Titel: Everlove
Autor*in: Tanya Byrne
Erschienen in Deutschland: 2022
Originaltitel: Afterlove
Erschienen in den USA: 2021
Übersetzer*in: Stefanie Frida Lemke
Weitere Informationen:
Genre: Lesbian Romance, Slice of Life, Drama, Mystery
Preis: € 16,00 [D] | € 16,50 [A]
Seiten: 511
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7373-5980-1
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag GmbH
Inhalt:
Autoscheinwerfer! Das Letzte, was Ash hört, ist das Knacken der Windschutzscheibe. Sie zerspringt in Tausende von Scherben, die in der Luft hängen wie Sterne. Ash stirbt - mitten in ihrer eigenen Liebesgeschichte. Doch ihre Liebe zu Poppy ist viel zu groß, um so abrupt zu enden. Für Ash ist klar: Sie muss den Tod überwinden, um Poppy wiederzusehen.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Bevor ich über den Inhalt des Buches rede, will ich zwei Sachen ansprechen.
Zum einen ist das der Unterschied zwischen dem deutschen Titel und der Originalversion. So wirklich kann ich nicht verstehen, warum man den englischen Titel durch einen anderen englischen Titel ersetzt hat. Klar, der deutsche Titel passt meiner Meinung nach auch zhiemlich gut, aber das Umändern hätte ja nicht sein müssen. Vielleicht wurde das so entschieden, weil es im Deutschen das Wort "After" auch gibt, auch wenn es nicht so oft verwendet wird. Dachte der deutsche Verlag vielleicht, dass die Leute denken, dass das nicht "Afterlove", sondern blöd gesagt "Popoliebe" heißen könnte? Hab jetzt spontan nichts dazu finden können ... naja, kann man nicht ändern^^°
Zum anderen gefällt mir das Aussehen des Buches, all das ganze Lila und Rosa lässt das Buch sehr hübsch aussehen. Gut, vielleicht liegt es daran, dass ich die Erstausgabe mit Farbschnitt erwischt habe. Der Farbschnitt war nebem dem Cover auch das erste, was mir am Buch aufgefallen war. Überhaupt gefallen mir all diese Bücher, die nun mit Farbschnitt kommen, zumal diese auch viel besser aussehen als damals. Ich hatte früher schon mal ein Buch, das sowas hatte, aber die Tinte (?) hat die Seiten zusammenkleben lassen, so dass ich sie zum lesen oft auseinanderreißen musste und am Ende hatte man vom Motiv nicht mehr viel gesehen. Und ich weiß auch endlich, wie das heißt: Farbschnitt. Was ich auch super fand, waren die Trennzeichen zwischen den Absätzen. Während Ash noch lebt, sind es kleine Herzen, doch nach ihrem Tod sind es kleine Sensen. Schönes Detail!
So, nun zurück zum Buch. Neben dem schönen Aussehen des Buches war ich auch neugierig auf den Inhalt, denn Lesbian Love lese ich immer sehr gerne. Hab nur immer noch das Gefühl, dass davon nicht so viele Bücher in den Bücherläden stehen/liegen, wie bei Hetero oder Gay Romance. Jedenfalls, das Buch hier habe ich gefunden (wenn auch recht zufällig) und bin dann auch recht bald dazu gekommen, es zu lesen.
Es war ein wirklich süßes und ruhiges Buch, wenn man mal von der Sterbeszene absieht. Die Beziehung zwischen Ash und Poppy hat sich so natürlich, so ungezwungen und schön angefühlt. Auch fand ich Ashs Familie sehr interessant, finds nur schade, dass man von ihnen nicht so viel zu sehen bekommen hat.
Das Konzept der Sensenmädchen, dass immer die letzte Person, die am Ende des Jahres stirbt, zum Sensenmädchen oder Sensenjungen wird, das ist mal was komplett anderes. Und auch, dass sie keine andere Aufgabe haben, als verstorbene Menschen zu Charon zu führen, das finde ich gut. Ist neu und erfrischend. Dass niemand weiß, wohin Charon einen bringt, und ob man wirklich dort ankommt, wo man sich wünscht anzukommen... das ist halt das Geheimnisvolle und Reale. In der Realität weiß auch keiner so genau, was mit einem nach dem Tod passiert. Wohin man kommt, ob man überhaupt irgendwo hinkommt und wie sich das anfühlt.
Wie das Buch dann geendet ist, da musste ich schon ein paar Seiten zurückblättern, weil ich es nicht glauben konnte oder wollte. Aber das ging mir bei Ashs Todeszene genauso, ich konnte nicht glauben, wie schnell es ging. Bei beiden Fällen habe ich hin und zurückgeblättert, dachte, ich habe vielleicht irgendein Detail übersehen ... aber nein, das habe ich nicht. Es ist wie im echten Leben, da kann es auch von einer Sekunde auf die andere passieren, was schon unheimlich ist.
Das einzige, was ich nicht ganz verstanden habe, ist, warum die Sensenleute ausgerechnet in einer Buchhandlung leben, aber hey, mir als Bücherwurm würde das sogar ziemlich gut gefallen.
Apropos gefallen, das Buch ist kein Meisterwerk, aber das muss es auch nicht sein. Es ist ein ziemlich entspanntes und gemütliches Buch, ohne negative Konflikte oder toxische Personen, die den Charakteren alles vermiesen wollen. Das war mal eine nette Abwechslung und die fand ich sehr schön.
Fazit:
Das Buch mag nicht so arg aufregend gewesen sein und dennoch habe ich die ganze Zeit mit Ash und Poppy mitgefiebert. Habe mich gefragt, wie das zwischen den beiden ausgehen wird. Zwar ist das Ende ein wenig offen, aber ich konnte mir trotzdem denken, wie es mit den beiden weitergehen wird. Gut, vielleicht ist es auch nur meine Hoffnung, das könnte es natürlich auch sein. Wie dem auch sei, das Buch gefällt mir und es hat mich super unterhalten. Von mir bekommt es insgesamt vier Sterne und ich werde es definitiv behalten.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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