Titel: Der Chirurg und die Spielfrau
Autor*in: Sabine Weiß
Erschienen in Deutschland: 2020
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Genre: Historisch, Drama, Hetero
1217. Weil sein Vater ihn ans Kloster geben möchte, flieht der junge Bremer Adelige Thonis und schließt sich einem Kreuzzugsheer an. Doch er kommt nicht weit: Schon auf dem Weg ins Heilige Land erblindet er, wird zum Sterben zurückgelassen. Dass er gesundet, verdackt er allein dem betörenden Gesang einer Spielfrau, der ihn am Leben hält, und der Kunst des Chirurgen Wilhelm. Fasziniert lässt sich Thonis selbst zu Chirurgen ausbilden und spürt die Frau auf, die ihn einst rettete: Elena, eine Sklavin. Beide wollen sie den Menschen helfen - und geraten in einer Zeit der Kreuzzüge und Ketzerverfolgung in eine tödliche Gefahr ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht mehr so ganz sicher, wann und wo ich mir das Buch gekauft habe, entweder wars in einem Supermarkt oder in einem Buchladen, denn ich habe es für 4,99 Euro als preisreduziertes Mängelexemplar kaufen können. So groß war der Mangel jetzt auch nicht, auf der Rückseite sind ein paar Kratzspuren vom Auspacken, aber das ist jetzt in meinen Augen echt nichts wildes. Hat mich am Lesespaß überhaupt nicht gehindert.
Apropos Lesespaß, ich hätte das Buch fast genießen können, bzw von Anfang bis zum Ende genießen können, aber leider war das nicht der Fall. Was allerdings mal nicht an den Charakteren liegt, nein, die waren alle schön verschieden und voller Persönlichkeit, es war schön Thonis' Aufstieg zu sehen. Und ich habe mit Elena mitgelitten, besonders wegen ihrer Mutter und als sie versucht hat, in Freiheit zu kommen. Keine Sklavin mehr zu sein. Und auch die Charaktere, die ich nicht mochte, stachen recht gut heraus. Lediglich mit den vielen Adeligen kam ich durcheinander und habe sie ständig verwechselt, wer nun welche Rolle spielt. Die damalige Zeit hatte für mein mieses Namensgedächtnis einfach viel zu viele Adelige XDD
Nein, es lag dieses Mal leider am Anfang und am Ende. Der Großteil der Geschichte war angenehm zu lesen, sehr angenehm, hatte die richtige Mischung aus traurig und schön, spannend und grausam, unterhaltsam und dramatisch. Der Anfang dagegen suppt erstmal vor sich hin, kommt nicht wirklich in die Pötte. Ich hatte mich schon gefragt, wann das Buch endlich loslegen würde^^°
Mit seiner Krankheit, so fies es vielleicht auch klingt, fing das Buch dann an, richtig gut zu werden und hat das Niveau auch halten können, was sehr stark war. Ich habe mich immer darauf gefreut, da noch ein wenig darin lesen zu können bevor es ins Bett geht, wenn ich es nicht lesen konnte, dann weil ich mal wieder zu müde dafür war. Und selbst da habe ich es nur ungern ausfallen lassen.
Das Ende dagegen, als die meisten Konflikte passiert ist, verwässert das alles wieder, als wäre sich die Autorin nicht so ganz sicher gewesen, wie sie das Ganze beenden soll. So kehrt Thonis nach langer Zeit in seine Heimat zurück und ist nur so halb willkommen, je nachdem, wen du da gefragt hättest, hättest du eine ganz unterschiedliche Antwort bekommen. Es war auch ein wenig undurchsichtig, ob sie nun gehen oder nicht. Hier hatte ich auch wieder das Problem mit den Adeligen und ihren Namen, dass ich mir dann mit viel Mühe merken musste: Wer war wer und war lag mit wem nochmal im Streit?
Es geht zwar gut für die beiden aus, mit einem halboffenen Ende, dennoch: Der Teil davor hätte nicht unbedingt sein müssen. Denn Thonis und Elena haben sich so ein schönes Leben aufgebaut und Thonis hat den Kontakt zu seiner alten Familie vor so langer Zeit verloren, dass ein Wiedersehen jetzt nicht so viel Sinn macht in meinen Augen.
Hinten im Buch gab es dann auch ein Glossar, welches die wichtigsten Wörter erklärt, die im Verlauf des Buches vorkommen, sowas finde ich immer wieder super und praktisch. Auch gab es eine Karte, am Anfang und Ende des Buches, welches beide die gleiche Karte zeigen. Es sind alle Orte eingezeichnet, an welchen die Story spielt und das sind doch recht viele, da Thonis in seinem Leben viel herumkommt. Warum allerdings 1:1 die gleiche Karte zweimal drin sein musste, verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz.
Der Anfang und das Ende waren wie gesagt ein wenig schleppend, da habe ich mich geduldig durchziehen müssen, aber ich habe es geschafft. Und 5/7 des Buches haben mir ja sehr gut gefallen, also kann ich da nicht so viel mehr dazu sagen. Es war eine angenehme Mischung aus den beiden Perspektiven und ich hatte (fast) jedes Mal Spaß beim Lesen. Auch war es interessant, mal einen Einblick in das medizinische Leben von damals zu werfen, wie die damaligen Ärzte praktiziert haben, was man damals behandeln musste und wie man es getan hat, das hatte schon was.
Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Lese-Empfehlung. Hier ist das Karma zwar nicht so offensichtlich stark verteilt wie bei den Büchern von Iny Lorentz, aber dennoch können Fans des Autorenpaars hier auch ihre Freude finden. Diese mutige Behauptung stelle ich jetzt einfach mal so auf.
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