Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Autor*in: John Green
Erschienen in Deutschland: 2012
Originaltitel: The Fault In Our Stars
Erschienen in den USA: 2012
Übersetzer*in: Sophie Zeitz
Weitere Informationen:
Genre: Drama, Romantik, Hetero, Slice of Life
Preis: € 16,90 [D] | € 17,40[A]
Seiten: 286
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-446-24009-4
Verlag: Carl Hanser Verlag München
Inhalt:
"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerischer Liebesroman und eine zu Herzen gehende Komödie. Die 16-jährige Hazel spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in einer Selbsthilfegruppe Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen.
Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Sie diskutieren Bücher, hören Musik, gucken Filme und erörtern die Ungerechtigkeit einer Evolution, die Mutationen wie sie zulässt. Als Hazel Gus anvertraut, dass ihr größter Wunsch ist, den Autor ihres absoluten Lieblingsbuches kennenzulernen, macht Gus ihren Traum wahr: Sie fliegen gemeinsam nach Amsterdam. Vor ihrem unvermeidlichen Ende wissen sie, dass sich die liebe unter allen Umständen lohnt, und dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Bei dem Buch bin ich mir nicht sicher, wie ich es bekommen habe, entweder habe ich es aus einem öffentlichen Bücherschrank oder es war eines der Bücher, die mir mal jemand geschenkt hatte - genau kann ich es nicht mehr sagen. Aber es war eines der Bücher, die ich schon ewig vom Titel her kannte, aber sonst nichts näheres darüber wusste. Dass es sehr beliebt war, vor allem vor mehreren Jahren, das wusste ich natürlich auch. Aber warum und wieso, und worum es da eigentlich ging, das kann ich nicht sagen.
Daher war ich auch ganz überrascht, als ich dann kurz vor dem Lesen erfahren habe, um was es in dem Buch genau geht. Auch ich habe vor vielen, vielen Jahren einen sehr wichtigen Menschen an diesen H*rensohn namens Krebs verloren. Dennoch habe ich keine Verbindung zwischen meiner persönlichen Situation und dem Buch gezogen, da ich ja doch recht klein damals war und selbst zum Glück nie was in der Richtung hatte.
Auf der anderen Seite fand ich es dagegen erfrischend, wie mit dem Thema umgegangen wird. Zumal es ja nicht "DEN Krebs" gibt, sondern unterschiedliche Arten und Regionen, die betroffen sein können. An Krebs erkrankt zu sein, ist nun mal nichts schönes und die Behandlung, wie auch die Nebenwirkungen und Nachfolgen davon auch nicht.
Hazel zum Beispiel braucht 24/7 Unterstützung beim Atmen in Form von Maschinen, jemand anderes verliert zum Beispiel sein Augenlicht. Und man ist nie ganz sicher davor, wie ein anderer Charakter feststellen darf.
Hazels Gedanken konnte ich auch nachvollziehen - sie versucht halt, ihren Alltag den Umständen entsprechend zu leben und möchte dafür nicht bemitleidet werden, auch wenn das recht schnell passiert. Es ist wie eine Art Reflex, zu sagen: "Och, ist er/sie tapfer!" etc, dabei mag sie es auch nicht. Daher vermeide ich auch derartige Worte, wel ich aj sonst genau in das reinspielen würde, was sie kritisiert. Ja, sie mag nicht real sein, dennoch denke ich, dass ich auch den Wunsche einer fiktiven Person respektieren kann. Zumal es bestimmt auch Leute gibt, denen es genauso geht.
Zumal ich es auch persönlich nachvollziehen kann. Wie oft haben mir die Leute ihr Beileid wegen der Person ausgesprochen, die ich vorhin erwähnt habe und es war mir auch jedes Mal unangenehm? Weil ganz ehrlich, es ändert nichts an der Situation und besser fühle ich mich davon nicht, im Gegenteil. Daher kann ich es schon verstehen, wenn Hazel sagt: Habt kein Mitleid mit mir! Und wenn doch, dann sprecht es bitte nicht aus! Denn nach einer Zeit nervt es eher und schadet mehr, als es hilfreich ist.
Um auch mal auf die Story zurückzukommen, es ist deshalb für mich auch irgendwo nachvollziehbar, warum Hazel erstmal keine Lust auf die Gruppentreffen hat. Ich persönlich bin da auch kein Fan davon, da mir solche Gruppensachen absolut nichts bringen. Vor 1-2 Jahren musste ich im Rahmen eines Diätprogramms auch regelmäßig zu Gruppentreffen und wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich lieber darauf verzichtet. Manchmal musste ich es auch tun, weil es mir nicht gut ging an dem Tag, entweder physisch oder psychisch. Bis auf einen Charakter fand ich alle, die eine wichtige Rolle gespielt haben, recht symphatisch und ich konnte ihr Handeln oder ihr Denken nachvollziehen. Zwar manchmal nur bis zu einem gewissen Grad, aber der war auch immer ausreichend.
