Mittwoch, 26. Oktober 2022

[Rezension #180] Italienische Verbrechen

 

Titel: Italienische Verbrechen

Autor*in: Alessandra Bach

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Drama

Preis: € 4,99 [E-Book] | € 17,00 [Taschenbuch]

Seiten: 350 (Printausgabe)

Sprache: Deutsch

ISBN: 9783492989169

Verlag: Piper

 

Inhalt:

Der Lebemann Camillo Torrani möchte seine Villa am Gardasee renovieren. Die unverheiratete BĂŒrgermeisterin Rossana, fĂŒr die Camillo in der Öffentlichkeit den Vorzeigemann spielt, möchte die Villa ebenfalls in ihrem alten Glanz sehen. Denn das Örtchen Riva del Garda soll fĂŒr die Sommersaison so attraktiv wie möglich sein. Blöd nur, dass sich ausgerechnet jetzt der Commissario Francesco Tedesco mit dem vier Jahre zurĂŒckliegenden mysteriösen Fall des verschwundenen BĂŒrgermeisters beschĂ€ftigt. Und kaum stochert der Kommissar in alten Akten, schon geschieht ein Mord …

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ich muss zugeben, meine grĂ¶ĂŸte Absicht, dieses Buch zu lesen, war wegen der ABC-Challenge und die Tatsache, dass ich so gut wie kein Buch mit I als Anfangsbuchstaben auf meinem SuB habe. Das einzige Buch, dass dort mit einem I anfĂ€ngt, ist allerdings ein dicker Schinken. Und da ich jetzt nicht mehr so viel Zeit habe, habe ich mich fĂŒr das Buch hier entschieden. NatĂŒrlich nicht blind, ich hab mir vorher natĂŒrlich die Beschreibung durchgelesen. Sie klang nach einem interessanten Krimi, weshalb ich mir das Buch dann auf meinem Tolino gekauft habe. Aka ich habe es als E-Book geholt.

Naja, leider war das hier wieder einer der FÀlle, bei denen ich sagen muss: Da war die Beschreibung besser, als es dann der tatsÀchliche Inhalt war. Zwar kommt man mit dem Prolog schnell zur Sache, aber danach wird es lange Zeit eher uninteressant. Genauer gesagt wird es nie so richtig spannend und man kann das Buch in zwei Teile aufteilen.

Der erste Teil, ich nenne ihn mal "Hausumbau-Arc" und es geht im Grunde fast nur darum. Camillo Torrani möchte, wie bereits im Inhalt erwĂ€hnt, seine Villa renovieren. Klar, damit hatte ich gerechnet. Dass diese ganze Sache jedoch die erste BuchhĂ€lfte in Beschlag nimmt, was dafĂŒr sorgt, dass der "Krimi-Arc" erst im zweiten Teil des Buches auftaucht bzw erst ab der zweiten HĂ€lfte anfĂ€ngt zu existieren. Nun, damit hatte ich nicht gerechnet. Man erfĂ€hrt etwas ĂŒber die Herkunft und Familien/Angehörigen der beiden Arbeiterinnen, die Camillo anheuert, aber das spielt danach keine Rolle mehr. Danach geht es lange nur noch um den Umbau; und die naive SchwĂ€rmerei einer der beiden. Dass das Ganze auf einem MissverstĂ€ndnis beruht, was lange Zeit keiner aufdecken will (um sie nicht zu verletzen?), macht es besonders nervig. So wird sie zu einem nervigen Teenie, der fast nichts anderes im Kopf hat und somit zu komischen Schlussfolgerungen kommt.

Zum Beispiel verteilt ein anderer Charakter Drohbriefe, sie jedoch denkt, dass es irgendwelche Exklusiveinladungen fĂŒr ein Konzert ihres Schwarms sind. Zwar hilft das rein zufĂ€llig den Ermittlern, macht es aber nicht weniger seltsam und nervig. Sowas erwarte ich in einem Eberhoferroman oder einem von Iny Lorentz, aber sonst? Eher weniger.

