Dienstag, 24. Januar 2023

[Rezension #199] Felix Ever After

 

Titel: Felix Ever After

Autor*in: Kacen Callender

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: Felix Ever After

Erschienen in den USA: 2020

Übersetzer*in: Maike Hallman

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Young Adult, Gay Romance, Drama, Slice of Life

Preis: € 8,99 [eBook] | € 18,00 € [Gebundenes Buch]

Seiten: 363 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: ‎ 9783736316980

Verlag: LYX

 

Inhalt:

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zuasmmen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich so ziemlich gar nichts darüber. Nur, dass es ziemlich beliebt war und halt das, was der Rückentext dazu sagt. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das Buch hier zusammen mit "High Hopes" im Mai 2022 zufällig beim Stöbern im Buchladen gefunden und dachte mir dann: Ja, warum nicht? Allerdings kam ich erst jetzt dazu, es zu lesen. Naja, eher gesagt verschlingen, das passt hier eher.

Auch wenn ich selbst nicht in Felixs Haut stecke (da ich Cis bin), konnte ich mir trotzdem sehr gut vorstellen, wie er sich in manchen Dingen gefühlt hat. Dass er sich unsicher wegen seiner Identität ist, und erstmal versucht herauszufinden, wer er eigentlich ist. Dass er trans ist, weiß er, aber sonst? Seine Gedanken kann ich nachvollziehen, da ich mir oft auch selbst nicht sicher bin, wer oder was ich nun eigentlich bin. Seinen Weg, wie er versucht sich zu entdecken und gleichzeitig die Ängste, die Selbstzweifel und das Gefühl, dass solche Gedanken vllt falsch sein könnten, weil die meisten das instinktiv wissen, war alles greifbar und verständlich.

Genauso ging es mir, als er sich wegen seinen vielen Gefühlen bezüglich seiner Mitmenschen nicht sicher war und auch, als er herausfinden wollte, wer ihm das mit der Ausstellung angetan hat. Wie gesagt, ich bin Cis, aber jedes Mal, wenn er gedeadnamt wurde oder wenn ihm sonst irgendein transfeindlicher Kram passiert ist, da hat er mir dann immer Leid getan. Dass ihn das so mitnimmt, war dann vollkommen klar. Dafür fand ich die positiven Reaktionen seiner Freunde super und dass sie immer hinter ihm standen und gezeigt haben: Das geht ja mal absolut gar nicht.

Die ganze Zeit saß ich da und hab mir auch überlegt: Wer könnte es gewesen sein? Und warum?

Überhaupt fand ich die meisten Charaktere ziemlich überzeugend, die Teenager waren am Ende Teenager, getrieben und verwirrt durch Hormone, neue Lebensumstellungen und der Tatsache, dass sie sich ihre ersten Wege in die Welt der Erwachsenen ebnen müssen. Aber auch, dass man als Erwachsener noch viel zu lernen hat. Die Entwicklung, die sein Vater zum Beispiel durchmacht, kommt mir auch realistisch vor. Mir kommt (leider) vieles hier sehr realistisch vor. Dass sich seine Mutter das ganze Buch über nicht meldet, finde ich dagegen traurig und klar, das gehört mehr ins Reich der Spekulationen, aber ich befürchte, dass sie die Familie wegen Felix verlassen hat. Was ich richtig abartig finde, dass sie das getan hat.

Für Felix freue ich mich dagegen am Ende, wie sich das alles aufgelöst hat und welche Antworten er auf seine Fragen gefunden hat.

In dem Buch wird durchwegt gegendert, sprich "Freund:innen" etc, aber das hat mich beim Lesen nicht gestört, da ich es mittlerweile gewohnt bin. Fand es höchstens ein bisschen seltsam, dass auch in allen Dialogen gegendert wurde, da ich das aus meiner eigenen Umgebung her nicht kenne, aber hey, meine Umgebung spiegelt nicht die gesamte Realität wieder. Daher hat es mich dann recht schnell nicht mehr irritiert oder gestört.

Was ich auch super finde, ich habe ja die Hardcover-Version und unter dem Schutzumschlag ist das schöne Bild mit Felix ebenfalls zu sehen. Oft sind die Bücher unter dem Schutzumschlag recht simpel gehalten und da ich das Buch stets zum Lesen "ausziehe", habe ich oft von dem schönen Bild nichts. Hier konnte ich es aber auch ohne Umschlag sehen, was ich klasse finde. Ganz am Ende gibt es auch ein Glossar, in welchem man über das eine oder andere Wort informiert wird, wenn man sich damit nicht auskennt oder nicht genau weiß, was damit am Ende gemeint ist. Das Einzige, was ich noch am Ende vermisst habe, ist die Aufklärung, ob er das Stipendium nun bekommt oder nicht, das wird am Ende offen gelassen >_<

 

Fazit:

Ein weiteres Buch, das ich an zwei Abenden geradezu verschlungen habe. Ich habe mit Felix gelitten, gehofft und mich auch gefreut, wenn ihm etwas gutes widerfahren ist. Er will einfach nur herausfinden, wer er ist und ein glückliches Leben führen, so wie eigentlich jeder andere Mensch auch! Ich bin meinem damaligen Ich echt dankbar, dass ich dem Buch damals eine Chance gegeben habe. Wie gesagt, ich wusste nichts darüber, außer, dass es auf positive Art sehr beliebt ist. Dass ich erst jetzt dazu gekommen bin, hat den einfachen Grund: Es lag zu tief auf meinem SuB und ich hab mich davor eher auf andere Teile davon konzentriert.

Jedenfalls, von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine Leseempfehlung! Achja und gönnt euch, wenn ihr es könnt, die Hardcoverversion. Nicht nur, weil sie wie erwähnt auch ohne Schutzumschlag schön aussieht, das Buch liegt auch sehr angenehm in den Händen.

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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