Titel: Tatsächlich ... Vampir
Autor*in: Lynsay Sands
Erschienen in Deutschland: 2016
Originaltitel: About a Vampire
Erschienen in den USA: 2015
Übersetzer*in: Ralph Sander
Weitere Informationen:
Genre: Mystery, Hetero, Erotik
Preis: € 9,99
Seiten: 397
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7363-0192-4
Verlag: Bastei Lübbe AG
Inhalt:
Dem Unsterblichen Justin Bricker liegt die Damenwelt zu Füßen. Keine Frau hat es bisher geschafft, sich seinem Charme zu entziehen - bis er auf Holley Bosley trifft. Ihre erste Begegnung ist eine Katastrophe: Holly ergreift die Flucht vor ihm, stürzt und wird lebensgefährlich verletzt. Um sie zu retten, muss Justin sie wandeln, nur um dann zu erfahren, dass sie bereits verheiratet ist. Doch er ist entschlossen, für seine Gefährtin zu kämpfen, auch wenn es bedeutet, alle Regeln zu brechen...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Bevor ich etwas zum Inhalt sage, möchte ich erst einmal ein paar Worte über das Cover verlieren. Das Buch habe ich vor ein paar Jahren irgendwann mal gebraucht gekauft, seitdem lag es auf meinem SuB. Vermutlich ist es mir nur der Titel und damit die Thematik des Buches aufgefallen, sondern auch das Cover, das mir bis heute ziemlich gut gefällt. Ich mag das Zusammenspiel der Farben, aber auch das Getränk (vermutlich Sprudelwasser?) zusammen mit den Früchten. Hätte ich das vor mir stehen, ich würde es nur zu gerne trinken.
Aber gut, hier geht es ja nicht nur darum, das Cover zu bewerten, sondern auch das Buch selbst. Und das Buch fand ich so ... ganz ok. Ich finde es interessant, dass die Charaktere hier eigentlich keine Vampire sind, bzw sich nicht als welche ansehen, sondern als Unsterbliche, die allerdings zum Überleben hier und da Blut brauchen. In ihrem Blut befinden sich kleine Nanomaschinen; oder zumindest sowas in der Richtung, sie nennen es nur Nanos, die sie von ihnen heilen, von Krankheiten und Fehlstellungen befreien wie auch von unnötigem Körpergewicht. Sie sorgen dafür, dass sie eine viel bessere Ausdauer haben, mehr Kraft und auch, dass sie quasi länger leben. Sie können auch ganz normal unter den Menschen leben, müssen nicht in Särgen schlafen oder sich vor dem Sonnenlicht fürchten. Also ja, es sind wirklich so gut wie keine Vampire. Lediglich, dass Neulinge schnell in einen Blutrausch geraten können und dass sie Fangzähne haben, um Blut zu trinken, auch, dass frisches Blut besser ist als aus der Konserve, das ist alles dagegen gleich geblieben. Überhaupt finde ich es interessant, wie sich die Unsterblichen, so nennen sie sich, in die Gesellschaft integriert haben. Auch haben sie Jäger, die Abtrünnige jagen und Gesetze, an die sie sich halten müssen. So gibt es nur zwei Situationen, in welchen es erlaubt ist, von Sterblichen zu trinken: Wenn man in einer starken Notsituation ist oder Neuling.
Nun gut, wenn man wie ich diese interessante Version von Vampiren mag, dann könnte man die Geschichte eher genießen. Aber so richtig gehöre ich dann doch nicht zur Zielgruppe, denke ich. Denn im Buch redet Justin die ganze Zeit davon, dass Holly seine Lebensgefährtin ist, mit der er unbedingt sein restliches Leben verbringen möchte. Dabei kennt er sie doch kaum bis gar nicht. Sie verliebt sich dann auch irgendwann in ihn, was mir ebenfalls übereilt vorkommt, aber ok. Er sieht halt gut aus und so ganz anders als ihr langweiliger Ehemann. Sie gibt es zwar nicht zu, aber irgendwann fängt sie an, die beiden zu vergleichen und dabei gewinnt jedes Mal Justin. Vollständig ihr Herz an ihn verlieren tut sie allerdings erst, als die beiden sich küssen und dann in einem geteilten Traum Sex haben. Dabei wird alles als so geil, ultraerregend und gefühlvoll hoch 10 beschrieben, dass man das Gefühl hat, die beiden haben vorher Drogen genommen, damit sie den Sex ihres Lebens haben können. Danach fühlt sie sich quasi zu ihm hingezogen ... gut, das kommt mir vllt als demiromantische/demisexuelle Person einfach viel zu schnell vor, dass er sich so schnell in sie verliebt, obwohl er sie kaum kennt und dass sie nach dem Sex verrückt nach ihm ist.
Ansonsten, die restlichen Charaktere sind ok, aber die wenigsten stechen heraus. Am besten kam Gia rüber, die Holly immer und überall hilft und überhaupt eine gute Freundin für sie ist. Ich habe mich immer gefreut, wenn sie vorkam.
Die Geschichte ist an sich gut und leicht geschrieben, man kommt recht schnell durch und es war auch ziemlich entspannend, auch oder trotz der Sexszenen, bei denen gerne mal übertrieben wurde. Mir hätte es besser gefallen, wen die beiden erstmal Freunde gelieben wären und es dann einen Timeskip gegeben hätte, wenn der Ehemann tot ist und sie sich langsam annähern. Bin halt doch mehr der slow burn Fan^^°
Achja, was ich auch noch gut finde: Das hier ist bereits der 22. Band einer Reihe von Vampirbüchern, aber wenn ich das richtig verstanden habe, steht jedes Buch für sich alleine, sprich, die anderen 21 Bände davor haben kaum bis gar nichts mit dem hier zu tun. Man muss also nicht die 21 Bände davor gelesen haben, zumal man das mit den Vampiren hier sehr gut erklärt bekommt. Wie es in den anderen Bänden ist, ob es da auch derartige Vampire bzw Unsterbliche sind oder mehr tradionelle Versionen, kann ich nicht sagen, da ich diese nicht gelesen habe.
Fazit:
Das Buch ist ganz ok, es ist wie gesagt locker geschrieben, aber manche Dinge waren dann doch zu übereilt und kaum überzeugend für mich. Dafür ist es das erste Buch, dem ich es nicht übel nehme, dass man ihm nicht ansehen kann, dass es Teil einer Reihe ist, da keinerlei Vorkenntnisse von anderen Teilen notwendig sind. Zumindest, soweit ich es gesehen habe. Dennoch, ich hätte mir persönlich einen anderen Ausgang gewünscht. Von mir bekommt das Buch insgesamt 3 Sterne.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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