Montag, 18. Oktober 2021

[Rezension #141] Rehragout-Rendezvous

Titel: Rehragout-Rendezvous

Autor: Rita Falk

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: -

Erschienen in (anderes Land): -

 

 

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Slice of Life, Humor

Preis: € 16,95 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 300

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-423-26273-6

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

 

Rückentext:

Zefix! Was ist denn in die Eberhofer-Weiber gefahren? Die Oma stellt das Kochen ein, um fortan zu chillen. Die Susi frönt ihrer Karriere als stellvertretende Bürgermeisterin, und der Sex mit ihr im schicken Neubau fühlt sich für den Franz so an, als hätten sie ihn gratis zu den Esszimmermöbeln dazubekommen. Und die Mooshammer Liesl nervt mit einer Vermisstenanzeige: Der Steckenbiller Lenz sei verschwunden, sie befürchte das Schlimmste. Nur: Eine Leiche ist weit und breit nicht in Sicht ... 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist mittlerweile der 11. Band der Eberhofer-Reihe und sollte bereits letztes Jahr erscheinen, kam allerdings erst dieses Jahr raus. Naja, 2020 war für uns alle ein mieses Jahr, daher kann ich es absolut verstehen, dass Frau Falk weder die Muse, noch die Kraft zum Schreiben hatte, vor allem, da sie ja auch ihren Mann verloren hat. Dennoch werde ich das Buch so ehrlich wie möglich bewerten, dass es erst ein Jahr später rauskam, werde ich dabei nicht in die Wertung mit reinziehen.

Jedenfalls, ich hatte mich auf das Buch gefreut und wurde im Großen und Ganzen nicht enttäuscht. Aber erstmal zu dem, was mir gefallen hat.

Im Hause Eberhofer weht nun ein anderer Wind, seit die Oma beschlossen hat, nichts mehr von der Hausarbeit zu machen, sondern ihren Lebensabend zu genießen. Erst jetzt sehen die anderen, wie viel Arbeit sie da eigentlich hatte und dass es ihr wohl locker von der Hüfte fiel, ihnen aber nicht. Zwar bekommen sie es irgendwann einigermaßen hin, aber meckern tun sie trotzdem ziemlich. Klar ist es bequemer, sich immer bekochen zu lassen, jemanden zu haben, der einem die Wäsche macht, aber irgendwann muss man es auch selbst hinbekommen. Und die Oma spricht gegenüber dem Franz einen wichtigen Punkt an: Irgendwann wird sie nicht mehr da sein und dann sind die anderen erst recht auf sich alleine gestellt. Dass sie da ein wenig schon mal üben können, damit sie nicht komplett im Regen stehen gelassen werden, kann ich verstehen. Was ich dagegen dabei nicht nicht so verstehe, ist, dass die Oma nicht wenigstens hilft, dass sie es lernen. Sie verzieht sich einfach die meiste Zeit in ihr Zimmer oder zu ihren Freunden. Und mir persönlich geht es so, ich versuche mir selbst etwas beizubringen, aber finde es auch hilfreich, wenn ich von den Erfahrungen anderer lernen kann, wenn sie es mir vorzeigen und ich es dann nachmachen kann. Oma Eberhofer hat sicherlich sehr viele Haustipps und Erfahrungen, die sie mit den anderen teilen könnte. Sie könnte das ihrer Familie zeigen und beibringen; oder es zumindest irgendwo schriftlich festhalten, damit die anderen davon auch in der Zukunft profitieren können; außerdem würde dieses Wissen auch nicht verloren gehen.

Was ich auch nicht so ganz verstanden habe, war der Wandel, den Susi mitgemacht hat, als sie zur Bürgermeisterin wurde, während der echte krankheitsbedingt ausgefallen ist. Sie war dann auf einmal eine völlig andere Person und dass sie am Ende wieder auf den Boden der Tatsachen gefallen ist, fand ich dagegen gut. Interessant und unterhaltsam zu lesen war es auch, nur dass es die Freundschaft zu ihrer bisher liebsten Kollegin vergiftet hat, das finde ich schade. Aber vielleicht können sie es ja bis zum nächsten Band ja wieder richten.

Was ich dagegen wieder klasse fand, war die Freundschaft zwischen Rudi und Franz, ich finds nur schade, dass kaum auf die Ereignisse im Vorband eingegangen wurde. Aber das ist auch shcon wieder typisch Eberhofer, dass das nicht passiert. Und dass sie sich mindestens einmal streiten, auch. Dafür fand ich es klasse, wie sehr sich Rudi in die Ermittlung des Falls reinhängt; wäre ich an Franz' Stelle gewesen, ich hätte mich genauso reingehängt und mit ihm zusammengearbeitet. Manchmal find ich es schade, dass Franz das alles nicht mehr schätzt und sich auch mal freundschaftlich auf ihn mehr einlässt. Zumal es ja sein bester Kumpel sein soll. Ist halt leider typisch Franz Eberhofer.

Dass Leopold wegen einer ausgebrochenen Krankheit (nein, nicht Corona, zumindest wurde sie nie wirklich namentlich erwähnt oder als Pandemie bezeichnet) seine Familie nicht sehen kann, weil sie deswegen lange in Thailand festhängt, da hat er mir schon ziemlich leidgetan. Dafür hat er sein Kochtalent, das ihn ihm geschlummert hat, entdeckt und das finde ich super.

Überhaupt fand ich die ganzen privaten Geschichten, die so mehr oder weniger gleichmäßig passiert sind und sich irgendwo auch leicht beeinflusst hatten, wie immer sehr interessant und sind auch einer der Gründe, warum ich die Buchreihe so gerne lese. Auch hat mir der Schreibstil wie immer gefallen, als ich die ersten Seiten gelesen hatte, habe ich mich schon heimisch gefühlt.

Der einzige Punkt, den ich in diesem Band ein wenig schwach fand, war der Fall. Klar, unter den gegebenen Umständen der Autorin letztes Jahr kann ich es verstehen, dass sie sich hier mehr auf die privaten Probleme fokussieren wollte, als einen großen Fall aufzuziehen, aber persönlich fand ich ihn doch ein wenig schwach. Vor allem, da Franz absolut keine Motivation zeigte, ihn auch zu lösen bzw kam das sehr spät und selbst da wars nur sehr wenig. Auch fand ich die Auflösung ein wenig öde, aber hey, nicht jeder Fall kann super-spannend-interessant sein. Dafür war es das restliche Drumherum. Und Spaß hatte ich beim Lesen allemal. Auch wenn es trotz der Kritikpunkte, die ich angesprochen hatte, möglicherweise nicht so rüberkommt.

 

Fazit:

Ist jetzt nicht einer der besten Bände, aber ich kann mir trotzdem vorstellen, bei einem Reihen-Reread auch den Band hier wieder in die Hand zu nehmen. Nur weiß ich dann beim nächsten Mal, dass ich hier nicht so wirklich auf den Fall achten muss, da er hier keine große Rolle spielt, sondern mehr auf das Leben der Niederkaltenkirchener. Und ich bin mal gespannt, wie das mit der Oma weitergehen wird. Oder auch, ob sich die Freundschaft zwischen Rudi und Franz mal in eine positivere Richtung entwickelt. Naja, mal sehen. Der Band hier bekommt von mir auf jeden Fall vier Sterne.


 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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