Montag, 12. August 2024

[Rezension #329] Im Sturm der Jahre

 

 

Titel: Im Sturm der Jahre

Autor*in: Jan Moran

Erschienen in Deutschland: 2014

Originaltitel: Scent of Triumph

Erschienen in den USA: 2015

Übersetzer*in: Sabine Schilasky

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Drama, Hetero

Preis: € 8,48 (gebraucht auf Amazon)

Seiten: 397

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-95569-060-1

Verlag: Weltbild Retail GmbH & Co. KG

 

Inhalt:

Sie sind eine glückliche, reiche Familie. Danielle und Maximilian von Hoffman betreiben in Polen eine Kristallglasfabrik und leben mit ihrem kleinen Sohn Nikolov auf dem Familiensitz der Hoffmans. Doch im Jahr 1939 überschatten die düsteren Vorboten des Zweiten Weltkriegs ihr privates Glück. Danielle von Hoffman, die aus Frankreich stammt, ist Jüdin und in höchster Gefahr. Sie und Maximilian planen ihre Emigration nach England. Doch bevor Maximilians Mutter und der kleine Sohn nachkommen können, wird Polen von den Deutschen überfallen. Verzweifelt versuchen Danielle und Maximilian, Kontakt zu ihrer Familie aufzunehmen, doch als Maximilian heimlich nach Deutschland reist, fällt er einem feigen Anschlag zum Opfer. Danielle, die ihr zweites Kind erwartet, ist auf sich allein gestellt. Sie kehrt in ihre französische Heimat zurück, schließt sich der Resitance an und schwört sich, nicht aufzugeben, bis sie ihren Sohn gefunden hat - und bis dlie grausame Tyrannei der Nationalsozialisten besiegt ist. Doch ihr Weg soll sie noch weiter führen ...

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Auch das ist eines der Bücher, die ich letztes Jahr Herbst rum geschenkt bekommen habe - und ist auch thematisch wieder in den 30er/40er Jahren unterwegs, wie relativ viele andere Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Man könnte deswegen meinen, dass mir das langsam zu viel wird, aber nein, noch geht es. Zumal es auch das letzte Buch dieser Art war, und danach kamen erstmal wieder andere Bücher.

Gut, dann mal wieder zum dem Buch hier zurück - ich fand es ehrlich gesagt eher mittel, was, wie so oft, an der Story und der Hauptcharakterin liegt. Was in der Beschreibung nicht erwähnt wird: Es gibt noch einen anderen Charakter namens Jonathan Newell-Grey, oder einfach nur Jon, welcher schon lange Gefühle für Danielle hegt, sich aber für seinen Freund in dem Punkt zurückhält. Als der Freund dann aber stirbt, entwickelt Danielle auch Gefühle für ihn, aber es dauert sehr lange und braucht unnötiges Drama, damit die beiden zusammenkommen. Ja, er ist in der britischen Armee mit drin, das macht Sinn. Oder irgendwas in der Richtung, das wird nie zu 100% geklärt, nur, dass er halt für sein Land einstehen muss. Allerdings wird er dann zwangverlobt und Danielle denkt, dass Jon diese andere Frau liebt.

Außerdem geht sie mit einem anderen Kerl aus lauter Liebeskummer erst ins Bett, dann in eine Ehe, welche sie allerdings recht bald wieder beendet - sorry, das verstehe ich nicht so ganz.

Klar, man kann sich auch wieder neu verlieben, aber hier merkte man gleich von Anfang an, dass die Gefühle nicht so wirklich da sind, wie die beiden sich das grad einreden wollen.

Was ich ebenfalls nicht so gelungen fand, war der Teil mit dem verschwundenen Sohn in Polen. Die meiste Zeit verschwendet sie keinen Gedanken an ihn, erst vermisst sie ihn lang und breit, nur um ihn dann für viele, viele Seiten nicht mehr mit einer Silbe zu erwähnen. Dann versucht sie ihn halbherzig zu finden, aber macht da jetzt auch nicht sonderlich viel, als sie die Möglichkeiten dazu hätte. Am Ende treffen sie und der Sohn nach sehr vielen Jahren aufeinander, aber das war so gar nicht befriedigend oder schön. Warum? Naja, erstmal braucht es ewig, bis es dazu kommt, dafür, dass es eben der Plot der Story ist. Und dann passiert es so hoppla-hü, innerhalb von wenigen Seiten, und so unglaubwürdig ... ich denke das hätte man genauso ausbauen können, wie er nun auf einmal aus Polen rauskommt, nachdem er dort viele Jahre festgesteckt ist.

Die Beschreibungen der Parfüms fand ich interessant, genauso auch den Charakter Jon wie auch die Familie von Danielle. Es ist schade, dass man erst so wenig von ihnen erfährt und sie dann auf einen Schlag ausradiert werden - schade, das hat keiner von ihnen verdient.

 

Fazit:

Joah, das Buch ist ganz ok und ich hatte schon irgendwie Spaß beim Lesen, aber die angesprochenen Punkte dort oben haben mich öfter zum Nachdenken gebracht, als es mir lieb war. Und es war nicht die Art von Nachdenken, die ich beim Lesen gerne habe. Stattdessen habe ich die meiste Zeit die Story oder Danielles Handlung hinterfragt, ohne darauf jemals eine hilfreiche Antwort zu finden. Wäre jetzt kein Buch, dass ich nochmal lesen müsste oder möchte. Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 


 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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