Donnerstag, 14. Dezember 2023

[Rezension #256] Effi Briest

 

 

Titel: Effi Briest

Autor*in: Theodor Fontane

Erschienen in Deutschland: 1895

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Hetero

Preis: Zwischen 4 und 8 Euro

Seiten: 256

Sprache: Deutsch

ISBN: 3 8052 0252 0

Verlag: Winkler Verlag

 

Inhalt:

Effi Briest ist eine lebensfrohe junge Frau. Doch mit ihren 17 Jahren findet sie sich bereits in einer Ehe wieder, die sie nicht gewollt und die andere für sie arrangiert haben: mit dem doppelt so alten Baron von Innstetten. Dann lernt sie den Lebemann Crampas kennen und stürzt sich in eine kopflose Affäre … In seinem Meisterwerk schildert Theodor Fontane den Ausbruchsversuch seiner Heldin aus einer Welt voller Zwänge, der von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. Denn Effi Briests Flucht aus der Rolle als Ehefrau und ihre Affäre sind das Letzte, was die bürgerliche Gesellschaft billigen würde.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das der Nachbar damals bei seinem Auszug aussortiert und uns dann zur Verfügung gestellt hatte. Es ist auch eines der Bücher, die ich bisher nur vom Namen her kannte und wusste: Es ist ein bekannter/beliebter Klassiker. Daher war ich neugierig, da ich aber damals mit "Anna Karenina" nicht warm geworden bin, hatte ich gleichzeitig Zweifel. Und ich habe auch bei dem Buch festgestellt: Diese Art von Buch und diese Art von Story ist einfach nichts für mich.

Ich meine, ich lese gerne Liebesromane, mit Frauen als Hauptcharakter, aber die Art, wie das Buch hier geschrieben wurde? Nein, das hat mich dagegen wirklich nicht angesprochen.

Zum einen liegt es an der Sprache selbst. Nein, nicht wegen der doch teilweise stark veralteten Sprechweise der Charaktere oder den Wörtern, die ich ganz selten mal nicht kannte, weil die heute ebenfalls keiner mehr verwendet. Nein, es liegt daran, wie das Buch geschrieben wurde. Das Buch hat leider sehr, sehr viele Schachtelsätze. Möglicherweise war es zu der Zeit sehr üblich, oder es war ein besonderes Merkmal des Autoren. Das kann ich nicht sagen. Dennoch, es war damit sehr mühsam, den Text zu lesen und das hat mir dann doch den Lesespaß geraubt.

Zum anderen lag es auch daran, wie die Geschichte an sich aufgebaut ist. Meiner persönlichen Meinung nach hat der Autor den Fokus auf die falschen Dinge gelegt. Es passieren Dinge, die eher uninteressant oder nicht so wichtig für den Verlauf der Geschichte sind, und dennoch werden sie lang und breit ausgeschrieben. Andere Dinge, die (sehr) wichtig für den Plot sind oder sogar Teile des beschriebenen Plots, werden dagegen nur in wenigen Sätzen erwähnt. Oder so tief hinter dem Kontext versteckt, dass man gar nicht wirklich erkennt, was da jetzt passiert.

Mir ging es jedenfalls so. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass das mit der Affäre mal beginnt, da ich wissen wollte, mit wem Effi die Affäre haben würde und wie es dazu kam. Aber es passierte nichts! Irgendwann habe ich dann mal aus Neugierde gegoogelt und eine wirklich tolle Zusammenfassung gefunden, die beschreibt, was in mehreren Kapiteln passiert. Erst durch die Zusammenfassung habe ich die Handlung besser verstanden und auch gemerkt, dass ich längst an der Affäre vorbeigelesen habe. Im Gegensatz zu der Affäre von "Anna Karenina" ist das Ganze so subtil und wird auch auch nicht direkt angesprochen, dass es ziemlich leicht untergehen kann. Den einzigen Hinweis darauf, den ich zu der Zeit hatte, war ein Brief von Effi an die betroffene Person. Doch der Inhalt des Briefes klingt so wirr, unspezifisch und ungenau, dass es alles mögliche hätte sein können, über das sie da schreibt. Auch weiß man nicht: Was ist da jetzt genau passiert? Auch das habe ich erst durch die Zusammenfassung verstehen können.

Und meiner Meinung nach geht es gar nicht. Man sollte nicht erst im Internet eine Zusammenfassung suchen müssen, um das Buch, das man gerade gelesen hat, verstehen zu können. Generell mag ich es nicht, wenn Dinge so schwach angedeutet oder im Kontext versteckt werden. Ich bin ein Freund von klarer Sprache, ich meine, klar, ich verstehe auch mal Andeutungen, aber nur, wenn man sie gut erkennen und verstehen kann. Ansonsten komme ich mir doch recht dumm vor, weil ich nicht weiß, was der Autor jetzt von mir will. Mir macht es keinen Spaß, wenn ich einfach nur den Text lese, ohne ihn wirklich verstehen zu können.

Mit den Charakteren bin ich auch kein Stück warm geworden, nicht mit einem einzigen von ihnen. Gut, die meisten spielen eh keine große Rolle, aber selbst bei den wenigen wichtigen ... ne, da habe ich jetzt niemanden, der/die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist. Dass Effi so hart behandelt wird, fand ich dagegen mies, klar, da hatte ich Mitleid mit ihr. Aber sonst ... ne, ein Lieblingscharakter von mir wurde sie nie.

Was mir aber gefallen hat, waren die Illustrationen von Max Liebermann. Zwar konnte ich das Motiv nicht immer erkennen, aber das war dann mein eigenes Problem.

 

Fazit:

Uff, was soll ich sagen - das Lesen war doch die ganze Zeit ein Kampf und ich habe das Lesen nicht wirklich genossen. Sehr oft ging bei mir der Text gefühlt ins Auge, blieb aber kein Stück im Kopf. Auch habe ich die Handlungen von Effi nicht immer nachvollziehen können, das kam mir sehr oft sehr willkürlich vor. Naja, dafür kann ich jetzt sagen, dass ich das Buch auch mal gelesen habe - ein sehr schwacher Trost. Wenigstens hat es mich nichts gekostet?

Ne, ich bin mit dem Buch nicht warm geworden und wenn ich das nächste Mal einen alten Klassiker bekommen sollte, dann entweder geschenkt oder als Hörbuch.

Das Buch hier, so leid es mir tut, bekommt einen Stern von mir. Denn mir hat es absolut nicht gefallen und auch keinen Spaß gemacht.

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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