Jedoch, das Buch hat mich leider nicht zu 100% überzeugt. Die Story ist so ein richtiges Musterbeispiel von "Triff niemals deine Helden! Denn du kannst nur enttäuscht werden!" - denn, Spoiler! Genau das ist hier passiert. Hazels Lieblingsautor ist ein versoffener, unhöflicher Kerl, der mit jedem Schluck Alkohol immer schlimmer wird. Zwar kommt später auf, dass er durch ein tragisches Ereignis geprägt wurde, dennoch entschuldigt das nicht seinen gesamten Charakter. Mir kam die Reise dann wie eine komplette Zeitverschwendung vor und auch sein späterer Auftritt macht das nicht besser.
Besonders, da ich davor mit den beiden mitgefiebert habe, ob das mit der Reise überhaupt klappen wird. Aber der Autor macht die ganze Zeit so einen hochnäsigen Eindruck, als wäre er was besseres und sein Buch ein vollkommenes Meisterwerk ... wenn er schon sagt: Nein, ich möchte darüber nur in Person reden, nicht schriftlich oder so, weil das könnte ja dann in die Außenwelt getragen werden ... gut, Leaks etc, kann ich verstehen, wenn man die meiden will. Wenn das aber mit so ner hochnäsigen Attitüde begleitet wird, dann habe ich da kein Verständnis dafür.
Der Rest der Story war ok, hier und da ein bisschen wirr. Manchmal wurden Storyelemente und Teile angerissen, die dann ins Leere verlaufen sind bzw die dann irgndwann einfach beendet wurden, ohne dass ich jetzt den großen Einfluss auf die Story gespürt habe. Und manchmal waren mir auch die Gespräche ein bisschen zu philosophisch. Zu hochgestochen. Zu künstlich. Das fand ich beim Lesen auch nicht immer super. Wie es da ständig um irgendwelche Metaphern ging - das fand ich schon in den Murakami-Büchern nervig und bei dem einen oder anderen Klassiker, der ja nur von Metaphern und Kontextelementen strotzte. Oder wenn über Seiten hinweg diskutiert wird, ob Rührei nun ein Frühstücksessen ist oder nicht ... fand ich eher nervig.
Damit komme ich zu einem Punkt, der mich schon beim Lesen verwirrt hat und vor allem jetzt, nachdem ich den kompletten Beschreibungstext abgetippt hatte. Denn das Buch wird als "Komödie" bezeichnet ... gut, das ist vielleicht nun wirklich ein Problem, das ich habe, aber: Mich erreicht auch der Humor dieses Buches nicht. Stattdessen sitze ich hier und denke mir: Komödie? Wo denn bitte? Sollen die leicht überzeichneten Szenen, die ganzen Gespräche über Metaphoren und Rühreier der Witz sein? Sorry, das sehe ich einfach nicht! Ich würde jetzt nicht behaupten, dass das Buch für mich bierernst ist, aber lustig ist es für mich auf keinen Fall. Manche dieser lustigen Elemente fand ich ehrlich gesagt eher nervig^^°
Also ja, wie gesagt, ich glaube, das ist einfach ein persönliches Problem von mir, da ich wohl eine ganze andere Art von Humor habe und der in Romanen ist da nur extrem selten dabei. Dennoch finde ich es schade, wenn ich bei einem Buch nicht lachen oder schmunzeln muss, sondern stattdessen nur Fragezeichen im Kopf habe oder genervt mit den Augen rolle.
Und da ich die Bücher in meinen Rezensionen stets subjektiv bewerte, nicht objektiv, muss ich das nun mal leider berücksichtigen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es bei anderen Leuten besser funktioniert, keine Frage :-)
Fazit:
Hm, man merkt vielleicht, mir fällt es schwer, dem Buch eine richtige Bewertung zu geben. Denn auf der einen Seite hatte es Vor- und Nachteile. Auf der anderen Seite will ich es nicht zu sehr schlecht reden, wenn ich meine: Ich hatte schon Spaß beim Lesen. Es ist ein wichtiges Thema und der Umgang kam mir auch richtig vor. Aber der Lesespaß war halt nicht immer zu 100% dabei und ist meiner Meinung nach schon sehr wichtig. Und ich lasse mich in meiner Meinung auch von nichts beeinflussen, egal, ob Rezensionsexemplar oder nicht.
Und es spielt für mich auch keine Rolle, wie beliebt oder gehypt ein Buch ist.
Daher gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne, aber spreche dennoch eine kleine Leseempfehlung aus. Mache ich ja normal nur bei Büchern mit vier oder fünf Sternen, aber ich denke, das ist hier auch ein bisschen angebracht.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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