Montag, 17. Juni 2019

[Manga-Rezension #33] Café Liebe Band 1



Name: CafĂ© Liebe 01
Autor: Miman
Genre: Girls Love, Slice of Life
Preis: € 6,95 [D] | € 7,20 [A]
Seiten: 168 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-8420-4612-2
Verlag: TOKYOPOP GmbH




RĂŒckentext:
Als Hime mal wieder davon trĂ€umt, sich einen reichen Mann zu angeln, stĂŒrzt sie die Treppe hinab und bricht ihrer MitschĂŒlerin Mai dabei den Arm. Zur Wiedergutmachung ĂŒbernimmt sie fĂŒr Mai eine Schicht im CafĂ© Liebe, einem Maid-CafĂ© mit dem Thema "deutsche MĂ€dchenoberschule". Dieser bizarre Ort ist Hime ein RĂ€tsel. Am liebsten wĂŒrde sie sofort wieder verschwinden, doch so schnell lassen sie die anderen nicht gehen ...

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das hier ist ein Band, der mir schon lĂ€nger auf Amazon aufgefallen ist und den ich mir auch auf meine Wunschliste gesetzt habe - allerdings sah ich ihn dann zufĂ€llig auf der Animuc und hab ich mir dann da schon geholt. Überhaupt lese ich gerne Yuri-Mangas und bin da immer offen fĂŒr neue. Wenn ihr also einen Tipp fĂŒr mich habt: Nennt ihn mir ruhig!

Nun, zurĂŒck zum Manga. Ich bin ein kleiner, passiver Fan von Maid-CafĂ©s, leider habe ich bisher noch in keins geschafft, da ich nur sehr selten eins sehe. Überhaupt habe ich nur eins gesehen und das war so ĂŒberfĂŒllt mit so langen Warteschlangen, dass ich es lieber gelassen habe. Aber an sich mag ich das Konzept von Maid-CafĂ©s. Um kurz zu erklĂ€ren, was das ist: Ein normales CafĂ©, in welchen man von MĂ€dchen bedient wird, die im Cosplay herumlaufen, meistens ist das ein Maidoutfit. Es gibt eine Art Rollenspiel, bei dem man dem Kunden ĂŒblicherweise als Meister anspricht und ihm beim Betreten mit "Willkommen zurĂŒck" oder "Willkommen zuhause" begrĂŒĂŸt. Das gleiche gibt es auch mit mĂ€nnlichen Mitarbeitern, die laufen dann meistens im schicken Anzug herum. Es geht einfach darum, dass man dem Kunden ein schönes GefĂŒhl gibt, wĂ€hrend er sich einen Kaffee oder Tee und dazu etwas Kuchen oder GebĂ€ck gönnt. Alle Beteiligten wissen, es ist nur ein Rollenspiel und trotzdem ist es so, als wĂŒrde man in eine andere Welt fallen.

So geht es auch der Protagonistin dieser Mangareihe, Hime. Sie landet in der fĂŒr sie eigenartigen Welt eines Maid-CafĂ©s und kommt dort ĂŒberhaupt nicht zurecht. Was mich ehrlich gesagt verwundert. Warum? Nun ja, das erklĂ€re ich gleich.

Im ersten Kapitel wird Hime eingefĂŒhrt und vorgestellt. Sie ist sehr beliebt, viele Jungs stehen auf sie und auch viele MĂ€dchen finden sie niedlich. Sie hat eine reine Seele, ein freundliches LĂ€cheln und hĂŒbsch sieht sie auch aus. FĂŒr den Leser kommt allerdings recht schnell die Wahrheit ans Licht: Es ist alles nur gespielt, alles nur Theater. Gut, das Aussehen ist schon ihr richtiges, und ich vermute jetzt mal nicht, dass sie bereits eine Schönheitsoperation hinter sich hat. Dennoch, alles, was ihre Persönlichkeit angeht, ist nur gespielt, in Wirklichkeit ist sie nicht freundlich oder edelmĂŒtig, sondern sehr egoistisch und materiell. Sie wĂŒnscht sich nichts mehr, als einen reichen MilliardĂ€r zu heiraten und damit in die besseren Kreise aufzusteigen. Dadurch haben die Jungs in ihrer Klasse natĂŒrlich keine Chance. Damit sie ihr Ziel erreichen kann, hat sie sich vorgenommen, ihr niedliches Image, welches sie seit kleinauf hat, fĂŒr immer zu bewahren und von jedem gemocht, von jedem geliebt zu werden. Jeder soll sie mögen, jeder soll sie bewundern. DafĂŒr ist ihr kein LĂ€cheln zu falsch.

