Sonntag, 21. August 2022

[Rezension #171] Nate plus One

 

Titel: Nate plus One

Autor*in: Kevin van Whye

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: Nate plus One

Erschienen im Vereinigten Königreich: 2022

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Gay Romance, Drama, Slice of Life

Preis: € 10,50 | UK £ 7.99

Seiten: 250

Sprache: Englisch

ISBN: 978-0.241-56780-7

Verlag: Penguin Random House Children's UK

 

Inhalt:

Nate Hargraves - stage-shy singer-songwriter - is totally stoked for his cousin's wedding in South Africa, an all-expenses-paid trip of a lifetime. Until he finds out his sleazeball ex-boyfriend is also on the guest list.

Jai Patel - hot-as-hell high school rock-god - has troubles too. His band's lead singer has quit, just weeks before the gig that was meant to be their big break.

When Nate saves the day by agreeing to sing with Jai's band, Jai volunteers to be Nate's plus-one to the wedding, and the stage is set for a summer of music, self-discovery, and simmering romantic tension. What could possibly go wrong ...?

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch habe ich zusammen mit ein paar anderen Büchern spontan vor ein paar Wochen gekauft, zum einen, weil ich mal Lust auf englische Romane hatte. Zum anderen, weil ich auch mal wieder Lust auf ein Gay Romance Buch hatte und damit würde ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Auch fand ich das Cover ziemlich ansprechend und diese Meinung hat sich bis heute auch nicht geändert.

Was allerdings die Story hinter dem Cover angeht, da hat sich meine Meinung leider verändert.

Denn die Geschichte ist leider nicht so gut geschrieben, ich es anhand der Beschreibung vermutet hätte. Irgendwie klang es nach Strangers to Lovers, dabei war es ganz klar Friends to Lovers. Normal würde mich das nicht stören, aber ich hatte mich auf was komplett anderes eingestellt. Auch dachte ich, dass der Musikwettbewerb mehr im Vordergrund des Geschehens spielen würde, allerdings kam er viel zu kurz. Doch dazu später, denn hier gab es einen Punkt, der mich doch ziemlich gestört hat.

Jedenfalls, es wirkt ein bisschen so, als wollte der Autor unbedingt gewisse Punkte in dem Buch drin haben, wusste aber nicht so richtig, wie er sie umsetzen sollte. Da ist zum einen das Drama um das Bandmitglied, dass von heute auf morgen seine Freunde im Stich lässt und die Band wechselt, außerdem nimmt er auch noch einen ihrer besten Lieder mit, um es in der neuen Band zu benutzen. Schon ziemlich schmutzig, wenn man mich fragt. Dann ist da noch die Sache mit Nate und seinem Ex, der ihn einfach von heute auf morgen geghostet hat. Auch keine schöne Sache. Das wird dann zwar aufgeklärt, aber ich fand die Begründung trotzdem irgendwie Müll. Irgendwie war die Begründung von der Art her etwas, was ich gefühlt in 1000 Serien, Büchern usw gesehen habe, etwas, was man vielleicht sogar hätte lösen können, wenn der Ex den Mund aufbekommen hätte. Aber gut, er ist wie die beiden Hauptcharaktere ein Teenager und damit kein sonderlich rational denkendes Wesen, daher kann ich schon irgendwie nachvollziehen, dass ein echter Teenager in der Situation genauso reagieren würde.

Und was die Liebesgeschichte zwischen den beiden angeht, ich finde es schön, wie sie sich entwickelt hat und dass es ganz normale Reaktionen gibt (leider auch homophobe, was ich ein wenig schade finde, aber auch das gibt es leider in unserer Gesellschaft). Nur irgendwie musste da jetzt unbedingt ein Drama her, weshalb es zu einer in meinen Augen unnötigen Szene kam, aber yay, Hauptsache, das Drama wird bedient. Auch, wie einer der beiden Hauptcharaktere darauf reagiert, kommt mir ein bisschen überzogen vor. Naja, sie können es am Ende dann doch noch klären und es ist alles wieder in Ordnung.

