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Freitag, 8. März 2019

[Rezension #91] Komisch, alles chemisch!



Name: Komisch, alles chemisch!
Autor: Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
Genre: Wissenschaft, Unterhaltung
Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]
Seiten: 255
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-426-27767-6
Verlag: Droemer Verlag




Rückentext:
Was wir tun, was uns umgibt, was wir fühlen - alles hat mit Chemie zu tun. Daran lässt die junge Wissenschaftlerin und Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim keinen Zweifel. Sie zerlegt vertraute Alltagsphänomene in ihre chemischen Elemente und erklärt witzig und originell, welche chemischen Reaktionen in und um uns herum insgeheim ablaufen. Das Ganze macht nicht nur schlau, sondern vor allem eins: Lust auf Chemie.

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das Schulfach Chemie und ich - das ist eine Geschichte, die nicht gerade positiver Natur ist. Zum ersten Mal kam ich in der 7. oder 8. Klasse damit in Kontakt. Da ich vorher keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde, habe ich einfach mal geguckt, was so alles kommen wird. Nun ja, was mich erwartet hat, waren mehrere Jahre voller Leid und Langeweile. Leid, weil ich absolut nichts verstanden habe; und Langeweile, weil es die Lehrerin geschafft hat, alles so trocken und uninteressant rüberzubringen, dass ich irgendwann nicht mehr wirklich aufgepasst habe. Egal, ob ich mich angestrengt habe oder nicht, das höchste der Gefühle war die Note 4, die ich in dem Fach einmal bekommen hatte. Ganz am Anfang haben wir hier und da mit dem Bunsenbrenner gearbeitet, danach blieb es bei der schnöden Theorie. 2009 hatte ich die Realschule mit einer 5 in Chemie und einem ... nun, man könnte es Hass darauf nennen, verlassen. Dass ich aufgrund meiner Berufsausbildung bzw der Fachrichtung nun auf der BOS davon verschont geblieben bin, war für mich ein Trost. Chemie hatte ich als etwas kennengelernt, was sehr schwer zu verstehen ist und auch ziemlich langweilig.

Nun ja, heute ist es nicht mehr so. Über Umwege habe ich auf den Youtubekanal "Schönschlau" gefunden, welcher heute "MaiLab" heißt. Dort erklärt Mai wie auch in diesem Buch unter anderem alltägliche Dinge auf chemische Art, aber auch, was es mit Placebos, Nocebos usw auf sich hat. Ihre Videos finde ich ziemlich interessant, da sie verständlich wie auch unterhaltsam sind. Als ich dann letztens ihr Buch im Handel gesehen habe, dachte ich mir: Ja, das könnte wirklich interessant werden, habs mitgenommen und auch gleich gelesen. Ich hatte so gut wie nie Schwierigkeiten, Mais Erklärungen zu folgen, obwohl sie viele Fachbegriffe benutzt hat (diese aber vorher erklärt) und es ist auch ein wenig hängen geblieben bei mir. Ich konnte mir die Dinge gut in meinem Kopfkino vorstellen, obwohl ich mir vorher um diese Dinge nie wirklich Gedanken gemacht habe. Auch verknüpft sie chemische Vorgänge mit Dingen aus ihrem oder dem alltäglichen Alltag, damit man es sich besser vorstellen und veranschaulichen kann. Ebenso sagt sie auch, dass chemisch nicht unbedingt immer schlecht sein muss. Zumal eigentlich alles irgendwo chemisch ist. Das Buch regt damit auch ein wenig zum Nachdenken an, finde ich.

Leseprobe:
Ich war ein ziemlich hässliches Baby. Als ich zur Welt kam, hatte ich Gelbsucht und wollte nichts essen beziehungsweise trinken. Meine Eltern machten sich große Sorgen und gaben alles, um mich so viel wie möglich zu füttern - auch als ich längst wieder gesund war. Damit wurde ich zu einem verdammt dicken Baby. Meine ersten Haare formierten sich außerdem zu einer Frisur, die an einen älteren Herren mit unsymmetrischen Geheimratsecken erinnerte. Für meine Eltern war ich natürlich das schönste Baby der Welt.
Als Chemikerin fühle ich mich mit der Chemie manchmal wie eine Mutter mit einem hässlichen Kind, dessen Schönheit nur ich alleine sehen kann. Für die meisten Menschen ist Chemie böse, giftig, künstlich. Oder ein Schulfach, das man gar nicht schnell genug abwählen konnte. Diesen Menschen mein Baby schönzureden ist eine Wissenschaft für sich.
Im besten Fall haben die Leute gar keine Vorstellung von Chemie. Sie fragen dann mit großen Augen und einer gewissen Ratlosigkeit im Blick "Und was macht man so mit Chemie?"
Manchmal würde ich mein Gegenüber dann gerne an den Schultern packen, schütteln und schreien: "ALLES!!! Chemie ist ALLES!!!" Leckeres Essen zum Beispiel ist eine meiner frühesten Assoziationen mit Chemie. Mein Vater ist nämlich ebenfalls Chemiker - und ein hervorragender Koch. Er erklärte mir, dass alle Chemiker gut kochen können. Wer nicht kochen könne, sei auch kein guter Chemiker. Als ich mit dreizehn Jahren anfing, mich für Kosmetik zu interessieren, konnte mir mein Vater dazu ebenfalls alles erklären. Zum Beispiel wie Farbpigmente aussehen, wie Volumenhaarspray funktioniert oder was für einen pH-Wert Gesichtscreme hat. Chemie war für mich also schon immer Teil des Lebens und des Alltags.


Fazit:
Ich persönlich bin jetzt weder eine gute Köchin, noch war ich sonderlich gut im Fach Chemie (wie gesagt, durchwegt eine 5er-Schülerin), aber dennoch fand ich das Buch sehr unterhaltsam und interessant zu lesen. Um ehrlich zu sein, fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten oder großartig Worte dazu zu finden, da ich ein derartiges Buch bisher noch nie gelesen habe oder nur sehr selten, falls ich doch mal eins hatte und es wieder vergessen habe. Normal gehe ich hier nach Gefühl vor, aber hier ist mein Gefühle in wenig überfordert. Was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass man auch ein totaler Versager in Chemie sein kann und das Buch trotzdem mögen wird. Ich mag das Buch und ich kann es mir vorstellen, dass ich es irgendwann wieder lesen werde. Man kann auch einfach nur ein Kapitel pro Tag lesen und kommt trotzdem gut voran. Ich finde es nur schade, dass mir damals vor 10 Jahren Chemie nicht so auf die Art rübergebracht wurde, hier hat eindeutig die Lehrerin versagt. Ich bin mir sicher, wäre ihr Unterricht auch nur halb so unterhaltsam und verständlich gewesen, wäre ich wohl eher eine 3er-Schülerin geworden. Nun ja, zurück zum Buch. Hier sitze ich zwischen der Vier und der Fünf, also werde ich einfach mal auf fünf Rubine für das Buch hochrunden :3







Quelle:
Selbst geschossen

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