Freitag, 24. Oktober 2025

[Rezension #401] Dracula

 

 

Titel: Dracula

Autor*in: Bram Stoker

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: Dracula

Erschienen in Großbritannien: 1897

Übersetzer*in: Martin Engelmann

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Abenteuer, Horror, Hetero, Mystery

Preis: € 35,00

Seiten: 432

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-649-64224-4

Verlag: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG

Rezensionsexemplar: Nein 

 

Inhalt:

"Was soll ich nur tun? Wie kann ich dieser entsetzlichen Nacht, Finsternis und Furcht entkommen?"

Ein mysteriöser Auftraggeber verpflichtet den jungen Anwaltsgehilfen Jonathan Harker, für ihn Unterlagen zu prüfen, und lässt ihn dafür zu sich ins ferne Transsilvanien reisen. Tief verwurzelt in alten Legenden entdeckt Harker die Geheimnisse, die hinter den alten Burgmauern begraben liegen und das seltsame Verhalten seines Gastgebers in ein bedrohliches Licht rücken. Während Harker beginnt, an seinem Verstand zu zweifeln, erreicht den renommierten Wissenschaftler Abraham van Helsing eine beunruhigende Nachricht, die ihn unverzüglich nach England aufbrechen lässt. Zwischen Albtraum und Wirklichkeit beginnt eine atemlose Verfolgungsjagd auf Leben und Tod. 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier... ich muss mich erstmal an dieser Stelle erstmal entschuldigen. Und das meine ich wirklich so. Wer schon länger meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich ja die meiste Zeit mit Klassikern so meine Probleme habe, besonders beliebte/berühmte Klassiker, mit denen ich absolut nicht warm geworden bin. Das Buch hier hab ich letztes Jahr Februar 2024 gekauft, unter anderem auch, weil ich neugierig war natürlich und weil das Buch sehr ansprechend aussah. Aber auch, weil mein Freund mich ermutigt hatte. Jetzt war es allerdings so, dass ich, aufgrund von Büchern wie "Anna Karenina" oder auch "Effi Briest" geprägt war, es waren doch recht dicke, alte Romane und ich hatte Angst, dass mir das Buch hier nicht gefallen könnte. Daher stand es auch so lange in meinem Regal und selbst, als ich gesagt hatte, dass ich es lesen möchte, habe ich so lange auf die lange Bank geschoben, wie es nur ging. Bis es dann irgendwann soweit war. 

Ich kannte die Story vorher nicht, also absolut nicht und ich hatte auch keinen Film gesehen. Daher hatte ich keine Ahnung wie die Story so sein würde, wie das Buch so sein würde. Ich hatte absolut keine Ahnung, was mich erwarten könnte. Und dann, vor kurzem, hab ich das Buch dann in die Hand genommen und hab gesagt: Gib dem Buch eine Chance.

Jetzt, wo ich mit dem Buch durch bin, bzw mittendrin würde ich mir gerne in den Hintern treten und dann umarmen. Dafür, dass ich dem armen Buch so verdammt Unrecht getan habe. Denn das Buch ist so verdammt gut!  

Ich hatte mit einem normalen Roman gerechnet, stattdessen ist es eine Ansammlung aus Tagebüchern, Berichten, Briefen, Telegrammen, Zeitungsausschnitten und anderen Dingen, aus der Sicht von verschiedenen Charakteren, wie Jonathan, Mina, Lucy oder Dr. Seward. Auch teilen an gewissen Punkten die Charaktere ihre Schriften miteinander und lesen sie jeweils, damit sie immer auf dem neuesten Stand sind. Überhaupt arbeiten sie dann alle sehr eng zusammen und das Ganze finde ich so genial! Kannte ich bisher auch noch nicht so, normal ist es ja, dass das Wissen der jeweiligen POVs den anderen Charakteren verschlossen bleibt. Aber hier, in einer solchen bedrohlichen Situation sein Wissen zu teilen, finde ich super.  