Ok, das klingt doch eigentlich ganz nett, mal von dem unnötigen Drama abgesehen. Gut, ich hatte schon Drama kommen sehen, aber nicht, wie es kommen würde und was es sein würde. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Nates homophober Onkel irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme machen würde. Dass die Quelle für das Drama allerdings in Form von Nates Exfreund kommen würde, habe ich nicht kommen sehen. Dabei hätte ich das mit dem Onkel noch mehr verstanden, wenn sich danach die gesamte Familie auf Nates Seite stellt und ihn unterstützt. Zwar kam es dazu, aber nur in einer abgespeckten Version. Und ab einem gewissen Punkt spielt der Teil der Story auch irgendwie keine Rolle mehr ...

Aber ich komme jetzt zu den zwei Punkten, die mich an der Geschichte am meisten stören. Punkt Nummer eins ist, wie die Geschichte erzählt wurde. Irgendwie liest es sich nicht wie eine flüssige Geschichte. Insgesamt besteht das Buch aus 35 Kapitel und jedes davon ist so um die 5-7 Seiten lang. Allerdings schließt sich nicht ein Kapitel an das nächste dran, zumindest vom Gefühl her, sondern es ist nur eine Ansammlung von Momenten, die gerade passieren. Es werden gerne mal Türen geöffnet und in dem gleichen Kapitel auch sofort wieder geschlossen, was das Ganze etwas gehetzt wirken lässt. Das hat mich beim Lesen doch ein bisschen genervt und dafür gesorgt, dass ich mit den Charakteren nur so semi mitfühlen konnte. So richtig berührt hat mich keiner von ihnen.

Der zweite Punkt ist die Aufteilung der Geschichte. Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, der Wettbewerb würde vor der Reise nach Südafrika stattfinden. Aber nein, hier hatte ich mich geirrt. Auch dachte ich, dass die beiden Sachen so jeweils 50% der Story ausmachen würden ... stattdessen sind es gefühlt 80% die Reise, 10% der Wettbewerb und 10% noch den Kram außenrum. Der Wettbewerb wurde irgendwie lieblos ins Ende gedrückt und man erfährt auch gar nicht, wie es ausgeht. Es ist schön, dass Nate sein Lampenfieber überwinden konnte und dass es ihm egal ist, wer gewinnt. Mir als Leserin, die sich die ganze Zeit über gefragt hat, welche Band denn am Ende gewinnen würde, bleibt ohne eine Antwort zurück. Man kann doch nicht über das Buch über eine Spannung aufbauen, ohne diese aufzulösen, das geht doch nicht?! Und es ist auch nicht wirklich offensichtlich, wer gewinnt, finde ich jedenfalls ...

Der Schreibstil ist recht angenehm und auch einfach, es gab nur einzelne Wörter, die ich nicht kannte, aber so gut wie immer aus dem Kontext heraus mir erklären konnte. Aber die Story an sich ist so ganz ok geschrieben worden, nicht sonderlich langweilig, aber auch nicht extrem spannend. Irgendwie zwischendrin.

 

Fazit:

Das ist für mich ganz klar eines der Bücher, die man einmal liest und dann nie wieder. Das werde ich auch machen, irgendwann mal das Buch sehen und mir denken: Achja, ich glaub, das hab ich auch mal gelesen. Irgendwas mit zwei Teenager Boys und Liebe und Musik oder so ...

Joah, es ist ganz nett, aber mehr auch irgendwie nicht. Warum ich es durchgelesen habe? Naja, ein bisschen neugierig war ich schon, ob und wie sich das mit dem Onkel entwickeln wird; aber dann kam es ja doch anders. Von mir bekommt das Buch drei Sterne.

 

 

 

 

 


Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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