Titel: Ein Blick in deine Augen
Autor*in: Nicole Walter
Erschienen in Deutschland: 2020
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Slice of Life, Drama, Hetero
Preis: € 9,99
Seiten: 352
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-426-52424-4
Verlag: Knaur Verlag
Inhalt:
Wirklich glücklich war Maria Popp eigentlich noch nie in ihrem Leben, das aus Pflichterfüllung und Alltag besteht. Als sie über die Kreditwürdigkeit eines Arche-Hofes entscheiden soll, sieht Maria sofort, dass sie das Geld nicht gewähren kann. Die bunt zusammengewürftelte Schar der Bewohner ist zwar überaus kreativ und liebenswert, aber die Rendite des Hofes geht gegen null. Da helfen auch dile Umarmungen von Bobby nicht weiter, der das Down-Syndrom hat. Oder doch? Der Zusammenhalt auf dem Hof weckt etwas in Maria, das sie verloren geglaubt hat - und bringt sie schließlich auf die rettende Idee, bei der Alpakas eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das war eines der Bücher, die ich mal vor mehreren Monaten geschenkt bekommen hatte, allerdings kam ich erst jetzt dazu es zu lesen. Und ich muss sagen: Ich finde Alpakas zwar niedlich, aber ich bin jetzt nicht verrückt nach ihnen. Ich weiß noch, wie es mehrere Jahre lang total in war, auf Anime-Conventions oder auch auf anderen ein buntes Plüsch-Alpaka zu kaufen. Ist allerdings auch schon wieder länger her - kennt das jemand von euch noch?
Btw, was auch ein cooler Zufall ist: Ich habe zu Weihnachten Socken aus Alpaka-Wolle geschenkt bekommen, und die sind echt total bequem. Zwar muss man sich um die etwas mehr kümmern, als um die normalen 08/15-Socken, aber das ist auch ganz normal.
Ok, genug Geplänkel, ich gehe jetzt mal wieder zum Buch zurück. Ich hab schon öfters Bücher gelesen, in denen eine Person irgendwas übernimmt, geschenkt bekommt oder geerbt hat, dann Probleme bekommt und andere der Person dann helfen. Hier ist es ein wenig anders, denn hier ist Maria nicht diejenige, die selbst diese Probleme hat. Sondern sie ist, wie man in der Beschreibung lesen konnte, eine der Personen, die über das Schicksal des Hofes mehr oder weniger entscheiden kann. Daher ist das Buch ein wenig anders aufgebaut, denn sind wir mal ganz ehrlich: diese Art von Büchern haben doch einen recht gleichen Aufbau. Und ich finde das ok, da weiß ich in etwa, was mich erwartet und ob es ein Happy End geben wird oder nicht.
Aber ja, wie gesagt, hier ist es anders und das ist auch vollkommen ok.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, man hätte mehr von der Rettung des Hofes mitbekommen. Es wird ziemlich ausführlich aufgebaut, wie Maria ihren Alltag gestaltet und wie sich die Bewohner noch ein letztes Mal um den Hof bemühen wollen. Wie sie den Hof und dessen Bewohner besser kennenlernt und sich dann vornimmt, ihnen zu helfen. Mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat, die sie dabei hindern. Und die Hindernisse wirken auch sehr realistisch.
Gut, am Ende kann sie die Probleme lösen, aber dabei wird das Tempo total angehoben. Auf einmal wird die ganze Sache in wenigen Seiten abgefrühstückt und das meiste davon passiert eher off-screen, wird vielleicht höchstens angedeutet oder erwähnt. Wenn man mal schaut, wie gemächlich und gemütlich die Story davor unterwegs war, dass davor kein Blatt vor den Mund genommen wurde - da kommt dieses rasche Schnell-Schnell nicht so gut an.
Da wäre das Buch am Ende eben nochmal 20-30 Seiten länger geworden, aber es hätte dafür dann einen würdigen Abschluss bekommen. Es wäre auch schön zu sehen gewesen, hätte man vielleicht so einen kleinen Zeitsprung gemacht. Um zu zeigen: So läuft der Hof nach, keine Ahnung, zwei Monaten: Das und das ist passiert, das und die Idee wurde aufgegriffen, so geht es den Bewohnern des Hofes heute usw. Das fehlt mir ehrlich gesagt ein wenig :/
Btw, die Bewohner fand ich alle durch die Bank durch symphatisch. Besonders Bobby, Misti, Paul und Henri haben mir am besten gefallen. Maria natürlich auch, ihre charakterliche Entwicklung fand ich sehr gut. Anfangs war sie nur eine Bankersfrau, die auf andere herabsieht und sich voll dem Arbeitsstress hingibt. Dabei hat sie auch gleichzeitig ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen und kommt damit mal mehr, mal weniger damit zurecht. Dass sie dann mit diesem einen Typen was anfängt, obwohl sie jeder warnt: Hey, der ist nicht gut, das kam mir dann doch ein wenig dumm vor. "Liebe macht blind", das ist hier wirklich Programm. Aber zum Glück kommt sie dann doch noch zu Verstand und merkt, dass sie mehrere große Fehler gemacht hat.
Dennoch, so richtig verstehen konnte ich das nicht, warum sie sich so dermaßen blind in die Sache gestürzt hat ...
Fazit:
Das Buch hat echt Spaß gemacht und es war auch sehr gemütlich. Zwar bin ich persönlich kein Fan von Umarmungen, aber Bobby fand ich trotzdem sehr sympathisch. Und wie gesagt, ich habe den Alpaka-Hype damals nicht wirklich geteilt oder nachvollziehen können. Dennoch, wie gesagt, das Buch hat Spaß gemacht, nur der von mir erwähnte Part hätte echt noch ein bisschen besser sein können. Das betrifft aber nur etwa 5% des Buches, die restlichen 95% sind so, wie sie sind, vollkommen in Ordnung.
Um das hier jetzt nicht unnötig in die Länge zu ziehen, gebe ich dem Buch insgesamt vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus :-)
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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