Montag, 4. Juli 2022

[Rezension #167] Das gefälschte Land

 

Titel: Das gefälschte Land

Autor*in: Maja Ilisch

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: -

Erschienen in (-): -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Drama, Action

Preis: € 25,00

Seiten: 582

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-608-96477-6

Verlag: Hobbit Presse

 

Klappentext:

Die Dämonen sind zurück - doch niemand weiß es. Unerkannt sitzen sie auf dem Königsthron, in der magischen Akademie und wer weiß wo noch überall, und umspinnen die Welt mit einem Netz aus Bosheit und Heimtücke. Wo Lügen regieren, hat die Wahrheit schlechte Karten, doch Prinz Tymur und seine Gefährten nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau. Nur der Kampf gegen den gemeinsamen Feind hält das zerbrechliche Band noch zusammen und das Wissen, dass sie niemand anderem trauen können. Wenn das ganze Land Neraval auf einer Lüge erbaut wurde, für was lohnt es sich dann überhaupt noch zu kämpfen?

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Da ich vor kurzem den zweiten und damit mittleren Band der Trilogie gelesen habe und der mir wie auch der erste Band recht gut gefallen hat, wollte ich unbedingt mit dem hier weitermachen. Auch das Buch hier habe ich erst als Abendbuch gelesen (sprich, immer ein wenig vor dem Schlafengehen), aber dann wurde die Neugier zu groß und ich habe auch diesen Band in einem Rutsch durchgelesen. Ich fand die Idee, dass im Königshaus, in der Akademie und auch unter den normalen Menschen Dämonen sind, ziemlich gut und auch überraschend. Und ich hatte mich auch die ganze Zeit über gefragt, wie sie das lösen wollen. Wie es danach dann weitergeht, wenn sie die Dämonen wirklich gestürzt haben.

Aber wie es genau dann ausgegangen ist, sowohl von der Story her, als auch mit den vier Hauptcharakteren, das hat mich leider nicht zu 100% überzeugt. Zwar gefällt mir das Ende und das Schicksal des einen oder anderen ist nachvollziehbar, irgendwo, dennoch hätte ich mir für zwei der vier Hauptcharaktere ein leicht anderes Ende gewünscht.

Doch bevor ich dazu komme, werde ich erst einmal zum Rest was sagen.

Dass sie keine guten Freude mehr mit Tymur werden können, ist klar und absolut nachvollziehbar und auch wenn man in diesem Band ebenfalls seine Perspektive sehen kann, so wird es nicht ganz klar, wie er jetzt nun drauf ist. Also mir war es jedenfalls nicht klar. Kann sein, dass es Absicht ist oder dass es einfach nur an mir liegt, da ich eher mit direkten Antworten arbeiten kann als mit indirekten. Auch finde ich es persönlich schade, dass es mit Tymurs Unverwundbarkeit nicht ganz erklärt wird, also was es damit auf sich hat. Das hätte mich schon interessiert und wenn es doch erklärt wurde, gut, das kann auch sein, dass ich das übersehen habe. Denn es gibt zwar einen Lösungsansatz, aber es wird nicht genau gesagt, ob nun was dran ist oder nicht. Und genau diese Unsicherheit verunsichert mich doch ein bisschen. Ich bin mir nicht sicher, was ich nun glauben soll oder nicht ...

Ansonsten, wie die ganze Story verlaufen ist, von Anfang des Buches bis zu dem Moment, in dem es zu dem Überfall auf das Königshasu kommt, das hat mir ziemlich gut gefallen. Wie die andere Akademie aufgebaut ist und dass die Elementarmagier nicht die ganze Zeit dort sind, sondern umherwandern und die Welt näher kennenlernen, das finde ich super. Den seltsamen Plan mit dem Dorf, mit dem sie die ersten Rebellen anheuern können, fand ich ein wenig daneben, aber solange es geholfen hat ... was es ja auch getan hat, sage ich da nicht viel dagegen.