Und was mir auch gut gefallen hat, war, dass Dracula in vielen Szenen weder erwähnt wird noch (selbst) auftaucht, vieles wird nicht direkt angesprochen oder zumindest nicht groß ausgeschrieben. Trotzdem, ich konnte die Gefahr, die Bedrohung überall spüren. Natürlich floss Blut, aber es wurde auf brutale Szenen verzichtet. Und vieles wirkt auf den ersten, zweiten und dritten Blick mehr als unheimlich. Trotzdem, ich merkte irgendwann, wie sich die eine oder andere Situation zugespitzt hat und ich saß als Leser da, wusste genauso viel wie die Charaktere im Buch konnte nicht genug bekommen.  

Gut, was die Sprache angeht, da liegt natürlich auch sehr viel an der Übersetzung. Das ist mir vollkommen bewusst und das berücksichtige ich auch. Das hier ist das erste Mal, dass ich Dracula gelesen habe und mir daher weder das Original in englisch, noch eine andere deutsche Übersetzung bekannt. Ich habe daher auch keinen Vergleich, um zu sagen, wie nah am Original diese Übersetzung ist, ob sie besser ist als eine andere. Alles, was ich weiß, habe ich aus der Anmerkung des Übersetzers am Ende des Buchs mitgenommen, dass er versucht hat, so nah wie möglich am Original zu bleiben, selbst mit den einzelnen Logiklücken hier und da, oder auch mit den einzelnen Fehlern, die das Buch enthielt.

Ich zitiere hier mal an dieser Stelle den Übersetzer: "Aufgrund der tiefgreifenden stilistischen und inhaltlichen Arbeit am Text liegt Bram Stokers "Dracula" hier nun in vollgültig neuer Gestalt vor, die das Original nicht nur zuverlässig wiedergeben, sondern auch frischer und korrekter präsentieren möchte als bisherige Ausgaben."

Wie gesagt, dass ist die erste Version, die ich gelesen habe und ich kann daher selbst keinen Vergleich ziehen. Aber ich muss sagen, mir hat der Text sprachlich gefallen und ich hätte gedacht, das Buch wäre so 1910/20 rum erschienen. Dass es noch 1897 war, hatte mich dann doch überrascht. 

Was die Charaktere angeht, so hatte ich sie doch recht bald ins Herz gewonnen und ich hatte mich bei jeder POV darüber gefreut, wieder was von ihr lesen zu dürfen. Egal, welcher von ihnen es war. Da gab es keine Ausnahmen. Auch haben mir die Beilagen gefallen, vielleicht koche ich mal das Paprikahuhn von Mina nach. Klang sehr lecker, das Rezept. Und ja, eine der Beilagen ist ein Rezept :-)

Auch gibt es sehr viele kunstvoll verzierte Seiten, wie Blutstropfen, Federn, Rosen, Statuen, Kerzen etc.

Ja, doch, ich bereue es nicht, das Buch damals gekauft zu haben. Ich bereue es nur, das Buch nicht früher gelesen zu haben. Aber hey, das hatte ich ja schon gesagt, nicht wahr? 

 

Fazit:

Das Buch hier ist mein persönliches (und unerwartetes) Highlight 2025 und wenn ich mal nicht daran gelesen hatte, dann lag es daran, dass ich meistens Nachts zu müde zum Lesen war. Aber ich hatte mich jedes Mal darüber gefreut, wenn ich dazu kam und hatte auch immer wieder Spaß dabei. Am Ende war ich sogar ein wenig traurig. Klar, das Ende ist klasse und ich habe mich für die Charaktere gefreut. Aber ich war auch traurig, dass ich nun mit dem Buch fertig war. Das Buch hier werde ich auf jeden behalten und ich kann mir vorstellen, dass ich es irgendwann, in der nahen oder fernen Zukunft nochmal lesen kann. Selbst oder gerade weil ich die Story ja schon kenne. Wobei mich das englische Original auch mal interessieren würde. Wäre aber keine hohe Priorität für mich im Moment.

Egal, zurück zu dem Buch hier. Es bekommt natürlich von mir fünf Sterne und sowas von eine Empfehlung von mir. Manchmal lohnt es sich also doch, über seinen Schatten zu springen und einem Buch eine Chance zu geben. Denn es kann sich lohnen!

 

 

 

 

 


 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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