Titel: Hab' keine Angst mein MĂ€dchen
Autor*in: Sigrid Hunold-Reime
Erschienen in Deutschland: 2013
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Ăbersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Slice of Life, Mystery
Preis: € 5,90
Seiten: 274
Sprache: Deutsch
ISBN:978-3839213476
Verlag: UrsprĂŒnglich Gmeiner-Verlag, das hier ist eine genehmigte Lizenzausgabe des Verlages EDITIONNOVA GmbH
Inhalt:
Michelle kommt nicht ĂŒber den Tod ihrer Schwester hinweg und ĂŒberlĂ€sst nichts mehr dem Zufall. Sie plant ihr Leben bis hin zur Partnerwahl und der Geburt der zwei Kinder. Um sie zur Besinnung zu bringen, verzaubert sie die Freundin ihrer Mutter: Im Körper einer alten Frau wird sie zur Ruhe gezwungen. Aber der Zauber hat seine TĂŒcken. Michelle landet in einem Pflegeheim fĂŒr Demenzkranke. Dort lernt sie die 82-jĂ€hrige Magdalene kennen. Die will den Mörder ihres Mannes stellen. Michelle flĂŒchtet mit ihr ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ok, ich weiĂ ehrlich gesagt nicht, was ich hier erwartet habe. Ich habe das Buch vor mehreren Wochen im Woolworth fĂŒr zwei Euro bekommen und ich habe ehrlich gesagt bisher kaum bis gar keine guten Erfahrungen mit BĂŒchern gemacht, die ich dort gekauft habe. Also nicht Woolworth speziell, sondern so Billig-RamschlĂ€den an sich. Die meisten BilligbĂŒcher habe ich damals beim Kik gekauft und bin so gut wie immer enttĂ€uscht worden. Naja, ich dachte mir, anderer Laden, vielleicht habe ich ja dann mehr GlĂŒck?
Spoiler: Nein, hatte ich nicht. Die Beschreibung hinten auf dem BuchrĂŒcken klang schon ziemlich schrĂ€g, als ob das Buch nicht genau wĂŒsste, was es sein möchte oder in welchem Genre es sich zugehörig fĂŒhlt. Die erste HĂ€lfte klingt nach Magie, Mystery; doch der Teil mit Magdalena klingt, als wĂŒrde der Roman von Mystery zu Krimi rutschen. Ich fand, dass das ziemlich seltsam klingt, aber ich wollte mich darauf einlassen und schauen, wie das Ganze sich denn entwickelt. Zwar fand ich, dass der Krimiteil etwas unpassend klang, ĂŒberflĂŒssig, aber ich dachte mir auch, wenn es gut gemacht ist, warum nicht?
Wieder Spoiler: Nein, ist es nicht. Anstatt dass man aus den zwei verschiedenen Zutaten einen interessanten Kuchen gemacht hÀtte, kam ein komischer Brei raus, der nach nichts besonderem schmeckt und selbst nach dem Backen nichts gutes ist.
Man wird recht schnell in die Story geworfen und zusammen mit Michelle mit der Tatsache konfrontiert, dass die Freundin der Mutter angeblich einen Zauber ausgesprochen hat. Nun ja, der Leser, Michelle kann es lange nicht verstehen. Zwar ist sie von einer Sekunde auf die nĂ€chste in dem Körper einer alten Frau und alle können das sehen, nur sie nicht. Sie selbst hat nur die körperlichen Gebrechen, die Schmerzen und sie ist schnell erschöpft, aber wenn sie in den Spiegel sieht, sieht sie immer noch ihr 40jĂ€hriges Ich und nicht die 84jĂ€hrige, die sie jetzt sein sollte. Oft genug findet sie eine ErklĂ€rung, warum gerade ihre Sicht so schlecht ist oder ihre Beine so schmerzen, was irgendwann recht nervig wird. Es wĂ€re besser gewesen, hĂ€tte sich ihr Aussehen auch fĂŒr sie verĂ€ndert, dann hĂ€tte sie die Verwandlung schneller kapiert und damit arbeiten können.
