zu ausführlich sind, dann ist es ok. Aber sonst brauche ich das für meinen Teil nicht. Kurze Beschreibungen, um die Szene aufzulockern, aufzubauen oder um einen kurzen Umriss zu geben, wo sich der Charakter gerade befindet, ist auch vollkommen in Ordnung.

 

Aber ja, ich finde Dialoge wichtiger. Man kann so viel aus Dialogen herausziehen und das sage ich als jemand, der die ganzen Interpretations-Aufgaben im Deutsch-Unterricht total nervig fand XD

Man sieht halt, wie die zwei Charaktere zueinander stehen oder eben auch nicht. Man bekommt so Informationen, die man sonst als Leser wohl nie erhalten kann. Dialoge können die Story weiterbringen, stoppen oder auch in eine komplett andere Richtung drehen. Sie können die Stimmung retten, kippen oder sonst wie verändern. 

Es muss ja noch nicht mal ein langer Dialog sein, es kann auch ein ganz kurzer sein, der aber so viel Aussagekraft hat, dass es einen umhaut. 

Dialoge haben in meinen Augen so viel Kraft, man kann mit ihnen Emotionen, Situationen und Reaktionen sehr gut zeigen. Besonders, wenn ein Charakter über sich spricht, der nicht im Fokus des Buches liegt, kann man viel über ihn lernen. 

Außerdem zeigen sich damit auch Unterschiede zwischen den Charakteren, sei es die Herkunft, der Dialekt oder einfach, wie jemand drauf ist. Es kommt nicht nur darauf an, was er sagt, sondern auch wie. Und das alles finde ich viel besser, als einfach zu lesen, wie grün das Gras ist und wie steinig der Berg. Wenn es nicht wichtig für die Story ist oder sonst irgendeine Relevanz hat, muss ich es nicht wissen.

 

 

 

Ich bin bei Montagsfragen eher ein stiller Mitleser ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo :-)

Danke, dass du diesen Blogeintrag gelesen hast - ich freue mich schon auf deine Meinung dazu!

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt.
Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (http://blog.kiranear.moe/p/datenschutzerklarung01.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy?hl=de).

Lg,
Kira