Samstag, 1. Juni 2019

[#WritingFriday 04] *Prompt*






Mal wieder bin ich nach einer lÀngeren Zeit mit einer FF beim Writing Friday dabei, yay :-)
Dieses Mal ist eine FF, die im Supernatural-Universum angesiedelt ist, in dem es aber nicht vorrangig um die Winchesters geht.
Das hier ist mein Beitrag zum Writing Friday im Mai 2019, welches allerdings erst jetzt kommt^^°
Gut, auf die paar Stunden kommt es jetzt auch nicht an 😜
Das Prompt lautete: "Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz "Jasmin hatte schon immer an Magie geglaubt, doch als sie dann tatsÀchlich sah wie ..." beginnt."
Genres: Girls Love, One-Shot, Drama
Wie immer kann man die FF auch in meinen FF-Galerien auf Animexx und FF.de finden.



Magie der Herzen




Jasmin hatte schon immer an Magie geglaubt, doch als sie dann tatsĂ€chlich sah wie ihre beste Freundin vor ihr stand und unverstĂ€ndliche Wörter in ihre geballten FĂ€uste murmelte, fĂŒhlte sie sich alles andere als wohl. Ein unsicheres GefĂŒhl breitete sich in ihrer Brust aus, doch es waren weniger die Worte, noch die Körperhaltung, die die junge Frau so verunsicherten. Vielmehr war es der Blick, mit welchem Sherley ihre HĂ€nde betrachtete. Hass spiegelte sich darin, ließ sie wie einen Fremden aussehen. Wie einen Menschen, der außer Hass und Schmerz nichts anderes kennen lernen konnte. Nervös fuhr ihre Zunge ĂŒber ihre trockenen Lippen, ihr Zittern ignorierend nĂ€herte Jasmin sich ihrer Freundin ein paar wenige Schritte lang, sie spĂŒrte, dass an dieser Situation ĂŒberhaupt nichts stimmte. Dass hier etwas absolut nicht richtig war, doch sie konnte es nicht begreifen. Und doch, tief im Inneren wusste sie, was hier geschah: Ihre Freundin war gerade dabei, einen Zauber unbekannter Art vor ihren Augen zu wirken. Allein der finstere Ausdruck auf Sherleys Gesicht ließ Jasmin erahnen, dass es sich nicht um einen guten Zauber handeln konnte.
"Sher ... Sherley?", fragte sie vorsichtig und sah sie besorgt, wie auch Àngstlich an. "Sherley, du machst mir Angst ... was tust du da? Was hat das zu bedeuten?"
Jasmin hatte ihr Bestes versucht, so selbstsicher wie möglich aufzutreten, doch das Zittern ihrer Stimme, der leise Ton und auch die deutlich hörbare Unsicherheit machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Kaum hatte Jasmin ihre Frage ausgesprochen, beobachtete sie Sherley weiterhin, vor ihr stand ihre beste Freundin und doch erkannte sie sie nicht wieder. Als wĂ€ren elf Jahre der Freundschaft einfach so verschwunden, als wĂŒrden sie sich an diesem Ort zum allerersten Mal begegnen.
Sherley erwiderte nichts, ihr Blick wie auch ihre Aufmerksamkeit blieb weiterhin auf ihre FÀuste gerichtet. Erst, als sie ihren fremdlÀndisch klingenden Spruch beendet hatte, stahl sich ein LÀcheln auf ihr Gesicht. Ihre FÀuste lockerten sich und Jasmin konnte zum ersten Mal erkennen, dass es sich um den Gegenstand, den Sherley in den letzten Minuten so fest umklammert hatte, um ein kleines, braunes SÀckchen handelte. Noch immer versuchte sie sich selbst einen Reim auf die Gesamtsituation zu machen, kam jedoch auf keine Lösung. Sherley entging dies nicht, das LÀcheln verschwand und sie drehte sie zu Jasmin.
"Nun, ich habe das getan, was jede beste Freundin an meiner Stelle machen wĂŒrde: Ich habe deine Ehre wiederhergestellt."
