Montag, 21. Dezember 2020

[Rezension #117] Ostfriesenkiller

 

 

 

Name: Ostfriesenkiller
Autor: Klaus-Peter Wolf
Genre: Regionalkrimi
Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]
Seiten: 311
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 978-3-596-16667-1
Verlag: S. Fischer Verlag GmbH

 

 

 

 

 RĂŒckentext:

Morden im Norden 

Eine Serie von Morden erschĂŒttert die kleine Stadt Norden in Ostfriesland. Nach und nach werden mehrere Mitglieder des Vereins "Regenbogen" auf grausame Weise umgebracht. Wer hasst so sehr, dass er den ganzen Verein auslöschen will?

FĂŒr Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, wird der Fall zu einer echten BewĂ€hrungsprobe. 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

An dieser Stelle möchte ich mich neutral an einen unbekannten User oder eine unbekannten Userin, ich weiß leider mehr wer, wann und wo, aber mir hatte jemand mal dieses Buch bzw die Reihe, zu der das Buch gehört, mal zum Lesen vorgeschlagen. Da ich gerne Regionalkrimis lese, dachte ich klar, warum denn nicht? Aber ich habe das GefĂŒhl, dass mir irgendwie nur die BĂŒcher liegen, die in Bayern spielen und selbst da nicht alle. Ostfriesland ist aus meiner geografischen Sicht sehr, sehr weit weg und ich selbst war da noch nie, daher kann ich nicht sagen, wie es dort wirklich ist, auch von den Leuten her. Möglicherweise fehlt auch einfach das Vertraute, wenn in einem bayerischen Regionalkrimi der Dialekt dabei ist oder ich von StĂ€dtenamen lese, die mir auch tatsĂ€chlich etwas sagen. Je nĂ€her diese an meinem Wohnort sind, desto besser.  

Jedenfalls vielen Dank fĂŒr den Vorschlag und ich freue mich nach wie vor darĂŒber, weswegen ich es auch schade finde, dass ich mit dem Buch nur mĂ€ĂŸig warm geworden bin. Vom Schreibstil her war es sehr angenehm, und von der Story teilweise auch, aber mit den Charakteren bin ich ĂŒberhaupt nicht warm geworden, besonders mit der Hauptcharakterin. Ann Kathrin scheint sehr viel in ihrem Beruf zu tun zu haben, allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viel davon ihr aufgerĂŒckt wird und wie viel davon sie sich selbst immer aufgehalst hat. Deswegen geht auch ihre Ehe zu Bruch und ihr Sohn hat auch schon keine Lust mehr auf sie. Das wirft auf alle drei kein gutes Licht und ich finde es auch seltsam, wie schnell ihr Ex wie auch ihr Sohn ihr altes Leben hinter sich gelassen haben und einfach instant neu anfangen können, ohne, dass es wenigstens ihr Sohn ein wenig bereut. Und sie schnĂŒffelt den beiden hinterher und jammert noch ein wenig darĂŒber, anstatt einfach mal einen Schlussstrich zu ziehen. Allgemein wirkte die Ehe wie eine WG-Gemeinschaft mit Bonus, als wie eine richtige Ehe. Was die restlichen Charaktere betrifft, die waren ziemlich grau fĂŒr mich und die meisten verwechselte ich oft miteinander, auch wusste ich nicht, ist das jetzt ein mĂ€nnlicher oder weiblicher Charakter? Was war nochmal die Rolle des Charakters? So wirklich ist mir da jetzt niemand hĂ€ngen geblieben, außer eben Ann Kathrin, ihr Ex Hero und eine der behinderten Personen, die vom Regenbogenverein betreut wird, weil ich sie interessant fand.  

