Dienstag, 11. September 2018

Montagsfrage #112





Ist Hörbuch-Hören für dich mit ’klassischem’ Lesen gleichzusetzen? Oder ist beides für dich grundverschieden?

Ich sehe zwar ein paar Punkte, die ein normales Buch, wie auch ein Hörbuch gemeinsam haben, aber ich würde jetzt weder sagen, dass sie grundverschieden, noch dass sie komplett gleich sind. Es sind eher zwei Kreise, die sich in einem kleinen Teil überschneiden. Für beides brauche ich viel Konzentration, denn entweder bekomme ich nicht wirklich mit, was ich dort eigentlich grad lese oder ich bekomme kaum mit, was der Vorleser des Hörbuchs gerade erzählt. Wenn bei beidem die Konzentration fehlt, dann geht es nicht. Auch brauche ich für beides Ruhe und die richtige Gelegenheit. Vorletztes Jahr hab ich mir mehrere Hörbücher auf der Arbeit angehört, das ging da recht gut, da ich Vollzeit beschäftigt war und da konnte mich mich dann sowohl auf die Geschichte, als auch auf die Arbeit konzentrieren. Jetzt höre ich mir so gut wie keine mehr an, lese aber immer noch - mal mehr, mal weniger. Bei beiden habe ich so in etwa eine grobe Vorstellung davon, was gerade passiert und kann es mir, wenn auch nicht so intensiv, in meinem Kopfkino vorstellen. Allerdings liest man das eine aktiv, bei dem anderen hört man aktiv zu. Wenn man es selbst liest, dann hat man seine eigene Stimme im Kopf, die man gewohnt ist und die immer gleich ist. Beim Hörbuch dagegen ist es immer wieder eine andere, wenn man zu verschiedenen Büchern greift und man muss immer gucken: Mag ich die Stimme? Ich hatte bisher immer das Glück, dass ich nur angenehme Stimmen hatte, aber ich denke mal, es ist wie bei einem Lied oder einem ASMR-Video: Wenn man die Stimme nicht mag, dann kann man das Ganze nicht mehr so wirklich genießen. Außerdem werden damit unterschiedliche Zielgruppen bedient. Meine Großmutter hatte z.B. in ihren letzten Jahren zu Hörbüchern gegriffen, da sie aufgrund ihrer schlechten Augen nicht mehr selbst lesen konnte. Aber das hat ihr nichts ausgemacht, es war dann ein willkommener Ersatz. Und ich denke mal, so kann man das betrachten. Es ist keins schlechter oder besser als das andere, man bekommt eine Geschichte, mit der man unterhalten wird. Auch wenn das Hörbuch gerne mal gekürzt wird. Beides hat seinen Reiz und man kann sie auch nicht zu 100% miteinander vergleichen. Genauso, wie es bei Filmen und Büchern ist. Am Ende sind es zwei verschiedenen Medien, auch wenn Hörbücher und Bücher am Ende des Tages mehr gemeinsam haben als Bücher und Filme.



2 Kommentare:

  1. Hallo Kira,

    ich finde deine Beschreibung mit den zwei Kreisen, die sich in gewisser Weise überschneiden, aber eben nicht vollkommen ein und das selbe sind, sehr gut gewählt. Die Worte an einer Geschichte sind die eine Sache - der Kontext noch so viel mehr. Das kann dem Erlebnis entweder noch etwas dazu geben oder es manchmal auch verderben (z.B. wenn der Hörbuch-Sprecher nicht so gefällt).

    Schön, dass du diese Woche wieder mit dabei warst!
    Liebe GrĂĽĂźe,
    Antonia

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    1. Hallo Antonia^^

      Vielen Dank :-)
      Ich war mir zuerst nicht ganz sicher, wie ich meine Gedanken am besten in Worte fassen kann, weshalb ich die zwei Kreise gewählt habe, damit ist es mir dann doch sehr leicht gefallen :-)
      Es hängt definitiv sehr vom Sprecher ab - da kann die Geschichte noch so schön sein, wenn man aber einfach nicht zuhören will, dann ist es einfach nur schade.

      Gerne doch :3

      Lg,
      Kira

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