Freitag, 8. Dezember 2023

[Rezension #252] Der Kleine Prinz

 

 

Titel: Der Kleine Prinz

Autor*in: Antoine de Saint-Exupéry

Erschienen in Deutschland: 1956

Originaltitel: Le Petit Prince

Erschienen in England: 1946

Übersetzer*in: Grete und Josef Leitgeb

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Slice of Life, Gen

Preis: € 6,90

Seiten: 69

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7920-0049-6

Verlag: Karl Rauch Verlag GmbH & Co. KG

 

Inhalt:

Der Kleine Prinz lebt zusammen mit seiner Rose auf dem Planeten Asteroid B 612 und besucht die Erde. Hier lernt er neben dem ErzĂ€hler, der mit seinem Flugzeug in der WĂŒste notlandete, unter anderem den Fuchs kennen, der ihm das Vertraut-machen erklĂ€rt: „Du bist zeitlebens dafĂŒr verantwortlich fĂŒr das, was Du Dir vertraut gemacht hast“.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

2017 habe ich mir mal, wenn auch rein zufĂ€llig, ein Hörbuch angehört, welches eine Art inoffizieller Nachfolger sein sollte. Sowohl damals, wie auch vor wenigen Wochen, war mir das Buch "Der Kleine Prinz" total unbekannt, ich wusste nur, dass es ein sehr beliebter Klassiker ist. Aber mehr wusste ich nicht. Ich sagte damals: "Um das gleich vorweg zu klĂ€ren: Ich kenne "Der kleine Prinz" nicht und habe auch ehrlich gesagt nie das Interesse entwickelt, daran etwas zu Ă€ndern." - Nun ja, daran hatte sich auch in den letzten sechs Jahren nichts geĂ€ndert. Allerdings ist vor kurzem ein Nachbar ausgezogen und hat mehrere seiner BĂŒcher zum Verschenken zurĂŒckgelassen. Da hab ich mir dann gedacht: Hey, vielleicht sollte ich es ja doch mal versuchen? Vielleicht gefĂ€llt es mir besser als der "Nachfolger"?

Ich muss leider ganz ehrlich sagen: Nein, tut es absolut nicht. Wie gesagt, ich hatte keine Ahnung, was mir erwarten wĂŒrde, und auch wĂ€hrend des Lesen wusste ich nicht: Was bedeutet das hier jetzt? Was will mir der Autor damit sagen? Was passiert hier genau? Ich bin mir auch oft nicht sicher gewesen, ob ich diese oder jene Szene wortwörtlich so nehmen soll, wie sie hier steht, oder ob da viele versteckte Bedeutungen dahinter sind. Also dass damit eigentlich was anderes gezeigt wird.

Mit dem Prinzen bin ich nicht wirklich warm geworden, es hieß zwar, es soll viel um seine Rose gehen, aber die kam so gut wie gar nicht vor. Ich bin ehrlich, bis ich die Inhaltszusammenfassung auf einer Buchhandelsseite herausgesucht habe (denn auf dem Buch selbst gibt es keine), wusste ich nicht (mehr), dass die Rose da ĂŒberhaupt vorgekommen ist. Überhaupt hatte ich das GefĂŒhl, das hier sehr viele HandlungsstrĂ€nge offen sind und dass der Autor nicht wirklich wusste, wohin er gehen wollte. Am Ende seiner Reise landet der Prinz auf der Erde und es passiert irgendwas mit einem Fuchs, doch auch das habe ich ehrlich gesagt nicht so recht verstanden. Nur, dass er sich scheinbar erst mit dem Fuchs anzufreunden, nur, um sich dann von ihm zurĂŒckzuziehen? Welchen Sinn hatte das dann, sich erst mit ihm anzufreunden?

Das Ende habe ich am wenigsten verstanden. Stirbt der Prinz, damit er auf seinen Planeten zurĂŒckkehren kann? Warum kann er mir nichts, dir nichts auf die Erde gehen, muss aber sterben, um sie wieder verlassen zu können? Wie ist er denn ĂŒberhaupt auf die Erde gekommen? Es wird kein Raumschiff erwĂ€hnt oder sonst ein Transportmittel. Das wirkt einfach nur unnötig dramatisch und kompliziert.

Auch sind mir die berĂŒhmten Zitate, die andere aus den BĂŒchern mitgenommen haben, ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Einfach, weil ich die ganze Zeit versucht habe, den Sinn in dem Ganzen zu sehen und auch den Spaß, aber das habe ich beides nur sehr, sehr selten gefunden. Ich bin ein Fan von direkter Sprache und das hat mich ja z.b. bei Anna Karenina oder Effi Briest gestört. Wenn die Story so sehr hinter Andeutungen, Kontexten und blumiger Sprache versteckt wird, dass sie dann jemand wie ich dann nicht mehr sehen kann - was hat man dann davon?

 

Fazit:

Hinterher, jetzt, wo ich durch bin, habe ich eigentlich nichts davon. Nur, dass ich halt sagen kann: Ich hab "Der Kleine Prinz" gelesen, aber mehr? Ne, nicht wirklich. HĂ€tte ich das Buch nie gelesen, hĂ€tte ich persönlich gesehen nichts verpasst. Damit will ich btw niemandem etwas schlecht reden, aber fĂŒr mich persönlich war das Buch absolut nichts. NatĂŒrlich werde ich das Buch unabhĂ€ngig von dem Hörbuch damals bewerten. Zum einen weil es sechs Jahre her ist und ich mich zwischendrin auch verĂ€ndert habe. Zum anderen, es sind zwei verschiedene BĂŒcher und ich vergleiche gerne, aber beim Bewerten schaue ich auf das betreffende Buch alleine.

Und so leid es mir tut, aber ich kann persönlich nicht anders, als dem Buch einen Stern zu geben. Sorry, aber es hat mich absolut nicht angesprochen und ich war froh, als ich damit recht schnell durch war :/

Vielleicht passen das Buch und ich nur einfach nicht zusammen, das könnte auch sein. Aber damit kann ich leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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