Sonntag, 12. Januar 2025

[Rezension #363] Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens

 

 

Titel: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens

Autor*in: Diverse Autoren

Erschienen in Deutschland: 1911

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch, Krimi, Slice of Life

Preis: 75 Pfennig

Seiten: 243

Sprache: Deutsch

ISBN: -

Verlag: Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart

Rezensionsexemplar: Nein

 

Inhalt:

An unsere Leser. Mit dem vorliegenden Bande beginnt die "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" ihren fünfunddreißigsten Jahrgang. In vielen Millionen von Bänden verbreitet, erfüllt Sie ihr Programm: jedem Bücherliebhaber Gelegenheit zu geben zur Anlegung einer wirklich gediegenen, spannende Unterhaltung und eine unerschöpfliche Fundgrube des Wissens zugleich bietenden Privatbibliothek aufs allerbeste. Die "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" erscheint vollständig in 13 vierwöchentlichen, elegant in englische Leinwand gebundenen, reich illustrierten Bänden mit Goldrücken und Deckelpressung. Um die Anschaffung auch weniger Bemittelten zu ermöglichen, beträgt der Abonnementspreis nur 75 Pfennig für den Band, ein Preis, zu welchem der Buchbinder im einzelnen noch nicht einmal den bloßen Einband zu liefern instande wäre. - Stuttgart, Die Redaktion und Verlagsbuchhandlung

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich total zufällig im April 2024 bei einem Büchermarkt gesehen und um ehrlich zu sein, kannte ich vorher sowas nicht. Da ich aber offen für neues bin und das Buch auf dem Büchermarkt nur einen Euro gekostet hat, habe ich es einfach mal mitgenommen. Leider habe ich auf die Schnelle nicht herausfinden können, wie viele Cent und/oder Euro die 75 Pfennig von damals heute wären, sonst hätte ich es mit dazu geschrieben.

Dieses Buch ist eine Sammlung aus Romangeschichten, und kurzen bis ganz kurzen Berichten, wie man es heute aus einem Magazin kennt, nur eben als Hardcover und einem für damaligen Verhältnissen wohl einem sehr niedrigen Preis. Dazu gibt es noch diverse Werbungen am Anfang und am Ende, sowie ein paar wenige Illustrationen. Dann fängt das Buch mit einem Krimi an, welcher mit von der Stimmung und der Erzählart her an die Sherlock Holmes Romane von Dr. Arthur Conan Doyle geschrieben hat. Also wie die Geschichte erzählt wird, ich will nicht sagen, dass hier Doyle nachgemacht wurde! Sondern einfach, wie so der Erzählstil zu der damaligen Zeit war, zumindest kommt es mir so vor. Der Roman selbst ist sehr interessant, leider nicht vollständig drin, und leider ist die Geschichte wohl außerhalb dieser Bibliothek-Reihe nirgendwo erschienen. Was schade ist.

Die restlichen Geschichten wie Berichte fand ich mal mehr, mal weniger interessant. So habe ich mir gerne die Soldatengeschichte durchgelesen, den Bericht über das "Badeleben in Ostende" und auch den einen oder anderen Kurzbericht. Dafür fand ich aber z.B. die Jägergeschichte uninteressant, wie aich viele andere Kurzberichte oder auch ein Bericht über "Die Druckkraft des Lichtes". Auch war die Sprache für die heutigen Verhältnisse unbekannt bzw mir unbekannt, und da das Buch in Fraktur geschrieben ist, hatte ich auch anfangs Probleme überhaupt reinzukommen, da ich nicht alle Buchstaben kannte.

Auf der anderen Seite haben die vielen Geschichten und Romane mir ein gutes Fenster in die damalige Zeit gegeben, zusammen mit den Fotos, wie z.B. bei dem Badebericht. Man hat gesehen, wie die Menschen so lebten, was sie bewegte, wie sie die Welt wahrgenommen hatten und auf welche Dinge und Werte man, nun, Wert gelegt hat. Besonders die Berichte kamen mir ziemlich distanziert rüber, bzw es wurde objektiver darüber berichtet, was auch nichts schlechtes ist, bitte nicht falsch verstehen. Die Objektivität fühlt sich nur anders an als die heutige, da der gesellschaftliche Konsens heute ebenfalls anders ist.

Genauso auch die ganzen Werbungen, die Sachen habe ich teilweise noch nie gesehen oder ihnen bisher Bedeutung / Aufmerksamkeit geschenkt. Überhaupt kommt mir das Buch wie eine Zeitkapsel vor und Leute, die sich dafür interessieren, wie die Welt vor rund 114 Jahren war, der sollte vielleicht schauen, ob er irgendwie an ein solches Buch rankommt. Das Format und die Idee an sich finde ich cool, und auch wenn heute sowas überhaupt nicht mehr funktionieren würde, da sich ja schon viele normale Magazine schwertun.

 

Fazit:

Ja, doch, das hier ist eine angenehme Mischung aus verschiedenen Geschichten und Erzählungen, man legte auch damals auf unterschiedliche Dinge wert. Auf der einen Seite will man etwas neues dazulernen oder schauen, was so (aus der damaligen Sicht) gerade so aktuell ist. Auf der anderen Seite will man sich auch gerne unterhalten, und diese beiden Bedürfnisse werden mit diesem Buch gedeckt. Die Bewertung hier fällt mir sehr schwer, aber wie gesagt, mir hat nicht alles vom Inhalt her angesprochen. Daher bekommt das Buch insgesamt drei Sterne von mir.

 

 

 

 


 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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