Oder auch, dass Lorcan in der Lage ist, Magie zu lernen, fand ich sehr beeindruckend. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er in die Akademie der Elementarmagier zurückkehrt, immer mehr vom Stein zu Wasser wird und den Stein in seinem Körper loswird. Dass er sich endgültig von Tymur ablösen und ein neues Leben, vielleicht sogar eine neue Liebe anfangen kann. Wer weiß? Ich hätte es ihm nach allem, was er durch- und mitgemacht hat, gegönnt.

Wenn ich schon mal bei dem bin, was ich mir für Lorcan gewünscht hätte, kann ich auch gleich zu den Teilen der Geschichte übergehen, die mir persönlich nicht gefallen haben.

Zum einen ist es die Art, wie der Konflikt mit den Dämonen beendet wird. Die große Armee, so nenne ich das jetzt mal, stürmt das Königshaus, Tymur konnte vorher ein paar von ihnen töten, der Rest versammelt sich im Königssaal. Aber anstatt, dass es zu einem kleinen Kampf kommt, flüchten die Dämonen einfach in ihre Dimension und versuchen, alle anderen Anwesenden mit sich zu reißen. Sie können zwar fast alle flüchten, dennoch kam mir das ein bisschen schwach vor. Zu gerne hätte ich gesehen, wie Lorcan den Kampf mit dem König sucht und gewinnt; oder in Zusammenarbeit mit Tymur und/oder Kevron. Dass die sich vom Staub machen, kommt mir wie ein geschenkter und langweiliger Sieg vor. Da wird die ganze Zeit Spannung aufgebaut, die Armee aufgepeitscht, nur, damit am Ende quasi ein Stöpsel gezogen wird.

Die Tatsache, dass die Dämonen aus der Akademie einfach verschwunden sind und dann auch noch random Ililiané aufgetaucht ist, fand ich auch etwas seltsam.

Zum anderen find ich es schade, wie die Geschichte für Enidin und Lorcan endet. Dass sich Enidin opfert, ich weiß noch nicht so ganz recht, ob das zu ihr passt, das kam doch ziemlich aus dem Nichts für mich. Finde es aber auch heldenhaft. Nur ob das wirklich für immer hilft, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Was, wenn es den Dämonen gelingt, die Verbindung wiederherzustellen? Wer kümmert sich dann darum? Hatte eigentlich gedacht, dass sie vielleicht in die Akademie zurückkehrt und vielleicht sogar ihren Vater mal kennenlernt ...

Und das mit Lorcan finde ich auch schade. Dass das eine Falle war, die Tymur ihm dort gestellt hatte, war mehr als offensichtlich und ich frage mich, warum Lorcan darauf reingefallen ist. Immerhin müsste er Tymur doch besser kennen. Hier wirkt es ein bisschen so, als hätte die Autorin ihn das extra vergessen lassen, damit Tymur den Kill noch bekommen kann. Finde es sehr schade, er hätte ein neues Leben als Elementarmagier echt viel besser verdient ...

Um Tymur ist es mir nicht schade und auch ich am Anfang noch etwas unsicher war, ob er wirklich sterben soll oder nicht, fand ich die Art, wie er dann doch gestorben ist, sehr amüsant. Einzig und allein Kevron hat ein schönes Ende und eine klasse Charakterentwicklung bekommen - gut, Enidin und Lorcan auch.

Also ja, das "Ende" der Dämonen wie auch die zwei traurigen Enden zwei tapferer Helden vermiesen mir das Buch ehrlich gesagt ein bisschen. Da fühlt sich die Fanfiction-Autorin in mir angesprochen XD

Manche Momente haben sich beim Lesen ein bisschen gezogen, aber das fand ich dagegen ok. Überflüssig kam mir nichts vor, nur die eine oder andere Stelle hätte gerne ein bisschen kürzer sein dürfen.

 

Fazit:

Ja, der Band ist nicht so perfekt, aber als Abschluss doch ziemlich gut, würde ich sagen. Dennoch kann ich hier dieses Mal keine fünf Sterne geben, dazu stören mich die oben erwähnten Punkte dann doch zu sehr ... daher bekommt das Buch von mir ingesamt vier Sterne und die gesamte Reihe bekommt von mir eine Leseempfehlung.

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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