Der Fall an sich war ziemlich interessant, nur habe ich ab der Mitte das GefĂŒhl gehabt, dass sich niemand so wirklich mehr dafĂŒr interessiert. Weder die allgemeine Bevölkerung, noch die Polizisten, die an dem Fall ermitteln, noch der TĂ€ter, da dieser mitten aus dem Nichts mit seinen Morden aufgehört hatte. Das Ende wie auch die Auflösung hat mich ebenfalls nicht sehr ĂŒberzeugt, das wirkte auf mich jetzt eher so, als hĂ€tte der Autor erstmal nen coolen Fall aufbauen wollen, hat dann aber keine Ahnung gehabt, wie es weitergehen soll und mal eben den TĂ€ter inkl. Motiv mal eben schnell aus dem JackenĂ€rmel geschĂŒttelt. Das ist sehr schade. Aber so wurde hier viel verspielt und ich habe das Buch nur zuende gelesen, weil es nicht so dick war und ich wissen wollte, wer der TĂ€ter und was sein Motiv war. Nun ja, wie gesagt, so wirklich spannend oder klasse fand ich das Ende jetzt nicht. 

 

Leseprobe:

Ulf Speicher wusste nicht, dass er nur noch vier Stunden zu leben hatte. 

Es war erst Ende April, doch in der klaren Luft prickelte die Sonne angenehm auf seiner Haut. Die kleinen Wasserlachen im Watt glitzerten, als hÀtte das Meer bei seinem letzten Besuch einen Teppich von Diamanten hinterlassen.

Jetzt sah es aus, als ob noch Ebbe wĂ€re, als könnte mal vom Festland mĂŒhelos nach Juist oder Norderney laufen. Aber die Flut drĂŒckte das Wasser bereits zurĂŒck in die Priele. In einer knappen Stunde, wenn die Sonne hinter Juist untergegangen war, konnte das Watt zu einer tödlichen Falle fĂŒr Touristen werden. Erst vor ein paar Wochen hatte sich das Meer einen Familienvater geholt, der ohne WattfĂŒhrer von Norddeich nach Norderney gehen wollte, um in der "Oase" seine Frau und seine Kinder zu treffen.

Ulf Speicher erzĂ€hlte gern solche Geschichten. Zum Beispiel von der untergegangenen Stadt unter den MuschelbĂ€nken. "An manchen Sonntagen, wenn der Wind gĂŒnstig steht", behauptete er, "glaubt man, die versunkenen Kirchturmglocken lĂ€uten zu hören". 

Oder von der Frau, die schon bis zum Hals im Schlick eingesackt war und nicht mehr wagte, sich zu bewegen. Und von der Schulklasse, die mit ihrem Lehrer auf eine Wattwanderung ging und ohne ihn wiederkam.

Er erzĂ€hlte diese modernen Gruselgeschichten mit einem Augenzwinkern. GroßstĂ€dter hörten so etwas gerne, wenn sie Urlaub am Meer machten. 

 

Fazit:

Auch das Buch hier hatte ich aus der Bibliothek ausgeliehen, da ich es mir erstmal da holen wollte bzw irgendwann in Zukunft wieder mehr BĂŒcher von dort holen möchte, bevor ich sie mir bei Gefallen und Bedarf noch selbst kaufe. Hier bin ich auch sehr froh, dass ich das Buch nur ausgeliehen hatte, sonst hĂ€tte ich es irgendwann zusammen mit ein paar anderen aussortierten BĂŒchern zum öffentlichen BĂŒcherschrank gebracht und ich finde es nach wie vor schade, ein Buch zu kaufen und dann gefĂ€llt es mir nicht so gut, wie erhofft. Auch denke ich nicht, dass ich weitere BĂŒcher der Reihe lesen werde, einfach, da ich mit der Hauptcharakterin nicht klar komme, ich verstehe sie einfach nicht und sie ist mir auch nicht wirklich sympathisch. Das killt es halt zu einem großen Teil fĂŒr mich, leider. 

Insgesamt bekommt das Buch von mir drei Rubine.

 

 

 


 

 

 

 

Quelle:

Bild: Selbst geschossen

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