Mittwoch, 11. Dezember 2024

[Rezension #356] Metro - Die Trilogie

 

 

Titel: Metro - Die Trilogie

Autor*in: Dmitry Glukhovsky

Erschienen in Deutschland: 2019

Originaltitel: Метро́ 2033, Евангелие от Артёма, Метро́ 2034, Конец дороги, Метро́ 2035

Erschienen in Russland: 2007, 2011, 2009, 2015, 2018

Übersetzer*in: David Drevs

 

Weitere Informationen:

Genre: Dystopie, Mystery, Action, Abenteuer, Drama, Gen

Preis: € 35,00

Seiten: 1616

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-453-32062-8

Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

Rezensionsexemplar: Nein

 

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 2033. Vor gut zwei Jahrzehnten hat ein Krieg weite Teile der Welt verwüstet. Nur in den gigantischen U-Bahn-Netzen der Städte konnten die Menschen überleben. Dort unten, in der Tiefe, haben sie eine neue, einzigartige Zivilisation eingerichtet. Eine Zivilisation jedoch, deren Existenz bedroht ist. Artjom, ein junger Mann Anfang zwanzig, lebt seit seiner Kindheit im Untergrund der Moskauer Metro ein behütetes Leben an der Seite seines Stiefvaters. Doch obwohl Artjom weiß, dass in den Tunneln tödliche Gefahren lauern, zieht es ihn unaufhaltsam in die Ferne. Und so zögert er nicht lange, als sich ihm die Gelegenheit bietet, seine Heimatstation zu verlassen. Es ist der Beginn einer fantastischen Reise durch das weitverzweigte Netz der Metro - eine Reise, die über das Schicksal der gesamten Menschheit entscheidet.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Wie man an der Seitenzahl erkennen kann, handelt es sich hierbei um einen richtigen Brocken, einen dicken Schinken - was daran liegt, dass man hier die drei Metro-Romane sowie zwei Kurzgeschichten in einen Band gepackt hat. Früher vor vielen Jahren habe ich mal Metro 2033 gelesen und es hat mir ziemlich gut gefallen, allerdings kam ich danach dann nicht dazu, mir die Fortsetzung Metro 2034 zu besorgen. Ich hatte es allerdings im Hinterkopf. Dann kam damals dieser Gesamtband heraus und den hatte ich mir dann auch zu Weihnachten gewünscht. Tja, meine Mutter hat mir den Wunsch damals dann erfüllt, vielen Dank nochmal Mama! Damit hast du mir eine sehr große Freude gemacht.

Wie ich es schon damals von Metro 2033 kenne, ist am Anfang des Romans (und auch am Ende) eine Karte der gesamten Metro, mit ihren Linien und einzelnen Stationen. Auch ist gekennzeichnet, was es mit den einzelnen Stationen auf sich hat, also welche z.B. ein Teil der Hanse ist, welche Station verlassen ist oder ein Teil der Polis. Und in der großen Metro gibt es sehr, sehr viele Untergruppen, auch welche, die absolut nicht gut sind, wie die Rote Linie oder das Vierte Reich. Allerdings wars das auch wieder mit Extras, wenn man von den zwei Kurzgeschichten und den optischen Abtrennungen zwischen den Geschichten absieht. Aber hey, was sollte ein Buch noch haben? Achja, viele Seiten mit Anmerkungen und Erklärungen zu vielen Begriffen, Anspielungen und Insidern der russischen Kultur. Sowas finde ich ja generell immer wieder super.

Gut, kommen wir zu den Geschichten, wie gesagt, "Metro 2033" kannte ich bereits davor, da es aber schon länger her ist, habe ich es nochmal gelesen. Und mir ist dabei aufgefallen, wie viel ich bereits wieder davon vergessen hatte. Dennoch hatte ich auch hier wieder viel Spaß beim Lesen und so manche vergrabene Erinnerung fand dann auch wieder ihren Weg ans Tageslicht. Was mir aber auch wie damals schwerfiel, war das Auffinden von einzelnen Stationen. Besonders, wenn die von den Bewohnern der Metro im Lauf der Geschichte einen anderen Namen bekommen haben, da wurde ich beim Suchen fast verrückt^^°

Und das nur, weil ich neugierig war, wo sich welche Station auf der Karte befindet. Da hab ich es nicht nur einmal bereut, dass ich bei einem Buch nicht STRG&F drücken kann.

