Titel: Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
Autor*in: Jörg Maurer
Erschienen in Deutschland: 2018
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Genre: Krimi, Action, Humor, Gen
Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]
Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
In einer Berghütte hoch über dem idyllisch gelegenen Kurort will Kommissar Jennerwein mit seinem Team feiern. Einmal ohne Ermittlungsdruck und Verbrecherjagd gemütlich am Kaminfeuer sitzen. Aber was bedeuten die blutigen Spuren im Schnee, die draußen zu sehen sind? Warum kreist eine Drohne über der Hütte? Während drunten im Kurort die Polizeistation verwaist ist und eine Gestalt leblos in einem versperrten Keller liegt, erkennt Jennerwein, dass er in eine Falle geraten ist, aus der es kein Entkommen gibt. Wenn er sein Team retten will, muss er mit dem Tod Schlitten fahren ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Humor in Büchern und ich, das geht die meiste Zeit schief. Das war auch hier wieder Fall. Und ja, es war ein Fehler, einen Band zu lesen, der bereits die 11. Fortsetzung einer Reihe ist. Wir bzw mein Partner und ich dachte, als wir kurz darüber geredet hatten, dass es vielleicht wie bei der Eberhofer-Reihe ist, oder bei anderen Reihen. Dass die Bände hier für sich allein stehen und dass es nicht so schlimm ist. Tja, das war wie gesagt ein Fehler. Auf der anderen Seite, hat mich das Buch so wenig überzeugt, dass ich keine Lust versprüre, Band 1-10 zu lesen und das nachzuholen, was ich verpasst habe.
Was zum größten Teil an dem Aufbau des Buches liegt und an der Story selbst. Also an beidem zusammen, denn: Hier passiert einfach zu viel, viel zu viel. Bzw es gibt mehrere Handlungsstränge und hier trifft das Sprichwort "Zu viele Köche verderben den Brei" richtig gut zu.
Denn da gibt es zum einen die Hauptstory, mit der Feier von Jennerwein und seinem Team in der Berghütte. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Rückblick in Jennerweins Vergangenheit, dort hat ein Unbekannter immer wieder Stinkbomben gelegt, mal mehr, mal weniger, und der junge Jennerwein hat die Ermittlungen dazu aufgenommen. Außerdem kommen immer wieder irgendwelche Snowboardfahrer vor, und ein paar einzelne andere Personen. Besonders bei denen wird so vieles wage gehalten, viel im Verborgenen gehalten und auf dem Trockenen gelassen.
Am nervigsten fand ich aber die kurzen Sequenzen, die darauf hindeuteten, dass Jennerwein und sein Team mit einer Bombe konfrontiert sind. Man hat diese Abschnitte gut daran erkannt, dass irgendein historisches Ereignis random zitiert und dann mit der Situation verglichen wird. Und jedes Mal kam am Ende sowas wie: "Aber alles zu seiner Zeit".
Man wird ständig neugierig gemacht, nur um dann nach ein oder zwei Seiten immer wieder und wieder zu lesen: Ok, mehr dazu kommt später. Dann lass doch solche Kapitel bitte weg, danke! Die ersten zwei Male wars ok, danach einfach nur noch so unnötig.
Zwar wird der Fall aus der Vergangenheit aufgelöst, und nein, mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet, aber ich habe auch nicht mitgerätselt. Einfach, weil der gesamte Storyteil so komplett unnötig war und eigentlich nichts zur Story beigetragen hat. Wenn man die Parts gestrichen hätte, man hätte keinen Verlust gehabt. Gut, das hier ist mein erster Jennerwein Roman, daher keine Ahnung, ob das normal ist oder eine Besonderheit in der Reihe. Dadurch wirkt es chaotisch, als hätte man aus fünf verschiedenen Genres Lieder genommen und sie aneinandergehängt. Sprich, es kommt ein Poplied, dann auf einmal Dubstep, dann Schlager, dann Death Metal und dann fängt es wieder mit Pop an.
Das mit den einzelnen Personen klärt sich zwar auch im Verlauf auf, aber es war trotzdem nicht so befriedigend. Teilweise wurde son Tamtam um die Leute gemacht und dann wurde das so platt fallen gelassen oder aufgeklärt ... hätte auch nicht sein müssen.
Das Einzige, was mir richtig gut gefallen hat, waren die Momente, in denen Jennerwein und seine Kollegen heimlich miteinander Nachrichten austauschen, ohne, dass der Täter etwas bemerkt. Wie eingespielt die Polizisten sind, welche Methoden es gibt und auch, wie gut das Ganze funktioniert, das war echt großartig. Den Teil habe ich gern gelesen. Den Rest habe ich nur ertragen, weil ich gehofft hatte, dass es doch noch besser werden würde. Tja, daran hat sich leider bis zum Ende nichts geändert.
Was die Charaktere angeht, ich kannte vorher keinen und auch hier habe ich nicht das Bedürfnis, sie näher kennenlernen zu wollen. Mir ist auch niemand besonders aufgefallen, dafür kamen einfach viel zu viele Leute vor, sorry. Was aber eben auch daran liegen könnte, dass es eben bereits der 11. Band der Reihe ist. Ich hatte aber auch schon von anderen Reihen einen anderen Band als den ersten in der Hand und da war ich dann neugierig darauf, mehr zur Reihe zu lesen. Das war hier nicht der Fall.
Man soll ein Buch nie nach dem Cover beurteilen, aber auch nie nach dem Titel. Den Titel finde ich großartig und die Idee fand ich so spannend. Die Umsetzung war dann leider total meh. Zumindest in meinen Augen, auch, wenn ich ignoriere, dass das hier kein Einzelband ist oder nicht der erste Band einer Reihe. Ich habe versucht, das Buch zu mögen, aber es fiel mir schwer. Sehr schwer. Schade, aber es soll wohl nicht so sein. Auch hier ging der Humor wieder in einem großen Bogen an mir vorbei, aber das bin ich ja gewohnt. Von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne, sorry.
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