Der Krimiteil war irgendwie nicht so spannend, wie ich gehofft hatte. Mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet, aber die passierte irgendwie einfach so. Total unaufregend. Klar, reale Ermittlungen haben nicht so viel an Spannung, wie es TV- oder Buchkrimis haben. Aber ganz ehrlich, wenn ich einen realistischen Krimifall lesen will, dann lese ich ein True Crime Buch. Bei einem Unterhaltungsroman zu einem fiktiven Verbrechen erhoffe ich mir dann doch etwas weniger Realismus und mehr Spannung.

Mit den Charakteren wurde ich auch nicht warm, mit keinem von ihnen. Irgendwie war es hier wieder eine graue Masse und ich hatte lange Probleme, Charaktere mit Àhnlich klingenden Namen auseinander zu halten. Oft musste ich mich am Text entlanghangeln oder aus dem Kontext heraus erkennen, wer jetzt eigentlich grad gemeint war.

Was mich aber am meisten genervt hat, war der Aufbau der Geschichte. Normal finde ich es cool und interessant, wenn ein Buch aus mehreren Perspektiven besteht, wenn man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln verfolgen kann. Aber ich mag es auch, wenn diese gekennzeichnet werden. Ich weiß jetzt nicht, wie es bei der Printausgabe ist, ob es da einfacher zu erkennen ist, weil es da besser aufgebaut ist. Bei meinem E-Book ist es so, dass die Sicht von einem Charakter zu einem anderen einfach mit dem nĂ€chsten Absatz wechselt. Oft genug bin ich darĂŒber gestolpert und habe mich gewundert, warum auf einmal etwas ganz anderes beschrieben wird oder im Fokus liegt also noch im Absatz davor. Oder ich habe mich gedanklich so auf die Story des Absatzes davor reinversetzt, dass mich der abrupte Szenen- und Personenwechsel rausgebracht hat. Was zusammen mit der Charakterverwechselung oft nicht so spaßig war.

Ich hĂ€tte es besser gefunden, wenn die ganzen Charakterwechsel irgendwie gekennzeichnet worden wĂ€ren. Dann hĂ€tte es mich beim Lesen nicht so gestört. Einfach nur AbsĂ€tze machen, und darauf hoffen, dass es der Leser kapiert, nein. Ich habe den Fehler zwar auch gemacht, aber habe ihn korrigiert. Und ich kann jetzt auch viel mehr verstehen, warum es jemanden nerven kann. Wobei es in meinem Fall "nur" eine Fanfiction war und kein Buch, welches man fĂŒr Geld im Laden bekommen kann.

Das Einzige, was ich an dem Buch lustig fand, war, wenn ein bayerischer Begriff erklĂ€rt wurde, weil eine der beiden Handwerkerinnen aus Bayern kommt. Ich selbst komme auch aus Bayern, und klar, das Buch gibt es deutschlandweit. Dennoch fĂŒhlt man sich als Bayer seltsam, wenn man mitten im Lesetext einen Begriff aus dem eigenen Bundesland erklĂ€rt bekommt. Zumindest geht es mir so^^°

Da wÀre ein Glossar am Ende des Buches auch irgendwo besser gewesen.

 

Fazit:

Dass ich das Buch trotzdem zuende gelesen habe, obwohl ich es durchwegt nur meh fand, lag zum einen daran, dass es mein Abendbuch war. Da gibt es wenig, dass mich ablenken kann und ich kann da auch nicht viel machen, als zu lesen, bevor es dann ins Reich der TrĂ€ume geht. Zum anderen lag es daran, dass ich das Buch eben fĂŒr die ABC-Challenge benötige und da habe ich mich dann einfach durchgekĂ€mpft. Unter anderen UmstĂ€nden hĂ€tte ich das Buch vermutlich irgendwo abgebrochen. Von mir bekommt das Buch ingesamt zwei von fĂŒnf Sternen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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