2034 war dann ganz anders, als ich es erwartet hatte, besonders, da nicht mehr Artjom im Vordergrund steht, sondern mit Homer ein ganz anderer Charakter, und eine ganz andere Station, wie auch eine ganz andere Handlung. Das war erst ungewohnt, da ich dachte, das wäre nur zur Einführung und dann wird die Geschichte wieder aus Artjoms Sicht erzählt, was aber nicht der Fall ist. Irgendwann habe ich es dann doch kapiert und ich habe mich dann daran gewöhnt, zumal mir Homer auf eine gewisse Art symphatisch war, genauso wie Hunter und Sascha. Mit der Zeit fand ich die Story der drei sehr spannend, vor allem, als sie gegen die Zeit und so manche Mannschaft kämpfen mussten. Sie wollten ein paar Stationen retten, aber gleichzeitig sah es nicht so aus, als könnte man den Leuten dort noch helfen.

Was die letzte Geschichte angeht, "Metro 2035", hier hatte ich überhaupt keine Ahnung, was mich erwarten würde. Hier kamen 2033 und 2034 zusammen, und natürlich blieb auch die Metro nicht stehen. Das ist etwas, was mich bereits in der Realität fasziniert, aber auch erschreckt. Dass nichts wie in einem Game still stehen bleibt, sobald der Spieler dort nicht ist, dass sich dort nichts verändert, außer, die Story erfordert es. Und hier ist es genauso. Die eine oder andere Gruppierung versucht die Kontrolle über noch mehr Stationen zu bekommen, Seuchen breiten sich aus, Menschen werden verletzt und/oder sterben. Und es gab so viele Plottwists, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Wem und was ich alles noch glauben sollte, und wem/was nicht. Das Ende ist ein sehr schönes Ende, klar, es ist jetzt nicht zu 100% das klassische Happy End, aber ich denke, besser könnte es für die jeweiligen Charaktere nicht kommen.

Artjoms Entwicklung von 2033 bis 2035 war für mich erschreckend, aber bei dem, was er durchgemacht und die Umstände, unter denen er leben muss, ist das wohl kein Wunder.

Ganz kurz zu den Kurzgeschichten, bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich nicht mal, dass es sie gab. "Das Evangelium nach Artjom" spielt direkt nach "Metro 2033" und man hat das alles aus Artjoms Perspektive gesehen, hat seine Gedanken, Eindrücke und Meinungen lesen können. Wie er so manches, was in "Metro 2033" passiert ist, sehr bereut hat.

"Das Ende der Straße" hat mir dagegen gar nicht gefallen, sorry. Hier wird eine eigentlich an sich interessante Geschichte gestartet, aber es führt zu nichts. Die Charaktere kommen in "Metro 2035" überhaupt nicht vor, was ich ehrlich gesagt erwartet hatte, und der Storyfaden, der dort angefangen wird, führt zu nichts. Wird mitten im Nichts abgeschnitten, was ich sehr schade finde, da damit hier viel Potenzial aufgebaut wird.

 

Fazit:

An diesem Schinken bin ich rund einen Monat rum gesessen und habe so gut wie jeden Tag dran gelesen, mal mehr, mal weniger, je nach dem, wie viel Zeit ich an dem Tag hatte. Zwar war nicht jede Geschichte am Ende etwas für mich, die meisten davon waren es jedenfalls und ich hatte auch viel Spaß beim Lesen. Außerdem freue ich mich für meine Vergangenheits-Ich, weil ich endlich die Fortsetzungen lesen konnte. Die Ausgabe ist außerdem auch sehr schön und die Seiten sind für die Dicke des Buchs angenehm dick. Also keine dünnen Bibelseiten, ich musste also beim Umblättern nie Angst haben, dass ich die Seiten verknicke oder anreiße.

Von mir bekommt der komplette Gesamtband insgesamt fünf Sterne und ich kann ihn jedem Fan der Buchreihe nur ans Herz legen. Ja, es ist viel Geld, aber für das Geld bekommt ihr alle drei Bände inkl den zwei Kurzgeschichten und ich denke, das ist gar kein so schlechter Deal. Außerdem war das Buch trotz meiner kleinen Hände dank eines Kissens fast immer angenehm zu lesen. Aber gut, das ist dann eher ein persönliches anatomisches Problem, als ein Problem des Buchs.


 

 

 


 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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