Titel: Die Welt der verschwundenen Berufe
Autor*in: Rudi Palla
Erschienen in Deutschland: 2018
Originaltitel: Die Welt der verschwundenen Berufe
Erschienen in Österreich: 2014
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Sachbuch
Preis: € 16,00 [D] | € 16,50 [A]
Seiten: 295
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-458-36344-6
Verlag: Insel Verlag Berlin
Inhalt:
Viele Berufe und Tätigkeiten, die unsere Groß- und Urgroßeltern ganz selbstverständlich ausgeübt haben, sind in Vergessenheit geraten oder gar restlos verschwunden. Rudi Palla bringt sie wieder in Erinnerung: hervorragend recherchiert und voller kurioser und überraschender Details läßt er die Welt der verschwundenen Berufe wiederauferstehen.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ich war gerade neugierig und wollte wissen, wann ich das Buch in etwa gekauft hatte, da ich nur noch wusste: Es lag schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Nun, ein schneller Blick in meinen Blog hat mir die Antwort sofort geliefert: Es war im August letzten Jahres. Dass es doch so lange zurückliegt, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber hey, lieber später als nie, nicht wahr?
Und ich muss sagen, das Buch hat meine Erwartungen voll übertroffen.
Natürlich kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht sagen, in wie weit alles stimmt, was da drin steht, aber ich sehe das einfach mal als "benefit of the doubt" - das Buch bekommt von mir nach wie vor einen Vertrauensvorschluss, dass es keinen Schmarrn erzählt. Aber das gilt eigentlich für so gut wie jedes Sachbuch, das ich rezensiere.
Nun, zurück zu diesem Buch hier: Man bekommt genau das, was einem der Titel und der Klappentext einem verspricht. In alphabetischer Reihenfolge werden einem längst vergessene Berufe aus der Vergangenheit vorgestellt, was genau die Aufgaben in dem Beruf waren und wie sie schließlich ihr Ende gefunden haben. Oft genug haben die Leute dann hinterher was ähnliches gemacht, so wurden z.B. aus dem Mühlenbauer ein Maschinenbauer. Ähnliche Tätigkeiten und am Ende hatte der Mühlenbauer eine neue Arbeit, in die er vermutlich schnell hineinfinden konnte. Dank dem Buch weiß ich nun endlich, was es mit dem Posthorn genau auf sich hat. Das hatte ich, muss ich ganz ehrlich zugeben, nie wirklich hinterfragt^^°
Oder ein anderes Wort, das bis heute nicht als Beruf, aber als Bezeichnung überlebt hat: der Drahtzieher.
Überhaupt waren da viele Berufe drin, die ich bis heute nicht beachtet oder gar gekannt hatte, wie es der Titel mir versprochen hatte.
Allerdings wusste ich nicht, dass das Buch zuerst in Österreich erscheinen ist und hatte mich gewundert, warum so oft Wien erwähnt wird. Das ist allerdings keine Verschlechterung oder so in meinen Augen. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass der Autor aus Deutschland käme, das war vermutlich sehr kurzsichtig von mir.
Das Buch hat meine Augen also auf mehrere Arten geöffnet.
Und es hat mir auch eine schöne Sicht auf vergangene Zeiten gegeben, wie der Zeitgeist so war, wie die Menschen gelebt haben, was ihnen wichtig war usw.
Achja, bei der Version, die ich hier habe, handelt es sich um eine gekürzte Version. Der Originalband wurde für die Taschenbuchausgabe gekürzt. Was genau rausgefallen ist dafür und wie viel es war, kann ich mangels Originalband leider nicht sagen/beurteilen.
Was ich auch super fand: Hier und da gab es Fotografien von früher oder auch Illustrationen. So konnte ich mir von einem Flößer, einem Falkner oder einem Salinenarbeiter gleich noch ein viel besseres Bild machen. Genauso auch von seinen Aufgaben und/oder seinem Arbeitsplatz. Das war stets eine schöne und interessante Ergänzung.
Fazit:
Auch das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich hatte beim Lesen sehr viel Spaß und ich konnte dabei noch eine Menge für mich mitnehmen. Zwar nicht aktiv, aber dafür weiß ich wenigstens, wo ich jetzt nachsehen muss. Falls ich mal irgendwas davon mal bei der nächsten Smalltalk-Runde brauche. Oder für eine Geschichte. Oder falls ich mal der Telefonjoker sein sollte. Na ja, gut wir wollen mal realistisch bleiben ;-)
Jedenfalls bekommt das Buch von mir insgesamt fünf Sterne und eine Leseempfehlung! Schaut doch gerne selbst mal in das Buch hinein und schaut, welche der Berufe ihr so kanntet und welche nicht.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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