Verwirrt sah Jasmin sie an, gleichzeitig begann ein wahres Ohrenwerk an ZahnrÀdern in ihren Gedanken zu rattern. Erschrocken riss sie die Augen auf.
"Meine Ehre herstellen ... meinst du damit etwa, dass du hinter all diesen seltsamen UnfÀllen und AusschlÀgen steckst? Ist das dein Werk? Hast du Lindsay den Zeckenbiss verpasst? Oder Tom die vielen Pickel? Warum ... was sollte das? Warum hast du das getan? Und wie?!"
Sie fasste sich verwirrt an den Kopf.
"Ich verstehe nicht ... wie konntest du das tun?`"
Sherley sah sie ruhig an. Sie schwieg ein paar Augenblicke lang, bevor sie den Blickkontakt zu ihrer Freundin suchte.
"Kannst du es dir nicht denken, nachdem du mich gesehen hast? Das war Magie, Jasmin. Dabei hast du mir immer wieder erzĂ€hlt, wie sehr du an die Macht der Magie glauben wĂŒrdest. Ich wollte dir helfen, sie alle sollten fĂŒr das, was sie dir angetan hatten, bĂŒĂŸen. Sie alle. Nun ja, ich wĂŒnschte, das mit Lindsay wĂ€re auch meiner Magie zu verdanken, aber nein, sie hatte einfach nur UnglĂŒck. Das war nicht mein Werk ..."
Wieder schwieg sie einen Augenblick, eine Antwort von Jasmin erwartend. Diese schĂŒttelte nur den Kopf.
"Aber ich verstehe es nicht ... warum? Warum das alles?!", begann sie zu schreien, TrĂ€nen liefen ĂŒber ihr errötetes Gesicht die Wangen hinab. Sherley brach den Augenkontakt ab.
"Weil ich dich glĂŒcklich machen wollte. Weil du ... mir wichtig bist. Weil ich nicht verhindern kann, immer an dich zu denken. Und weil ich nicht mehr viel Zeit habe."
TrÀnen funkelten in ihren Augenwinkeln, doch Sherley ignorierte sie.
"Sherley, ich verstehe nicht, was meinst du damit? Warum hast du nicht mehr viel Zeit ...?", wollte sie fragen, kam jedoch nicht weit. Weiche Lippen mit dem dezenten Geschmack nach Himbeere und Mandelholz drĂŒckten sich gegen die ihren, ihr Herz schlug einen Salto und Jasmin konnte nicht gerade behaupten, dass ihr die Situation komplett missfiel. Doch kaum hatte sie einen klaren Gedanken fassen können, da hatte sich Sherley bereits von ihr gelöst. Das Herz pochend, die Wangen brennend, sah Jasmin ihre beste Freundin an.
"Sherley, ich ... versteh doch, du bist mir auch wichtig. Aber all diese Menschen, all dieses Leid, das hĂ€tte nicht sein mĂŒssen. Nicht fĂŒr mich. Warum hast du mich nicht einfach gesagt, was du fĂŒhlst? Dann hĂ€ttest du niemanden wehtun mĂŒssen. Gut, es ist niemand gestorben, aber es war trotzdem nicht richtig."
Die Angst in ihrer Stimme war Verzweiflung gewichen, denn so sehr sie sich auch vor dem fĂŒrchtete, was sie in den letzten Wochen und Monaten gesehen, erlebt hatte und nun auch das Geheimnis ihrer besten Freundin, dies alles erschĂŒtterte sie bis aufs Mark. Und doch wĂŒrde sie niemals auf ihre beste Freundin verzichten wollen.
"Verzeih mir. Ich habe es nicht besser gewusst", erwiderte Sherley mit einem seltsamen Ton in ihrer Stimme, den Jasmin nicht so recht zuordnen konnte. Als sie sich der jungen Frau ein weiteres Mal nĂ€hern wollte, hielt Sherley sie zurĂŒck. Ihr LĂ€cheln verbarg ihren inneren Schmerz nur schwerlich, weitere TrĂ€nen sammelten sich in ihren Augenwinkeln und doch verstand sie es weiterhin, ihre Emotionen weitestgehend unter Kontrolle zu haben.
"Dann weißt du es eben jetzt besser. Du musst einfach nur deine Zauber umkehren, von allen ihre FlĂŒche oder Zauber wegnehmen und dann wird alles wieder gut werden. Versprich mir einfach, dass du das nicht mehr machen wirst und ich verzeihe dir nochmal, in Ordnung?"
