Donnerstag, 23. Juni 2022

[Rezension #165] Das gefÀlschte Herz

 

Titel: Das gefÀlschte Herz

Autor*in: Maja Ilisch

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: -

Erschienen in (Ursprungsland): -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Drama

Preis: € 22,00

Seiten: 477

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-608-98239-8

Verlag: Hobbit Presse

 

RĂŒckentext:

Gestrandet im Nebelreich, scheint die Lage fĂŒr Prinz Tymur aussichtslos. Ohne die Zauberin IlilianĂ© gibt es niemanden mehr, der die RĂŒckkehr des DĂ€monenfĂŒrsten verhindern kann. Von Misstrauen zerrĂŒttet, machen sich die GefĂ€hrten auf eine Wanderung ohne Aussicht auf Wiederkehr.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Es hat doch die eine oder andere Woche lĂ€nger gedauert, aber am Ende bin ich doch noch dazu gekommen, dass ich den zweiten Band der Trilogie angefangen habe. Doch bevor ich etwas zum Buch selbst sage, bzw zum Inhalt, möchte ich kurz ein paar Worte ĂŒber den Schutzumschlag, wie auch das "nackte" Buch an sich verlieren. Normalerweise bin ich kein großer Fan von SchutzumschlĂ€gen, denn ich sehe sie nur, wenn ich sie zum Lesen abnehme, nach Beendung des Buches wieder hinmache und das Buch ins Regal stelle. Oft genug gefĂ€llt mir das Motiv auf dem Schutzumschlag, wĂ€ren das Buch darunter recht schlicht ist, leider sehr oft in einer eher unschönen oder langweiligen Farbe.

Nun ja, hier ist es nicht der Fall, was mir schon beim ersten Band aufgefallen ist. WĂ€hrend der erste Band komplett in Blau gehalten war, ist dieser hier komplett in Rot gehalten, was ich ziemlich hĂŒbsch finde. Gut, Rot ist auch meine Lieblingsfarbe... aber hier finde ich nicht nur das Motiv auf dem Schutzumschlag schön, sondern auch das Buch darunter, da es wirklich in einen schönen, dunklen Rot ist. Denke, das hier gefĂ€llt mir farblich von allen dreien am besten.

Gut, zurĂŒck zum Buch. Wie gut, dass ich vor ein paar Wochen den ersten Band der Trilogie nochmal gelesen habe, das letzte Mal war dann doch ein wenig lĂ€nger her und das hat mir geholfen, mein GedĂ€chtnis fĂŒr diesen Band wieder aufzufrischen. So hatte ich die Ereignisse noch frisch im Kopf und konnte mich dann auch besser in diese Geschichte hineinfinden, mich besser auf sie einlassen. Ich habe schon ein paar Mal gelesen, dass bei ReihenbĂŒchern gerne mal die Mitte schwĂ€chelt, aber dennoch wichtig ist. Aber das GefĂŒhl habe ich hier nicht. Ich denke nicht, dass die Mitte, also dieser Band hier schwĂ€chelt, im Gegenteil. Irgendwann wurde das Buch so interessant, dass es ich gestern noch in einem Rutsch fertig gelesen habe, obwohl es eigentlich nicht mein Tagesbuch, sondern mein Abendbuch war. Ich musste einfach wissen, wie es ausgeht ...

Das man die Geschichte bzw ihren Fortlauf wie auch ihre ZusammenfĂŒhrung aus zwei Perspektiven gesehen hat, einmal die von Enidin und dann die von dem Rest der Gruppe, fand ich gut gewĂ€hlt. Mir kam dabei keine Seite zu kurz vor, auch war keine Ansicht zu lange, sondern genau richtig um das mitzubekommen, was wichtig ist. Ich als Leser wurde immer wieder an der Stange gehalten und ich fĂŒhlte mich motiviert, mir zu ĂŒberlegen: Was hier ist und da passiert? Was wird als nĂ€chstes passieren? Ist Tymur nun wirklich von einem DĂ€monen besessen oder einfach nur ein schlechter Mensch? Ob er vielleicht sogar ein Psychopath ist? Zumindest ist es mir hier und da aufgefallen, dass er vielleicht einer sein könnte. Oder ist es einfach nur der DĂ€mon, der da aus ihm spricht und handelt?

Mit dem einen oder anderen Plottwist habe ich wirklich nicht gerechnet und hat auch dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Und das fand ich auch ziemlich super. Der Schreibstil war wie im ersten Teil sehr angenehm und verstÀndlich. Ich hatte sogar hier und da Momente, wo ich leichtes Kopfkino bekommen hatte.

Von den Charakteren her mag ich mittlerweile alle. Im ersten Band kam ich noch nicht mit allen von ihnen zurecht, aber hier ist es jetzt anders. Enidin hat sich weiterentwickelt und ich finde es gut, dass sie von ihrem hohen Ross runtergefunden hat. Kevron findet zu immer mehr Mut und kann sich auch immer mehr zutrauen, das freut mich fĂŒr ihn. Hoffe, er findet dauerhaft seinen Weg vom Alkohol weg, vor allem, da ihn dieser ja auch fast das Leben gekostet hĂ€tte. Tymur finde ich sehr interessant, vor allem mit der AufklĂ€rung am Ende, was es mit ihm auf sich hat und ich bin mal gespannt, ob und wie er sich entwickeln wird. Was Lorcan angeht, er tut mir leid. Er hat es nicht verdient, so ein Schicksal zu haben und mein BauchgefĂŒhl sagt mir, dass die ganze Geschichte nicht gut fĂŒr ihn ausgehen wird, dabei hat er meiner Meinung nach am meisten gelitten und am meisten geopfert. Ich wĂŒrde ihm so gerne ein Happy End gönnen :/

 

Fazit:

Also ja, nicht jeder Mittelband ist nur "mittel" oder "eine BrĂŒcke zwischen dem interessanten Anfang und dem spannenden Ende". Das hier war dagegen ein Mischling davon, interessant und spannend. Und ich bin auf auch jeden Fall gespannt, wie das Ganze noch ausgehen wird. Hier und da habe ich ein gutes GefĂŒhl, bei anderen Punkten (siehe letzten Absatz) habe ich kein gutes GefĂŒhl, aber ich lasse mich ĂŒberraschen. So, wie ich hier in diesem Band bereits mehrere Male ĂŒberrascht wurde. Von mir bekommt das Buch hier auf jeden Fall fĂŒnf Sterne und eine Leseempfehlung. Falls man allerdings den Vorband "Das gefĂ€lschte Siegel" noch nicht kennt, sollte man auf jeden Fall das zuerst lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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