Schließlich passiert ihr der im RĂŒckentext erwĂ€hnte Unfall und sie tritt, obwohl sie nicht so recht Lust darauf hat, oder das Konzept "Maid-CafĂ©" ĂŒberhaupt so richtig verstehen kann/will, die eine Schicht an, um die sie gebeten wird. Doch dann kommt heraus, dass die Verletzung schwerer ist als angenommen, weshalb sie nun fĂŒr eine Weile den Ersatz fĂŒr das verletzte MĂ€dchen machen muss. Obwohl sie im Alltag das sĂŒĂŸe MĂ€dchen von nebenan mit der Seele aus Gold spielt, hat sie damit im CafĂ© absolut keinen Erfolg mit ihrer AttitĂŒde. Im Gegenteil, sie tritt stĂ€ndig in FettnĂ€pfchen, macht vieles falsch, wofĂŒr sie oft genug den Zorn ihrer Kollegin Mitsuki erntet. Wenn sie gerade im CafĂ© sind und ihrer Rolle als deutsche OberschĂŒlerinnen nachgehen (natĂŒrlich ganz im Sinne eines Maid-CafĂ©s), dann ist sie recht freundlich zu Hime. Doch außerhalb ihrer Rolle lĂ€sst sie kein gutes Haar an ihr aus. Auch fĂŒhlt sich Hime nicht wohl in dem CafĂ©, es ist zu fremdartig und zu merkwĂŒrdig. Wenn man Animes wie "Ouran High School Host Club" kennt, dann weiß man so in etwa, wie es in solchen CafĂ©s abgeht (abzĂŒglich der Weltfremdheit reicher Leute und den teuren Sachen, die dort serviert werden). FĂŒr mich ist das Konzept also nicht fremd. Doch selbst wenn Hime das Konzept nicht kennt oder versteht, verstehe ich nicht, warum sie trotzdem solche Probleme hat. Sie spielt doch im Alltag die ganze Zeit eine Rolle, warum macht sie also nicht das Gleiche im CafĂ©? Warum hat sie solche Schwierigkeiten damit? Liegt es wirklich am fehlenden VerstĂ€ndnis? Oder eben daran, dass sie ein Fake ist? Ich vermute ja eher, es ist das letztere.

Zudem soll Hime, um den Canon des CafĂ©s zu wahren und um dafĂŒr zu sorgen, dass es eine Trennung zwischen den beiden RealitĂ€ten gibt, kein Wort ĂŒber das CafĂ© oder ihre Arbeit darin verlieren. Nachdem sie ihrer Freundin und Schulkameradin dementsprechend nicht so viel darĂŒber erzĂ€hlen konnte, folgte dieser ihr heimlich und setzte sich ins CafĂ©. Doch nach den Regeln, nach denen wie gesagt beide RealitĂ€ten getrennt sein sollen, muss Hime ihre Freundin Kanoko ignorieren. Das ist nicht leicht fĂŒr Kanoko, trotz ihres sĂŒĂŸen Aussehens ist sie sehr schĂŒchtern, besonders Hime gegenĂŒber, was wohl daran liegt, dass sie GefĂŒhle fĂŒr ihre Freundin hegt. Wie man es an dieser Stelle wohl ahnt, hat Hime davon absolut keine Ahnung, sie weiß nur von der SchĂŒchternheit und dem geringen Selbstbewusstsein, weshalb sie ihre Freundin immer aufpeppeln will. Als Hime sie auf einmal ignoriert und so tut, als wĂŒrde sie Kanoko nicht kennen, bricht fĂŒr sie eine Welt zusammen. Erst, nachdem sie aufgeklĂ€rt wurde, kann Kanoko sich beruhigen und beschließt, nun ebenfalls ein Teil des CafĂ©s zu werden. Im Gegensatz zu Hime kommt sie jedoch viel schneller und besser im CafĂ© zurecht. SpĂ€ter erfĂ€hrt man auch ein wenig mehr ĂŒber ihre Vergangenheit, die sie nun wieder einzuholen droht. Besonders, als Hime erfĂ€hrt, dass Mitsuki und sie sich bereits aus der Vergangenheit kennen. Es ist allerdings keine angenehme Begegnung gewesen ...

Fazit:
Um ehrlich zu sein, werde ich mit den beiden Hauptcharakteren Hime und Mitsuki nicht so richtig warm. Hime ist mir zu kĂŒnstlich, auch versucht sie nicht, sich mal auf neue Situationen einzustellen und sucht den Fehlern immer bei anderen Personen. Wenn etwas nicht klappt, dann fragt sie sich schon, was an ihr falsch ist, aber am Ende versucht sie nichts daran zu Ă€ndern. Auch ist sie von den meisten anderen Personen genervt, was sie sich nicht anmerken lĂ€sst, aber als Leser bekommt man das mit. Bei Mitsuki liegt es daran, dass sie mal nett, mal böse, mal wieder nett ist. Das verwirrt mich total und auch wenn man am Ende eine Ahnung bekommt, warum sie so wechselhaft gegenĂŒber Hime ist, so ganz will es doch nicht in meinen Kopf hinein. Der einzige Charakter, der mir sympathisch ist, ist Kanoko. Sie ist auch die einzige, zu der Hime aufrichtig nett ist und von der sie auch eine gewisse gute Meinung hat. Überhaupt fĂŒhlt sie sich wohl fĂŒr sie verantwortlich, erkennt aber nicht die GefĂŒhle, die Kanoko fĂŒr sie hat. Nun ja, jetzt bin ich mal gespannt, in welche Richtung sich die Geschichte Girls Love-mĂ€ĂŸig entwickeln wird. Ich persönlich hoffe ja auf Kanoko x Hime, das wĂŒrde ihnen beide gut tun. BefĂŒrchte aber, dass die Mangareihe den Klischeeweg gehen wird (Aus Hass wird Liebe) und dass es mit Mitsuki x Hime endet. Naja, ich hole mir erstmal weitere BĂ€nde aus der Reihe und dann sehe ich ja weiter. Die BĂ€nde kann ich ja immer noch verkaufen.
An sich gefĂ€llt mir der Stil recht gut, auch finde ich es lustig, dass alle Begriffe, die explizit deutsch sein sollen, in Frakturschrift geschrieben sind, wobei es bei einer deutschen Übersetzung an sich wenig Sinn ergibt, besonders als Hime meint, dass sie kein einziges der deutschen Wörter versteht, das ist echt unterhaltsam. WĂ€re mal interessant, ne japanische Version des Bandes in die HĂ€nde zu bekommen ... wie auch immer. Mir gefĂ€llt auch der Zeichenstil, ist genau mein Ding. Insgesamt vergebe ich dem Band vier Rubine.








Quelle:
Selbst geschossen

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