So entsteht nur viel Verwirrung, die irgendwann total nervig ist.
Ăberhaupt ist die Story ziemlich verwirrend: Ist sie jetzt durch die Zeit gereist oder nicht? Am Ende wird gesagt, nein, du bist einfach nur Ă€lter gemacht worden Michelle, aber alles ist so gleich wie vorher. WĂŒrde auch erklĂ€ren, warum Magdalena noch immer auf ihrer Couch hockt, nachdem der Zauber vorbei ist. Doch warum war die Wohnung dann optisch anders? Wo kamen die erwachsenen Kinder her? Wurden die auch alle Ă€lter gemacht? Es gibt im gesamten Buch keine ErklĂ€rung und als Leser einfach nur verwirrt in der Ecke zurĂŒckgelassen. Total nervig.
Was auch seltsam ist, ist der Fall rund um Magdalenas Mann. Ich dachte, er wĂ€re erschossen worden oder vergiftet. Aber nein, er wurde mit seiner Spinnenphobie umgebracht. Sie ist zwar dank eines geheimen Fensters eine Zeugin, aber der böse Neffe hat die SanitĂ€ter lockerflockig davon ĂŒberzeugen können, dass es nur ein Unfall war und dass Magdalena Alzheimer hĂ€tte. Dass das so einfach gehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Jedenfalls gibt es leider keine Beweise dafĂŒr, dass der Neffe es getan hat und so kommt Michelle auf die einzige Lösung: Magie regelt es! Sie bittet die Freundin der Mutter, den Neffen zu verzaubern, damit er glaubt, er hĂ€tte kein Geld mehr auf dem Konto und wĂ€re beraubt worden. Am Ende sorgt sie damit sogar, dass er in der Geschlossenen enden wird und da es ein Zauber ist, den nur der Verzauberte lösen kann (?), wird es auch fĂŒr ihn keine Heilung geben. Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll.
Was ich weiĂ, ist, dass dieser Teil mit dem Mord und dem Neffen so absurd ist, das hĂ€tte man auch weglassen können, und es hĂ€tte wenig in der Story gefehlt. Höchstens der Teil, warum Magdalena mit Michelle ĂŒberhaupt flieht, aber man könnte auch sagen, sie hat Mitleid mit Michelle oder keine Lust auf den Ort, an dem sie abgeschoben wurden und hilft ihr deshalb bei der Flucht.
Was man auch ruhig hĂ€tte weglassen können, sind die komischen Interviews, die es am Ende jedes Kapitels gab. Ich dachte zuerst, das wĂ€re die Meinung der Protagonistin ĂŒber das Thema Ălter werden, aber ich hab dann irgendwann gemerkt, dass hier irgendwelche Leute dazu befragt wurden. Hat mich in den ersten Kapitel immer wieder rausgebracht und sie hatten auch absolut keinen Mehrwert fĂŒr die Geschichte. Also wirklich keinen.
Was auch ein bisschen genervt hat, war Michelles Hintergrundgeschichte und was da alles passiert ist, kam mir auch ein bisschen zu viel vor, aber der Teil hatte wenigstens einen ziemlich groĂen Bezug auf die Geschichte. Bzw spielte dafĂŒr eine sehr, sehr groĂe Rolle.
Fazit:
Jetzt stellt sich natĂŒrlich die Frage: Warum habe ich das Buch gelesen? Hatte ich gehofft, dass es besser wird? Wollte ich wissen, ob und wie Michelle den Zauber lösen kann? Irgendwie schon, ja. Aber der gröĂte Grund, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe, ist, dass ich fĂŒr meine ABC-Challenge noch ein Buch brauche, dessen Titel mit H anfĂ€ngt. HĂ€tte ich das bereits, hĂ€tte ich das Buch vermutlich eher abgebrochen. Das und die Tatsache, dass es recht dĂŒnn ist und man recht schnell durchkommt, haben dem Buch geholfen.
Von mir bekommt es insgesamt zwei Sterne und es ist mir eine weitere Lektion, in Billig-RamschlĂ€den einfach die Finger von den BĂŒchern zu lassen.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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