Jasmin wusste, dass es wie ein schwacher Versuch klang, mit ihrer Freundin zu verhandeln. Gleichzeitig spĂŒrte sie, dass es keine Wirkung haben wĂŒrde.
"Du hast die beiden MĂ€nner doch auch gesehen, nicht wahr? Diese zwei MĂ€nner vom FBI, die ĂŒberall herumgeschnĂŒffelt haben."
Sherley sah tief in Jasmins Augen, was diese wieder erröten ließ. Nervös wickelte sie eine HaarstrĂ€hne um ihren Finger.
"Ja ... ja, ich weiß, wen du meinst, die beiden kamen zu uns an die Uni und haben jeden befragt. Mich haben auch befragt und seltsame Fragen gestellt. Komische Kerle ... seit interessiert sich das FBI denn fĂŒr sowas? Und warum erwĂ€hnst du sie jetzt?", fragte Jasmin verwirrt nach.
Sherley betrachtete den kleinen Hexenbeutel in ihrer Hand, dann legte sie ihn auf dem Tisch ab.
"Das liegt daran, dass sie nicht vom FBI sind. Das sind professionelle JĂ€ger, Menschen, die Personen wie mich jagen und zur Strecke bringen. Sie sind auch sicher hinter mir her ... deshalb habe ich nicht mehr so viel Zeit. Sie werden jederzeit kommen und mich holen."
"Nein! Das werden sie nicht!", stieß Jasmin aus und packte die verdutzte Sherley am Handgelenk. "Nicht, wenn ich es verhindere. Ich werde einfach mit ihnen reden und dann werden sie dich bestimmt in Ruhe lassen, dir noch einmal eine zweite Chance geben, so wie ich es getan habe!", versuchte sie ihre beste Freundin umzustimmen. Doch sie sah, dass sie bei Sherley nicht gerade sehr viel Erfolg damit hatte. Ein trauriges LĂ€cheln lag nun auf ihren Lippen. Mit einem wehleidigen Blick betrachtete sie Jasmin, bevor sie sie mit einem energischen Ruck von sich schob. Verwirrt blickte Jasmin sie an, doch sie schĂŒttelte nur dem Kopf.
"Sie sind da. Du solltest gehen, ich will nicht, dass du das hier siehst. JĂ€ger sind nicht besonders sanft zu ihrer Beute, solltest du wissen."
Doch nun war es Jasmin, die mit dem Kopf schĂŒttelte.
"Nein, du bist meine beste Freundin und daran wird sich auch nichts Ă€ndern. Ich bleibe, egal, was ich tun muss, um die beiden zu ĂŒberzeugen, ich werde dich beschĂŒtzen! Bitte, lass es mich tun!", begann Jasmin zu flehen. Schließlich schloss Sherley die Augen, die TrĂ€nen flossen nun unkontrolliert und ließen ihr Gesicht glĂ€nzen wie an einem Regentag.
"Sherley! Wir wissen, dass du da drin bist!", konnte Jasmin die Stimme des GrĂ¶ĂŸeren erkennen. Des Mannes, welcher sich ihr gegenĂŒber als Agent Hetfield vorgestellt hatte.
"Danke dir, danke fĂŒr alles", sagte Sherley, doch sie bewegte sich nicht vom Fleck. Genauso wenig Jasmin, deren Kehle sich immer weiter zuschnĂŒrte.
"Aber du kannst nichts tun."
Kaum hörbare Worte und doch verstand Jasmin jedes einzelne von ihnen. Sie wollte etwas erwidern, etwas tröstendes sagen, als sich eine Axt einen Weg durch die verschlossene TĂŒr bahnte. Mit einem letzten, fast schon zĂ€rtlichem LĂ€cheln bedachte Sherley Jasmin mit einem letzten Blick, bevor sie sich zur TĂŒre umdrehte und ihrem Schicksal entgegenblickte.





Die Fanfiktion kann jederzeit auf Animexx oder Fanfiktion.de gelesen werden. Man benötigt meines Wissens nach auf beiden Seiten zum bloßen Lesen keinen Account, nur, wenn man auch einen Kommentar hinterlassen möchte.

1 Kommentar:

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Kira