Montag, 27. Februar 2017

[Rezension #34] Herzen im Schleudergang

Name: Herzen im Schleudergang
Autor: Nadja Nollau
Genre: Romantik, Drama, Hetero
Preis: 8,95€ (Ich hab es für einen Euro im Tedi bekommen)
Seiten: 256
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-95674-169-2
Verlag: dotbooks GmbH

Rückentext:
44 - 2 - 5: Kristina ist Mitte 40, hat zwei erwachsene Kinder und ist seit fünf Jahren mehr oder weniger glücklich geschieden. Doch was passiert, wenn eine weitere Zahl dazukommt, eine knackige 29? So alt ist Tom, ein Freund ihres Sohnes, der eines Tages zufällig bei ihr am Küchentisch landet und keine Anstalten macht, wieder zu verschwinden. Tom sorgt dafür, dass Kristina ruhiges Leben nach Jahren des Pflegeleichtprogramms wieder in den Schleudergang hochschaltet ... aber er ist natürlich viel zu jung für sie. Oder?


Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr daran erinnern, wann und warum genau ich das Buch geholt habe. Vermutlich lag es am Titelbild, wie auch beim Preis. Immerhin kann man ja bei einem Euro nichts falsch machen. Wenn es mir gefällt, dann war es ein extremes Schnäppchen. Wenn es mir nicht gefällt, muss ich kaum Geld hinterherweinen.
Das Buch hier hat eine interessante Thematik, in der es darum geht, dass man sich einen jüngeren Partner sucht. Oft genug wurde es erwähnt, dass es in unserer Gesellschaft ok ist, wenn ein Mann eine jüngere Partnerin hat, aber man als seltsam betrachtet wird, wenn eine Frau einen jüngeren Partner hat. Hier und da muste sich Kristina anhören, dass man sie für Toms Mutter hielt. Ich bin nicht jemand, der sich groß Gedanken um dieses Thema macht, aber solange der Unterschied jetzt nicht zu groß ist (also sowas wie 20 und 70) und beide volljährig sind, warum nicht?

Woran ich mich noch gewöhnen muss, ist die Tatsache, dass ich bei Romantiksachen immer noch zu sehr an Animes und Jugendbücher gewohnt bin. Dass die Charaktere sich erstmal über ihre Gefühle klar werden müssen, dass sie sie erstmal erkennen und verarbeiten müssen und dann muss man sich irgendwie noch zusammenraufen ... mit viel Drama und vielen Missverständnissen. Und dann passiert in gewissen Altersgruppen auch meist erstmal nichts, höchstens ein Kuss. Bei erwachsenen Romantikbüchern läuft es ein wenig direkter, anders. Die Charaktere kennen diese Gefühle bereits, haben weniger Scham und stecken auch nicht mehr in der Pubertät. Sie kommen schneller zur Sache, wenn man es so nennen kann. So ist es auch hier und die beiden kommen recht schnell zusammen. Natürlich bleibt es nicht ohne Konsequenzen. Während Toms Freunde das vollkommen normal und ok finden, ist Kristinas Familie total dagegen. Ihr Vater nimmt sie nicht recht ernst (hat aber selbst eine Jüngere und kann nicht recht erklären, warum es nur bei ihm ok ist und bei seiner Tochter nicht), seine Tochter steht selbst auf Tom und ihr Ex lacht sie genauso aus wie ihr Vater. Immerhin hat sie eine nette Kollegin, die ihr immer zur Seite steht und einen netten Dialekt hat, was für mich zwei Pluspunkte sind. Wie auch die Tatsache, dass das Buch größtenteils in München spielt.

Allerdings ist das Buch jetzt nicht sonderlich besonders, es ist dagegen etwas ... naja, ich will nicht sagen öde, aber es ist jetzt auch nicht sonderlich aufregend. Man bekommt Mitleid mit Kristina, wenn sie die oben genannten Reaktionen erfährt und man macht sich seine eigenen Gedanken. Allerdings hat Kristina auch zwei Seiten an sich, die ein wenig nerven. Zum einen ist sie schnell eifersüchtig, sie sieht ihn zusammen mit einer vertrauten Person und zieht gleich die falschen Schlüsse. Es mag sein, dass ihr Ex sie betrogen hat, aber ein bisschen kann man dem Partner doch mehr vertrauen, oder? Vor allem in ihrem Alter sollte sie es doch besser wissen. Außerdem hat sie allgemein schnell zu Überreaktionen geneigt, eine Eigenschaft, die ich selbst ganz selten habe und die mich an mir ebenfalls stört. Mein logischer Teil schüttelt sich hinterher jedes Mal darüber ...


Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
Es gibt Tage, die könnten spurlos aus dem Kalender verschwinden, so wie das 13. Stockwerk in einem Hotel oder die Reihe 13 im Flugzeug. Niemand würde diesen Tagen eine Träne nachweinen. Dann gibt es Tage, die verschwinden ganz von selbst in dem großen, dunklen Loch der Gleichförmigkeit. Oder können Sie sich noch daran erinnern, was Sie am Dienstag vor zwei Wochen gemacht haben? Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf. Wenn es Ihnen nicht sofort einfällt, dann war es eben genau einer dieser völlig belanglosen Tage.
Auch der heutige Tag beginnt vielleicht wie immer, gewöhnlich und vorhersehbar. Und er würde vermtlich wie viele von ihm gemütlich im Reich der Vergesslichkeit verschwinden, wenn nicht an seinem Ende etwas völlig Verrücktes geschehen würde. Wer weiß das schon am Morgen? Wenn jedoch das Wunder passiert, dann begreifen wir das garantiert erst viel später.

Fazit:
Interessantes Thema, Schreibstil ist ganz ok, aber irgendwie hat es mich jetzt nicht wirklich vom Hocker gerissen. Es gehört zu den Büchern, die man nicht unbedingt gelesen haben muss, weil man was verpasst hat. Wenn man es in irgendeinem Laden reduziert sieht oder wie in einem 1-Euro-Laden findet, dann kann man ruhig zugreifen, sonst muss man es nicht unbedingt kaufen. Das Titelbild ist allerdings sehr ansehnlich, auch wenn es absolut nichts mit der Geschichte zu tun hat. Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.








Quelle:
amazon.de

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