Sonntag, 11. August 2024

[Rezension #328] Glückskinder

 

 

Titel: Glückskinder

Autor*in: Teresa Simon

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Drama, Romance, Hetero

Preis: € 10,99 [D] | € 11,30 [A]

Seiten: 509

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-453-42406-7

Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

 

Inhalt:

Toni Brandl hatte Glück: Die Wohnung ihrer Tante ist im Jahr 1945 noch intakt, und so kann sie vorübergehend bei ihr einziehen. Sie möchte wieder leben, doch es fehlt am Nötigsten. Auf der Suche nach Möglichkeiten begegnet sie oft dem charmanten Louis, der immer leicht an beste Stoffe und Lebensmittel kommt und ihr Herz gegen ihren Willen höher schlagen lässt.

Griet van Mook hat den Krieg überstanden. Wie, das ist ein Geheimnis, von dem niemanden erfahren soll. Der attraktive Captain Walker hilft ihr, in München Fuß zu fassen und bringt sie bei Familie Brandl unter. Besonders Toni ist skeptisch und wenig erfreut darüber. Doch schon bald verbinden sich die Schicksale der jungen Menschen auf verhängnisvolle Art und Weise miteinander.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das war definitiv eins der Bücher, die ich letztes Jahr im Herbst geschenkt bekommen habe, das kann ich sicher sagen. Ja, es hat ein wenig gedauert, bis ich es gelesen habe, aber hey, lieber spät als nie, nicht wahr? ;-)

Jedenfalls war es eines der Bücher, die mir trotz des schweren Themas richtig gut gefallen hat. Da ich "erst" 1992 auf die Welt kam, kenne ich die damalige Zeit nur aus dem Geschichtsunterricht (und anderen Büchern, die zu der Zeit lebten), daher kann ich nicht beurteilen, wie realistisch die Story ist oder nicht. Kann ich bei keinem dieser Bücher. Aber ich gehe mal im guten Glauben davon aus, dass es schon so nah an der damaligen Lebensrealität ist wie nur möglich.

Das Buch hier hat zwei Storyelemente, die erstmal getrennt voneinander beginnen, sich irgendwann treffen und dann so mehr oder weniger parallel nebeneinander (stärker dann auch miteinander) verlaufen. Man bekam all die Schwierigkeiten mit, unter denen die Bevölkerung nach dem Krieg litt, mit welchen Einschränkungen und Gefahren sie leben mussten. Gleichzeitig versuchte man, das Leben normal weiterzuleben und das Beste daraus zu machen.

Genau das fand ich so interessant, faszinierend, aber auch erschreckend zu lesen. Ob es nun die Gedanken der Menschen waren, die teilweise sehr froh über die Ankunft der Amerikaner waren - aber auch die der Menschen, die nach wie vor glaubten, dass das, was die Nazis da getan haben, richtig wäre. Die da immer noch total verblendet waren. Wie stark das Misstrauen der Leute untereinander waren, hat man auch besonders in der Anfangszeit zwischen Tonis Familie und Griet gemerkt, da hat es schon einiges gebraucht, bis die Seiten sich gegenseitig geöffnet haben.

Als dann auch immer mehr Alltag und Struktur in das Leben der Leute zurückkehrte, und damit auch die Jahre ins Land zogen, bekam man immer mehr zu sehen. Leider, leider gibt es hier einen Punkt, bzw im ganzen Buch, der mir doch recht merkwürdig vorkam. Bei dem ich mir dachte: Das hätte so nicht sein müssen, wie schade.

Es geht nämlich um die Liebesgeschichten, die in dem Buch entstanden und wieder untergegangen sind. Hier muss ich ein wenig ausholen, also ja, hier greift mal wieder die Spoilerwarnung ganz oben.

Denn Griet verliebt sich in einen Captain, und dieser erwidert ihre Liebe. Dadurch bekommt sie ein paar Vorteile, wenn auch nicht so viele, dennoch war die Liebe zwischen den beiden recht schön. Ich hatte mir schon ausgemalt, dass Griet ihn nach Amerika begleiten würde, sobald Walker wieder nach Hause in die Heimat gehen würde, denn Griet hat keine Familie oder Freunde mehr.

Stattdessen betrügt sie ihn dann irgendwann mit Tonis Partner, der es generell nicht so mit der Treue hat und wird beinahe noch schwanger von ihm. Dann macht sie Schluss mit Walker, welcher dann später mit Toni zusammenkommt. Also dieses Chaos hätte meiner Meinung nach echt nicht sein müssen, Griet und Walker waren so glücklich. Warum musste das auseinandergerissen werden?

Das nervt mich direkt wieder, wenn ich darüber nachdenke.

 

Fazit:

Ein sehr interessantes Zeitfenster, dass sich mir hier aufgetan hat und ich bin da echt dankbar dafür. Auch wenn ich nicht mit allen Storypunkten zufrieden und persönlich einverstanden bin, hatte ich mit dem Buch sehr viel Spaß. Dafür ist es sehr bewegend und nachvollziehbar geschrieben, ohne übertrieben auf Drama zu setzen oder auf die Tränendrüse zu drücken. Auch wird nicht verharmlost, was da passiert ist (sollte meiner Meinung nach eh nicht passieren) und die Leute werden damit konfrontiert, auf die eine oder andere Weise. Wie realistisch der Umgang ist, kann ich dagegen nicht zu 100% beurteilen, da ich ja damals nicht mal eine Idee war, sogar meine Mutter gab es da noch nicht mal.

Hier muss ich tatsächlich auf das vertrauen, was mir das Buch zeigt.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Lese-Empfehlung :-)

 

 

 

 

 


 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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