Titel: Darling Rose Gold
Autor*in: Stephanie Wrobel
Erschienen in Deutschland: 2021
Originaltitel: The Recovery of Rose Gold
Erschienen in England: 2020
Übersetzer*in: Marie Rahn
Weitere Informationen:
Genre: Gen, Thriller, Drama
Preis: € 19,99[D] | € 20,60 [A]
Seiten: 409
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-36028-6
Verlag: List Verlag
Inhalt:
Rose Gold ist schwer krank. Das denkt sie zumindest achtzehn Jahre lang. Dann findet sie heraus, dass Patty, ihre Mutter, einfach nur eine verdammt gute Lügnerin ist. Als Patty nach fünf Jahren aus dem Gefängnis kommt, will sie nur eines: sich wieder mit Rose Gold versöhnen. Das behauptet sie zumindest. Aber Rose Gold weiß, was Patty plant. Und sie ist nicht länger die kleine schwache Tochter. Sondern eine gefährliche Gegnerin.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Auch das hier ist eine Rezension, die mir nicht ganz leicht fällt. Denn das Buch hat ein paar gute, aber auch ein paar schlechte Punkte. Aber gut, dann trösle ich meine Gedanken hier mal auf, vielleicht wird es mir dann etwas klarer.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, und gleichzeitig nicht, sind die beiden Charaktere. Und ja, das gilt für beide. Dass Patty egoistisch, wenn nicht sogar narzistisch ist, ist so klar wie die Sonne. Sie täuscht die ganze Zeit vor, dass ihre Tochter krank ist und das nur, damit sie dann Zeit mit den Ärzten und Pflegern haben kann. Damit sie mit ihrem Wissen glänzen kann und gelobt wird. Dafür riskiert sie das Leben ihrer Tochter und sorgt dafür, dass es ihr nicht gut geht, indem sie ihr beispielsweise was ins Essen mischt, das dafür sorgt, dass sie sich sofort übergeben muss.
Und der "Witz" an der Sache? Sie merkt nicht, ob und was daran falsch ist. Sie sieht sich als Opfer und im Recht, sie meint: Hey, behauptet doch nicht so einen Müll, ich habe mich doch für meine Tochter aufgeopfert! Ich habe mich um sie gekümmert, habe sämtliche Körpersäfte etc von ihr weggeräumt, ihre Hand in sämtlichen Nächten gehalten etc.
Ja, ok das mag sein, ist aber nicht die ganze Wahrheit. Außerdem denkt sie in Absoluten, entweder ist jemand auf ihrer Seite oder ein Gegner. Jemand, der ihr schaden möchte. Das sieht man wundervoll z.B in der Supermarkt-Szene. Lauter "Vipern" die gegen sie sind, aber ein bisschen Selbstreflektion? Ne, sowas gibt es bei Patty nicht.
Jetzt könnte man wie ich bei der Beschreibung naiv denken: Ah, ok, Rose Gold leidet an der Aufmerksamkeitssucht, an dem sogenannten "Münchhausen-Stellvertretersyndrom" ihrer Mutter leiden muss und dass sie froh sein kann, dass sie ihre Mutter nun los ist. Oder dass sie sich jetzt endlich wehrt und dafür sorgt, dass ihre Mutter ihr nichts mehr tun kann. Nun, gut, im Prinzip stimmt es auch.
Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass Rose Gold das Gleiche in Grün ist, was die Persönlichkeit angeht. Erinnert mich an den Krimi, den ich vor längerer Zeit gelesen habe, da war die Tochter einer Betrügerin mit Hang zum Lügen genau das: Eine Betrügerin mit Hang zum Lügen.
Rose Gold sieht zwar ein, dass ihre Mutter was falsch gemacht hat, leider ist der Schaden hier bereits getan. Das Kind ist nicht nur in den Brunnen gefallen, es ist bereits ertrunken und skelettiert. Denn sie greift auf die gleichen Methoden wie ihre Mutter und hat auch die gleiche Denkweise wie sie drauf. Dabei sollte doch grad sie es besser wissen und versuchen an sich zu arbeiten. Machen aber beide nicht. Beide sehen nicht, was sie mit anderen Leuten machen und sind nur an ihrem eigenen Profit interessiert, was auch irgendwo ein wenig traurig ist. Und damit komme ich auch zur Story, denn die beiden machen Dinge, bei denen ich mir schon dachte: "WTF? Warum machst du das?"
Da waren schon ein paar sehr kranke und fragwürdige Nummern dabei. In diesem Buch gibt es keine gute Person, zumindest bei den Hauptcharakteren und das ist auch eines der Dinge, die ich dem Buch hoch anrechne. Natürlich könnte man es sich einfach machen und sagen: Ich mag die Charaktere nicht, also mag ich das Buch nicht. Gut, so denke ich auch oft, da bin ich natürlich keine Ausnahme.
Aber! Genau das ist hier ja genau die Absicht! Und das ist meiner Meinung nach echt gut gelungen.
Jetzt könnte man natürlich sagen: Hey, Kira, aber was denkst du denn nun über das Buch? Naja, die Story war an manchen Teilen ziemlich aufregend, oder oft zum Kopfschütteln. Allerdings gab es leider auch Szenen, die ich eher tröge und langweilig fand. Zusätzlich fand ich auch das Ende ein wenig unbefriedigend, da nicht alle Leute die Strafe für ihr Verhalten bekommen, dass sie verdient haben. Ob nun vom Gesetz, Schicksal, Karma oder was anderem ... Hier hätte ich es gerne gesehen, wenn beide nicht so gut weggekommen wären und nicht nur eine von ihnen.
Fazit:
Tja, das hier herunterzuschreiben hat mir jetzt doch ein wenig geholfen zu sehen, was ich über das Buch denke. Es gibt gute Punkte, die ich dem Buch hoch anrechne. Aber es gibt auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben. Dennoch, im Großen und Ganzen fühlte ich mich unterhalten, obwohl ich innerlich sehr oft mit dem Kopf schütteln musste. Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne. Ja, doch, das passt.
Quelle:
Foto: Selbst geschossen
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