Titel: 2
Autor: Hideo Yokohama
Erschienen in Deutschland: 2019
Originaltitel: Kage no kisetsu
Erschienen in (anderes Land): Japan, 1998
Weitere Informationen:
Genre: Krimi, Drama, Thriller
Preis: € 16,00 [D] | € 16,50 [A]
Seiten: 149
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-85535-065-0
Verlag: Atrium Verlag GmbH
Empfohlen ab: 16 Jahre
RĂŒckentext:
Ein legendĂ€rer Kriminialdirektor, der sich aus dunklen GrĂŒnden weigert, seinen Posten zu rĂ€umen - und eine junge, aufstrebende Polizistin, die von einem Tag auf den anderen nicht mehr zur Arbeit erscheint. Zwei FĂ€lle, ein Schauplatz: Japan, PolizeiprĂ€sidium PrĂ€fektur D.
Meinung:
Das Buch haben mein Freund und ich mal vor zwei Monaten eher zufĂ€llig in der Bibliothek gesehen, als wir die kurze Zeit, die wir dort hatten, zum Stöbern genutzt haben. Daneben stand noch ein anderer Roman, ich weiĂ leider nicht mehr wie der hieĂ, aber da ich den Autoren nicht kannte, wollte ich ihn nicht mitnehmen. Zumal ich, seit ich ein Buch von Murakami gelesen habe, etwas vorsichtig bin, was japanische Roman-Autoren angeht, weil ich nicht weiĂ, ob es mir gefallen wird oder nicht. Eigentlich total bescheuert. Naja, jedenfalls hat dann mein Freund den Roman hier rausgezogen und da er ziemlich dĂŒnn war, dachte ich, ja, warum nicht?
Beim Lesen merke ich immer, dass Japaner ihre Romane etwas ander schreiben als EuropĂ€er oder Amerikaner. Genau den Finger drauflegen kann ich nicht, und möglicherweise irre ich mich da auch. Ich hab oft das GefĂŒhl, dass in japanischen Romanen die Charaktere wenig bis gar nicht vorgestellt werden, man bekommt wenig bis gar nichts von ihnen mit und meistens auch nur, was gerade wichtig fĂŒr die Geschichte ist. WĂ€re es von einem EuropĂ€er geschrieben worden, wĂ€re eine blasse Figur, von der man ĂŒberhaupt nichts mitbekommt, total fade und langweilig. Aber hier stört es mich nicht, was ziemlich faszinierend ist. Auch habe ich mich an einer Art "Fanart" versucht und die beiden Polizisten gezeichnet, um die es geht, konnte mich aber auf kaum eine Beschreibung im Buch stĂŒtzten, weshalb ich einfach meine Fantasie hab spielen lassen.
Wie auch die anderen Romane, die ich gelesen habe, war der Schreibstil sehr angenehm, manchmal etwas zu kurz bzw. das ErzĂ€hltempo war mir hier und da zu schnell, aber am Ende wurde es dann doch immer ein wenig gemĂŒtlich. Mir hat auch der Aufbau gefallen, beide Charakter standen vor einer Entscheidung, die sie fĂŒr sich alleine getroffen haben und man versucht zusammen mit den beiden Protagonisten herauszufinden, warum sie sich jeweils so entschieden haben. Die Auflösungen kamen mir sehr schlĂŒssig und sehr menschlich vor, man konnte sie nachvollziehen und es kam mir vor wie ein Ausschnitt aus dem echten Leben. So ganz konnte ich nicht erkennen, warum das Buch oder genauer gesagt, die zwei Geschichten darin, ein Thriller sein soll, aber da es auf dem Buch steht, hab ich es mal mit ĂŒbernommen.
Was ich auch sehr positiv finde, am Buchanfang ist eine CharakterĂŒbersicht, wĂ€hrend es am Buchende ein Glossar gibt, in dem einzelne Begriffe erklĂ€rt werden. Ist sehr praktisch, vor allem, wenn man sich mit Japan weniger auskennt oder von einem der Begriffe noch nie etwas gehört hat.
Fazit:
Das Buch hat mir gut gefallen, ich hatte es recht schnell durchgelesen, an einem Abend, da es wirklich nur zwei Kurzgeschichten waren, aber mir haben sie gut gefallen und ich hatte SpaĂ beim Lesen. Zumindest hat es mir auch vor Augen gefĂŒhrt, nur weil mir ein japanischer Autor mit seinen Werken zugesagt hat, dass mir die von anderen nicht trotzdem gefallen könnte. Sprich, ich habe dabei auch noch etwas gelernt und das ist doch auch schön. Ich kann mir vorstellen, noch irgendwann den anderen Roman des Autoren zu lesen, doch wann ich dazu kommen werde, kann ich noch nicht sagen. Dieses Buch hier bekommt von mir auf jeden Fall vier Sterne.
Quelle:
1. Foto: selbst geschossen
2. Foto: selbst gezeichnet
Hallo Kira,
AntwortenLöschenich muss sagen, dass ich gerade gar nicht weiĂ, ob ich schon mal ein Buch von einem japanischen Autor gelesen habe. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Schriftsteller aus unterschiedlichen LĂ€ndern unterschiedliche Erkennungsmerkmale zeigen.
Mir fÀllt das bei Filmen immer besonders auf. Vergleiche einen deutschen, einen französischen und einen amerikanischen Film und du wirst schnell die Unterschiede merken. Gerade das finde ich aber auch sehr spannend zu entdecken und gerade diese unterschiedlichen Macharten sprechen mich, jeder auf seine Weise, auch sehr an.
Ich freue mich, dass dich diese Geschichte dann auch so zu ĂŒberzeugen wusste.
Liebe GrĂŒĂe
Tanja