Samstag, 16. April 2022

[Rezension #159] Filou - Ein Kater auf Abwegen

 

Titel: Filou - Ein Kater auf Abwegen

Autor*in: Sophie Winter

Erschienen in Deutschland: 2012

Originaltitel: -

Erschienen in (anderes Land): -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slife of Life, Abenteuer

Preis: € 12,00

Seiten: 175

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3442203970

Verlag: EDITIONNOVA GmbH (genehmigte Lizenzausgabe); Page & Turner (Originalverlag)

 

Rückentext:

Beaulieu, Südfrankreich: Kater Filou ist überglücklich. Bei der Familie der kleinen Marla hat er endlich ein Zuhause gefunden. Außerdem ist Filou verliebt. Die schöne Glückskatze Josephine, die auch bei Marlas Familie lebt, hat sein Herz erobert. Alles scheint perfekt. Doch im Frühling kommt der Schock: Marlas Familie zieht nach Paris. Filou bleibt in Beaulieu zurück. Allein und heimatlos streunt er wie früher durch die Straßen des Ortes, immer auf der Suche nach etwas Essbarem und einem Schlafplatz für die Nacht. Obendrein ist er betrübt, denn er kann Josephine nicht vergessen...

 

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Gleich zu Beginn des Buches, also eigentlich noch bevor ich es gelesen habe, hatte ich mit einem Ärgernis zu kämpfen. Und zwar habe ich, eher zufällig, herausgefunden, dass das hier ein Teil einer Reihe ist, genauer gesagt, der zweite Band davon. Was ich allerdings beim Zeitpunkt des Kaufes nicht wusste, noch irgendwie in Erwägung gezogen habe, da das Buch für mich wie ein Einzelband wirkte. Und sowas hasse ich mittlerweile beim Bücherkauf. Klar kann es sein, dass ein Buch erst als Einzelband geplant ist und es dann doch mehr werden kann, dafür habe ich mehr als Verständnis.

Was ich dann nicht verstehen kann, ist, warum man dann auf dem Buch nicht schreibt: "Band 2". Oder irgendeinen anderen Hinweis? Denn so offensichtlich war es anhand des Rückentextes nicht für mich, dass das hier eigentlich eine Fortsetzung ist.

 

Nun ja, jetzt habe ich das Buch trotzdem gelesen, aber hinterher dachte ich mir: Wenn das Buch nicht so ein entspannten Schreibstil und so dünn gewesen wäre, dann hätte ich mir das auch sparen können. Zwar bin ich ein Hundemensch, mag Katzen aber auch, unter anderem die roten, weshalb ich irgendwann mal auf das Cover aufmerksam wurde. Und Geschichten mit Tieren können ja nur Spaß machen, oder?

Naja. Hier war es leider nicht so der Fall.

 

Denn ich wurde absolut nicht mit Filou warm. Ich kenne den ersten (und auch den dritten) Band nicht, daher kann ich nicht sagen, ob Filou auch in den anderen Teilen der Reihe so rüberkommt, wie er es hier tut. Denn zum einen finde ich, dass er doch recht hochnäsig ist. Immer, wenn es ihm gut geht, dann reckt er arrogant sein Näschen nach oben und lässt sich feiern, auch, wenn er sich das nicht immer so recht eingestehen mag. Und zum anderen kann er sich nicht entscheiden: Will ich Essen, Trinken, eine sichere Unterkunft? Oder doch lieber Freiheit? Nicht nur einmal wird ihm ein gutes Leben angeboten, er nimmt es an, findet dann einen kleinen Makel und sagt dann: Ne, du, danke :D

Dann haut er einfach ab. Überhaupt kommt er mir wie eine Drama Queen vor und nicht nur einmal dachte ich mir: Muss das sein? Oder: Selbst schuld, du hättest ja auch einfach bleiben können.

So verlässt er dann auch seine Familie, obwohl das eigentlich total unnötig war. Denn er geht, weil er denkt: Ohne mich ist genug Platz in der Wohnung. Doch am Ende ziehen wohl alle um, dass er "Platz macht", war also einfach nur unnötig. Aber dazu hätte er länger als fünf Sekunden nachdenken müssen und das tut er wirklich nur sehr selten.

 

Was mich auch noch gestört hat, in welcher Inkonsistenz die Zeit vergangen ist. Mal vergehen nur ein paar Stunden, mal ein paar Tage oder gar ganze Wochen. Denn als Filou seine kleine Familie in diesem "heroischen" Akt verlässt, sind die zwei Kinder von ihm noch kleine Kätzchen. Doch als er seine Frau und eins seiner Kinder wiedersieht, ist es erwachsen, weshalb er seinen Sohn erstmal nicht wiedererkennt. Was aus dem anderen Kind geworden ist, keine Ahnung, ist wohl entweder von nem schwarzen Loch verschluckt worden oder in den Void aus Undertale gefallen und alle haben vergessen, dass es je existiert hat. Überhaupt fand ich es seltsam, dass sie wieder da sind, warum sind sie jetzt zurückgekommen? Warum nicht alle von ihnen? Das verstehe ich einfach nicht.

 

Die restlichen Charaktere waren für mich eher grau, wer am meisten rausgestochen ist, war der Mops Fidel. Auch wenn mir seine philosophische Ader doch hin und wieder auf die Nerven ging. Den Rest habe ich zum größten Teil wieder vergessen. Es gab auch mal einen kurzen Konflikt zwischen Filou und alten Bekannten, der wurde allerdings recht seltsam und langweilig gelöst. Was dann folgte, war auch ein wenig seltsam: Filou wurde dann erst auf eine seltsame Art respektiert, nur damit er dann zwei Wochen später (wahre Zeitangabe ist mir unbekannt) random wieder gehasst wird und abhauen muss. Das fand ich alles ziemlich anstrengend und hat dafür gesorgt, dass ich durchgehend nicht mit dem Buch warm wurde.

 

 

Fazit:

Ich habe mich während des Lesens hier und da erkundigt, das Buch ist bei den meisten Lesern total beliebt. Aber mich hat das Buch aus den oben genannten Gründen überhaupt nicht überzeugen können. Aber ich muss sagen, ich hab auch schlechteres gelesen. Nur, das Bedürfnis, mehr zu/über Filou zu lesen, ist bei mir überhaupt nicht vorhanden. Da fand ich z.B. das Buch "Bob, der Streuner" viel angenehmer. Naja, wem der erste Band gefallen hat, wird sicherlich auch der zweite Band hier gefallen. Mein Filou-Bedarf ist jedenfalls für immer gedeckt. Von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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