Samstag, 8. Juni 2024

[Rezension #305] Nur ein Wort mit sieben Buchstaben

 

 

Titel: Nur ein Wort mit sieben Buchstaben

Autor*in: Ava Reed

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Gen, Slice of Life

Preis: € 16,95 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 351 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7432-0874-2

Verlag: Loewe Verlag GmbH

 

Inhalt:

Mika weiß nicht, was es bedeutet, eine richtige Familie zu haben. Seine Eltern sind gefangen in ihrer Sucht und kümmern sich kaum um ihn. Die Hoffnung, dass sich etwas ändert, stirbt entgültig, als er eines Tages selbst mit Drogen erwischt wird. Das Jugendamt schickt Mika gegen seinen Willen fort: raus aus der Stadt, auf einen Bauernhof zu einer perfekt scheinenden Pflegefamilie. Er hat so gar keinen Bock darauf, heile Welt zu spielen, aber nach und nach bringt vor allem Joanna seine harte Mauer zum Bröckeln. Und während Mika lernt, wieder zu hoffen, tut er alles, um sein Herz nicht zu verlieren.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das ich damals in der Bibliothek gefunden habe, und da ich die Beschreibung sehr interessant fand, habe ich es mir ausgeliehen. Vorher kannte ich das Buch noch nicht, aber ich habe schon mal etwas von Ava Reed gelesen, der Name ist mir ausnahmsweise im Gedächtnis geblieben. Ihr müsst wissen, ich habe ein schreckliches Namensgedächtnis^^°

Jedenfalls, die anderen Bücher von ihr, die ich gelesen habe (die drei Bände der Whitestone Hospital Reihe), haben mir alle sehr gut gefallen und daher dachte ich mir: Ja, das nehme ich mir mit. Die Tatsache, dass das Buch auch nicht sonderlich dick ist, hat auch weitergeholfen.

Ok, Einleitung liegt jetzt hinter uns, aber wie hat mir das Buch denn hier gefallen? Ich meine, nur, weil mir ein paar andere Bücher der Autorin gefallen haben, muss das ja auch nicht für jedes andere Buch gelten, oder? Tja, dem stimme ich im Normalfall zu, diese Erfahrung habe ich leider auch schon machen müssen, aber dieses Mal nicht. Nein, dieses Mal kann ich der Aussage nicht zustimmen.

Nur mal vorweg: Ich selbst bin nicht in einer ganz typischen Familie aufgewachsen bzw ohne männliche Familienmitglieder, da sowohl mein Opa, als auch mein Vater bereits vor sehr sehr langer Zeit gestorben sind. Daher weiß ich nicht, wie es in einer normalen Familie so abläuft und bin mir bewusst, dass ich das Familienbild, wie es hier abgebildet ist, nicht zu 100% beurteilen kann. Also wie viel davon realistisch ist und was davon künsterlische Freiheit. Auch habe ich keine Erfahrung mit solch stark problematischen Familien, wie es die von Mika war, habe keine Erfahrung mit drogenabhängigen Eltern und habe auch keine Erfahrung mit Pflegefamilien. Ich kann das Buch also nur so beurteilen, wie es auf mich wirkt und was mein Gefühl während des Lesen war.

Jedenfalls, das Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen. Hier werden mehrere schwierige und emotionale Themen angesprochen, weswegen es ganz am Anfang eine doch recht lange Triggerwarnung gibt. Und ich habe das Gefühl, dass mit diesen Themen sensibel umgegangen wurde, dass es nicht übertrieben ist, aber auch nicht lächerlich, sondern so realistisch wie möglich, aber immer noch "unterhaltsam". Sorry, mir fällt grad kein passenderes Wort ein.

Zu jeder Zeit konnte ich Mikas Gedankengänge und Gefühle ziemlich gut nachvollziehen, er hat mir oft genug leid getan, aber ich habe auch verstanden, warum es ihm schwerfällt, sich auf seine neue Familie einzulassen.

Was die Familie angeht, ich finde es super, dass sie ihm den Raum geben, den er benötigt, dass sie aber auch gleichzeitig versuchen, ihn zu einem besseren Menschen zu verändern. In seinem eigenen Tempo, denn durch das Leben mit seiner alten Familie hat er sich das eine oder andere Verhalten angewöhnt, welches schädlich ist, sowohl für ihn als auch für andere. Am Ende kommt es sogar zu einem Zwischenfall, der zum Glück gut ausgeht. Und selbst danach ist er immer noch in der Familie willkommen, zumal es auch nicht seine Absicht war, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist.

Aber ich bin ganz ehrlich, manchmal hatte ich mich schon gefragt: Ist das realistisch? Kann eine kleine Gemeinschaft von Leuten wirklich die ganze Zeit so rücksichtsvoll, aufmerksam, interessiert sein? Oder ist das eher überspitzt, während die Realität anders aussieht? Es war interessant darüber nachzudenken, auch wenn ich für mich persönlich keine Lösung gefunden habe.

Die Story macht vom Aufbau her auch viel Sinn und verläuft in einem natürlichen Tempo, würde ich mal behaupten.

 

Fazit:

Ja, das Buch behandelt viele schwierige Themen, aber dafür gibt es ja, blöd gesagt, die Triggerwarnung am Anfang des Buches. Jeder, der sich dabei eher unwohl fühlen würde, sollte dann vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen, bevor noch unangenehme Erinnerungen aktiviert werden. Selbst ich hatte bei einem anderen Buch ein ungutes Gefühl, daher passt auch euch auf! Ansonsten kann ich das Buch wirklich empfehlen, trotz der schwierigen Themen ist keine Wolke aus Mitleid, Trauer oder sonstwas die ganze Zeit über den Leuten, nein, es zeigt, dass man trotzdem ein schönes Leben bekommen oder haben kann. Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Ich kann mir vorstellen, das Buch irgendwann in der Zukunft mir wieder auszuleihen und es wieder zu lesen.

 

 

 



Quelle:

Foto: Selbst geschossen

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