Titel: Frederick liebt Maria liebt Victor
Autor*in: Alex Sanchez
Erschienen in Deutschland: 2006
Originaltitel: So hard to say
Erschienen in (anderes Land): 2004 (USA)
Übersetzer*in: Gudrun Likar
Weitere Informationen:
Genre: Hetero, Gay Romance, Slice of Life
Preis: ab € 0,92 [Taschenbuch]
Seiten: 221
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-596-80771-0
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Rückentext:
"Dann kitzelte mich ihr frisch duftendes Haar am Ohr und ich wusste, dass sie sich zu mir herunterbeugte. Instinktiv hob ich den Kopf. Ihre Haut strich über meine Wange. Und dann berührten ihre Lippen meine. Wenn Victor mich jetzt sehen könnte, dachte ich. Er würde mir stolz auf den Rücken klopfen und seinen Arm um mich legen. Und plötzlich war es nicht mehr Maria, die mich küsste, sondern Victor.
Neue Stadt, neue Schule. Frederick ist froh, als Maria ihn gleich am ersten Tag anspricht und ihrer Clique vorstellt. Alle glauben, dass sie schon bald das neue Traumpaar sein werden. Auich Maria. Frederick dagegen wird immer klarer, dass Maria für ihn nie mehr als seine beste Freundin sein wird...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Man merkt gleich zu Beginn des Buches: Das ist ein typischer Teenagerroman und dementsprechend sind Teenies auch die Hauptzielgruppe - zu denen ich nicht mehr dazugehöre. Dennoch war das Buch angenehm zu lesen. Man liest die Geschichte abwechselnd aus Marias und Fredericks Sicht, und man merkt allen Charakteren, vor allem den beiden, ihr junges Alter von rund 12-14 Jahren sind. Das merkt man besonders an ihren Aussagen und ihrem Verhalten, aber auch an ihrer mangelnden Lebenserfahrung und ihrer Hilflosigkeit.
Hier kommt es auch öfters zu homophoben Szenen, was ich ein wenig schade finde und ich bin mir nicht zu 100% sicher, ob sich das wirklich nur auf das Alter der Charakter geschoben werden kann. Und dass das Buch vermutlich Anfang der 2000er spielt, da war die Welt für Nicht-Heteros noch nicht so offen wie sie es heute ist.
Daher wundert es mich auch nicht, dass alle glauben, dass Frederick was von Maria will, nur, weil er nett zu ihr ist, super mit ihr klarkommt und er ihr mal Schokolade geschenkt hat. Dabei hatte er keine Hintergedanken dabei und wollte sich nur dafür bedanken, dass sie ihm am ersten Tag nen Kuli geborgt hat. So kommt es zu vielen Missverständnissen und vor allem Maria steigert sich da total rein. Als dann auch gesagt wird, er hätte sie geküsst (dabei war es umgekehrt) und sie wären ein Paar, wollte ich umgehend in die Geschichte einsteigen und die ganzen Missverständnisse klären.
Am Ende können sie dann auch geklärt werden. Zwar nicht rund, aber überhaupt ist die ganze Geschichte eckig, aber damit auch schön realistisch. Und es ist für Teenager auch nachvollziehbar, vor allem die Unsicherheit der beiden Charaktere. Die von Maria, auch wenn ich es ein wenig blöd finde, dass sie sich auf eine Beziehung versteift, die nicht existiert. Und die von Frederick, der sich immer wieder fragt: Was gefällt mir? Was will ich? Auf wen stehe ich eigentlich? Wie fühlt sich Liebe an und für wen empfinde ich etwas? Er ist zwar am Ende des Romans noch am Anfang seiner Suche, daher wirkt das Ende ein wenig offen, aber an und für sich wirkt es ziemlich stabil. Und ich freue mich, dass er mehr zu sich gefunden hat und auch mehr zu sich stehen kann.
Fazit:
Es ist defintiv ein Buch, das ich eher als Teenie hätte lesen sollen als jetzt, dann hätte mir das Buch vermutlich noch besser gefallen. Jetzt (und das sage ich echt selten) bin ich zu alt dafür. Es gab mehrere problematische Ecken, die schon ein wenig wehtaten beim Lesen, aber zum Glück keine großen Konsequenzen für den Hauptcharakter hatten. Zumindest nicht auf Dauer gesehen. An sich ist das Buch in Ordnung, aber man sollte wohl lieber selbst in der Pubertät stecken, damit man das Buch in vollen Zügen genießen kann.
Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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